Ulli-Thiel-Friedenspreis „Frieden schaffen ohne Waffen“ für Schulen in Baden-Württemberg 2023/24
1981 wurde von der UNO Generalversammlung beschlossen, den 21. September als Weltfriedenstags zu begehen. An diesem Tag startet der Ulli-Thiel-Friedenspreis für Schülerinnen, Lehrerinnen und Schulen in Baden-Württemberg im Schuljahr 2023/24. Der Wettbewerb wird zum fünften Mal angeboten und richtet sich an Einzelpersonen, Klassen, Arbeitsgruppen und Schulen aller Alters- und Klassenstufen. Für den Preis kann ein Friedensthema gewählt werden, das in den baden-württembergischen Bildungsplänen verankert ist. Es können Arbeiten zum Motto „Frieden schaffen ohne Waffen“ in Form von Bildern, Plakaten, Kunst-werken, Collagen, Videos, Audiodateien, Unterrichtseinheiten, Projekten, Gedichten, Texte, Songs u.a. eingereicht werden.
Die Veranstalter, die Deutsche Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK), Landes-verband Baden-Württemberg, die Evangelische Landeskirche in Baden, pax an! – Werkstatt für Pazifismus, Friedenspädagogik und Völkerverständigung, pax christi Baden-Württemberg, die Evangelische Landeskirche in Württemberg und zum ersten Mal die GEW Baden-Württemberg möchten mit dem Preis die Friedens-bildung an den Schulen weiter stärken.
In den vergangenen vier Jahren beteiligten sich bereits 65 Schulen mit über 80 Arbeiten. Die Preisträger ka-men dabei aus allen Schularten. Dies war für viele Schulen Motivation, sich am Friedenspreis zu beteiligen, zumal der Wunsch nach friedlichen Konfliktlösungen in den Schulen stark ausgeprägt ist. Darauf setzen die Veranstalter auch in diesem Jahr und sind erfreut, dass sich der Friedenspreis zusehends in den Schulen etabliert.
Der Namensgeber Ulli Thiel (1943 – 2014) war Sonderschullehrer an der Erich-Kästner-Schule für hör- und sprachgeschädigte Kinder und Jugendliche in Karlsruhe. Er war jahrzehntelang mit seiner Frau Sonnhild aktiv in der Friedensbewegung, insbesondere in der DFG-VK. Außerdem engagierte er sich in der Friedensarbeit der Badischen Landeskirche und wirkte viele Jahre im Beirat der Arbeitsstelle Frieden mit. Er war Ideengeber der Menschenkette von Stuttgart nach Neu-Ulm 1983, der größten Aktion der Friedensbewegung in Deutschland mit 400.000 Menschen.
Alle Einsendungen für den Friedenspreis können mit einer kurzen Beschreibung eingereicht werden an: DFG-VK Baden-Württemberg, Werastraße 10, 70182 Stuttgart oder per E-Mail an ba-wue@dfg-vk.de. Der Einsen-deschluss ist der 12. April 2024. Es werden wieder mehrere Preise ausgelobt, der 1. Preis mit 500 €. Die Preisverleihung findet am 21. Juni 2024 im Evangelischen Oberkirchenrat in Karlsruhe statt. Alle Infos unter: www.ulli-thiel-friedenspreis.de“
Friedensbildung
Montalk „Wir denken Sicherheit neu“
Voraussetzungen und Wege zu einer zivilen Sicherheitspolitik
Veranstaltung entfällt, wird aber zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt!
4. Okt. 2021, 19.30 Uhr, Online-Veranstaltung, Geht es ohne Bundeswehr? mit Stefan Maaß, Friedensbeauftragter der Evangelischen Kirche in Baden
Letzter Abend der fünfteiligen Vortrags- und Diskussionsreihe „Montalk“ (für Montag und Talk).
Stephan Brües gibt eine kurze Einführung in das Szenario Sicherheit neu denken. Er ist Koordinator der Initiative „Sicherheit neu denken“ in der Rhein-Neckar-Region, Mitautor des Szenarios und aktiv in der DFG-VK-Gruppe Heidelberg.
Wer teilnehmen möchten, meldet sich bis zum Montag, um 12 Uhr bei der EEB Rhein-Neckar Süd an – eeb.rns@kbz.ekiba.de oder unter 06222/54750. Danach wird der Zoom-Link verschickt.
