Die Petition finden Sie hier: https://www.openpetition.de/petition/online/keine-werbepartnerschaft-
von-borussia-dortmund-mit-dem-ruestungskonzern-rheinmetall
Für mindestens drei Jahre soll der Düsseldorfer „Rheinmetall“-Konzern „Champions Sponsor“ des
Fußballvereins Borussia Dortmund werden – bereits bei den heutigen Vorbereitungen auf das Finale
der Champions League soll Bandenwerbung des Konzerns gezeigt werden. Dabei rüstet der
skandalträchtige Waffenbauer selbst Diktaturen hoch – mit den Werten des Fußballvereins ist das
nicht vereinbar, meint die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-
VK). Sie hat eine Petition gegen die Werbepartnerschaft gestartet.
„Bitte kündigen Sie umgehend die Werbepartnerschaft mit der Düsseldorfer Rheinmetall AG. Ein
Waffenhersteller als Sponsor passt nicht zu den Werten, die der BVB – und Fußball insgesamt – vertritt.“
– mit diesen Sätzen richtet sich die Petition an Hans-Joachim Watzke, Lars Ricken und die weiteren
Verantwortlichen beim BVB. Ins Leben gerufen wurde sie von Michael Schulze von Glaßer, dem
politischen Geschäftsführer der DFG-VK: „Eigentlich hatte ich mich auf das Champions League-Finale
am Samstagabend gefreut“, erzählt der Dortmund-Fan: „Aber nach dem Bekanntwerden des
Werbedeals mit dem Rüstungskonzern würde es mir schwerfallen, meinen Verein zu feiern, selbst wenn
wir gegen Madrid gewinnen würden“, bedauert Schulze von Glaßer. Schon als kleines Kind war er mit
seinem Onkel im Stadion: „Damals waren die Trikots noch Neongelb und der Sponsor eine
Versicherung.“ Er hofft, dass der Werbedeal mit Rheinmetall umgehend gekündigt wird: „Ein
Waffenhersteller als Sponsor passt nicht zu den Werten des BVB – und auch zum Fußball generell“, so
der Dortmund-Fan. Erst im November 2022 hatte der Verein einen Grundwertekodex verabschiedet, in
dem festgeschrieben wurde: „Wir werden uns stets für das gesellschaftliche Gelingen einsetzen.
Darunter verstehen wir ein Vereinsleben und eine Gesellschaft ohne Rassismus, Antisemitismus,
LSBTI+-Feindlichkeit, Sexismus, Gewalt und Diskriminierung.“ Mit einem Rüstungshersteller, der Profite
aus dem Bau von Waffen schlage, mit denen Menschen getötet oder verletzt, Häuser und ganze Viertel
zerstört werden können, passe dies nicht zusammen.
„Rheinmetall“ ist einer der größten Kriegsgewinnler der aktuellen Zeit: Der Aktienkurs des
Unternehmens aus Düsseldorf ist von 85 Euro Anfang 2022 auf mittlerweile über 500 Euro angestiegen.
2023 wurde der Waffenhersteller in den DAX, den bedeutendsten deutschen Aktienindex,
aufgenommen – ein Hersteller medizinischer Geräte flog dafür aus dem Leitindex. Der Konzern rüstet
aktuell die deutsche und viele weitere Armeen auf. Die DFG-VK macht darauf aufmerksam, dass mit
Rheinmetall-Waffen weltweit Menschen getötet werden – etwa von Saudi-Arabien im Jemen-Krieg
oder im Krieg der Türkei gegen die Kurdinnen und Kurden.
Dabei kannte das Unternehmen mit Sitz in Düsseldorf auch in den Jahren davor schon keine Skrupel
bei seinen Waffengeschäften: Beispielsweise hat „Rheinmetall“ Russland unter Wladimir Putin mit
einem modernen Gefechtsübungszentrum ausgestattet – es besteht sogar der begründete Verdacht,
dass das Unternehmen auch noch nach der Krim-Annexion 2014 und den daraufhin erlassenen
Sanktionen Geschäfte mit Russland gemacht haben soll. Sicher belegt sind die Geschäfte mit dem
Emirat Katar: Das Land, in dem Homosexualität unter Strafe steht und das für zahlreiche
Menschenrechtsverletzungen bekannt ist, wurde u.a. mit „Leopard 2“-Panzern und „Panzerhaubitzen
2000“ ausgerüstet. Saudi-Arabien wiederum wurde lange Zeit mit Bomben aus einem Rheinmetall-
Werk auf Sardinien beliefert, mit denen Menschen im Jemen getötet wurden. Auch in zahlreiche
Schmiergeldaffären war der Konzern schon involviert.
„Gerade in einer Saison mit sprudelnden Champions League Einnahmen, sollte der BVB nicht zugunsten
von noch mehr Geld seine Werte mit Füßen treten“, so Schulze von Glaßer. Er endet mit den Worten:
„Heja BVB – Rheinmetall oh weh!“
Für Interviews oder bei Nachfragen nehmen Sie bitte jederzeit Kontakt zu uns auf:
Michael Schulze von Glaßer (DFG-VK Geschäftsführer) svg@dfg-vk.de, +4917623575236
Ralf Buchterkirchen (DFG-VK Bundessprecher): buchterkirchen@dfg-vk.de, +49 177 4592848
Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen, Stuttgart 29. Mai 2024