Am 27. April 2022 hat der Vorsitzende der AfD-Fraktion im Thüringer Landtag und Landessprecher der AfD Thüringen, Björn Höcke, auf Facebook und Twitter ein Foto mit dem Slogan »Frieden schaffen ohne Waffen« gepostet (siehe Abb. 1). Da dieser Leitspruch auf den Friedensaktivisten Ulli Thiel (1943–2014), der zusammen mit seiner Frau Sonnhild Thiel zehn Jahre lang die ehrenamtliche Geschäftsführung unseres baden-württembergischen Landesverbandes der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen e.V. (DFG-VK), der ältesten und traditionsreichsten Organisation der deutschen Friedensbewegung, innehatte, weisen wir die unrechtmäßige Aneigung durch den rechtsextremen AfD-Politiker Björn Höcke in aller Schärfe zurück. Björn Höcke vertritt in dem 2018 erschienenen Buch »Nie zweimal in denselben Fluss« die Meinung, unter Umständen werde »ein neuer Karl Martell vonnöten sein, um Europa zu retten« (zur Erläuterung: Karl Martell besiegte im Jahr 732 mit seinem fränkischen Heer in der Schlacht von Tours und Poitiers die nach Gallien vorgestoßenen muslimischen Araber und Berber), womit er alles andere als ein Pazifist ist. Vor dem Hintergrund, dass einer repräsentativen Umfrage von infratest dimap für den ARD-DeutschlandTrend zufolge 45 Prozent der Bevölkerung gegen die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine sind, versucht Björn Höcke dieses Zustimmungspotenzial in populistischer Weise auszuschöpfen, ohne jedoch die mit dem Motto »Frieden schaffen ohne Waffen« unzertrennlich verbundenen pazifistischen Werte zu teilen. Gegen diese perfide und missbräuchliche Vereinnahmung erheben wir als DFG-VK-Landesverband Baden-Württemberg entschiedenen Einspruch.
Pressemitteilung des Landesverbandes Baden-Württemberg der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen e.V. (DFG-VK) vom 20.05.2022
Abb. 1 Von Björn Höcke am 27. April auf Facebook und Twitter gepostetes Foto (Quelle: https://www.facebook.com/photo/?fbid=654295902660729&set=a.599798814777105).