Veranstalter: Evangelische Erwachsenenbildung Rhein-Neckar-Süd.
Überblick über die anderen Vortragsthemen
- 3. Mai 2021, Online-Veranstaltung „Gerechte Außenbeziehungen“: Wie ethisch kann Welthandel sein?“ mit Joachim Langer
- 7. Juni, Leimen, Ev. Gemeindehaus Leimen, Turmgasse 21, 69181 Leimen; „Resiliente Demokratie“: Gewaltfrei Demokratie verteidigen, mit Renate Wanie
- 5. Juli 2021, Bammental, „Nachhaltige EU-Nachbarschaft“: Extremismusprävention und Bleibeperspektive im Sahel mit Anthea Bethge
- 6. Sept. 2021, Ev. Gemeindehaus Leimen, Turmgasse 21, 69181 Leimen; „Internationale Sicherheitsarchitektur“: Internationale Polizeiarbeit in einer Zivilen Sicherheitspolitik mit Theodor Ziegler
Die Vorträge vom 3. Mai und vom 7. Juni können über den Link auf der Seite der Evangelischen Erwachsenenbildung angesehen werden. (Der Vortrag vom 5. Juli wird folgen.)
Neunjährige erhält Ulli-Thiel-Friedenspreis

Der „Ulli-Thiel-Friedenspreis“ für Schülerinnen und Schüler in Baden-Württemberg ist am Donnerstag, 1. Juli 2021 in Karlsruhe verliehen worden. Den mit 500 Euro dotierten ersten Preis erhielt die neunjährige Sophia Weisbrod der Heiligenbergschule in Heidelberg. Gewürdigt werde die Drittklässlerin für ihre klare Aussage zum Thema Frieden in der Form eines „Elfchen-Gedichts“ (Gedicht in elf Wörtern), so die Jury.
„Mit nur elf Worten zeige ich, wie Frieden ohne Waffen möglich sein kann“, schrieb die Neunjährige in ihrer Bewerbung. Das Wichtigste sei es, miteinander zu reden und zu versuchen, den anderen zu verstehen, heißt es in dem Gedicht. Sophia verfasste es, nachdem sie mit ihren Eltern Soldatenfriedhöfe in der Normandie besucht hatte.

Der Preis wird von der Evangelischen Landeskirche in Baden, der Deutschen Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) Baden-Württemberg, und „pax an!“, Werkstatt für Pazifismus, Friedenspädagogik und Völkerverständigung ausgelobt. Namensgeber ist der Karlsruher Friedensaktivist und Sonderschullehrer Ulli Thiel (1943 – 2014). Von ihm stammt das bundesweit bekannte Motto „Frieden schaffen ohne Waffen“.
In seiner Laudatio lobte der badische evangelische Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh die „kreativen, spannenden und aufrüttelnden Beiträge“ der Kinder und Jugendlichen und ihre Ideen, wie Konflikte ohne Macht und Gewalt gelöst werden können. Mit 11 Einsendungen sei das Vorjahresergebnis trotz Corona übertroffen worden. Sonnhild Thiel schilderte eindrücklich das gemeinsame Engagement für Gewaltfreiheit an der Seite ihres Mannes seit den 1960er Jahren. „Friedenserziehung ist ein wichtiger Schritt, die Spirale der Gewalt zu durchbrechen. Aus vielen kleinen Schritten wird eine Bewegung.“ In einem Videogrußwort machte Arun Gandhi, der Enkel von Mahatma Gandhi, deutlich wie wichtig es ist, Frieden in der unmittelbaren Umgebung zu fördern und zu stärken.

Auf den zweiten Platz kamen zwei Beträge. Schülerinnen und Schüler der IB Schule für Arbeitserziehung in Freiburg erarbeiteten verschiedene Aspekte des Friedens und setzen sie zu einer aussagekräftigen Collage zusammen. So wird deutlich: Frieden ist ein wechselseitiges Bezogensein von Innen- und Außenwelt. Die 11. Klasse im evangelischen Religionsunterricht des Robert-Gerwig-Gymnasiums in Hausach reichte in Einzel- und Gemeinschaftsarbeiten acht sehr unterschiedliche Arbeiten zum Thema “ Wege zu Gerechtigkeit und Frieden“ ein.
Den vierten Platz teilten sich auch zwei Einsendungen. Aus der ehemaligen Schule Ulli Thiels, der Erich-Kästner-Schule Karlsruhe für Hör- und Sprachschädigte schickten Schülerinnen und Schüler aus der Klasse 5g Bilder. „Ohne Waffen“ war ihnen wichtig. Aus schwarz/weiß Fotos haben sie den Krieg und seine Waffen herausgeschnitten. Stattdessen machen bunter Stoff und Perlen deutlich: Der Frieden ist bunt und lebendig. Am St. Gertrudis Gymnasium in Ellwangen haben sich Schülerinnen und Schüler der Kursstufe 1 im Wahlfach Psychologie mit der „Gewaltfreien Kommunikation (GFK) nach Marshall Rosenberg“ beschäftigt. Das Erklärvideo, das Anna Czapka und Carmen Majstoro zusammen mit Klassenkameradinnen gestaltet haben, verdeutlicht die vier Schritte der GFK in zwei Spielszenen.
Einen Sonderpreis vergab die Jury für das Hörspiel „Die Schlangenbande“. Der Jury beeindruckte die Einsendung von Silas Degen, 12. Klasse an der Michelsenschule Hildesheim, in dem vergessene Menschen aus Alfeld (Niedersachsen) im Mittelpunkt stehen, denen während der Nationalsozialistischen Willkürherrschaft Unrecht widerfuhr.
In der Jury wirkten mit: Sigrid Altherr-König für die DFG-VK, Gisela Kehrer-Bleicher für Pax an sowie Stefan Maaß und Katharina Vetter für die Evangelische Landeskirche in Baden.
An dem Wettbewerb, der seit 2019 jährlich ausgeschrieben wird, können Einzelpersonen, Klassen oder Arbeitsgruppen aus Schulen in Baden-Württemberg teilnehmen. Namensgeber Thiel war auch Ideengeber der Menschenkette von Stuttgart nach Neu-Ulm 1983, der bislang größten Aktion der Friedensbewegung in Deutschland mit 400.000 Menschen. Die neue Ausschreibung startet nach den Sommerferien.
Ausblick
Am 21. September 2021 startet die Ausschreibung für die nächste Preisverleihung. Am 5. Mai 2022 ist dann der Einsendeschluss für neue Einreichungen.
Schulfrei für die Bundeswehr
Im Rahmen des landesweiten Bündnisses „Schulfrei für die Bundeswehr. Lernen für den Frieden“ setzt sich die DFG-VK u. a. für die Kündigung der Kooperationsvereinbarung des Kultusministeriums mit der Bundeswehr, das Verbot von Bundeswehr-Werbeveranstaltungen und eine Verdoppelung des Etats für Friedensbildung ein. Die DFG-VK trägt auch die Kampagne „Unter 18 nie! Keine Minderjährigen bei der Bundeswehr“ mit, die die Rekrutierung Minderjähriger beenden will.
Fragen an die Kandidierenden zur Landtagswahl und Plakataktion
Ursprünglich war geplant, A1- und A2-Plakate in ausgewählten S-Bahnen und Bussen sowie auf Bahnhöfen aufzuhängen zu lassen. Die Deutsche Bahn AG hat das verhindert, indem sie ihre Zustimmung zum Aufhängen verweigert hat, was sie mit einer vermeintlichen „Neutralitätspflicht“ begründet hat. Klaus Pfisterer (DFG-VK-Landesvorstandsmitglied) und das Bündnis haben dagegen mit einem Brief und einer Presseerklärung reagiert und der DB ihr Unverständnis ausgedrückt. Auf diese Weise hat die Bahn dem Bündnis faktisch die Wahrnehmung des Grundrechts auf Meinungsäußerung verwehrt. Außerdem misst die DB mit zweierlei Maß, denn gerade auf Bahnhöfen und an Haltestellen wirbt die Bundeswehr besonders intensiv.
Das Bündnis „Schulfrei für die Bundeswehr – Lernen für den Frieden“ in Baden-Württemberg, in dem die DFG-VK aktiv mitarbeitet, nutzt die Landtagswahl 2021, um die Friedensbildung voranzubringen. Dazu wurde ein Grundlagenpapier erstellt, das Hintergründe beschreibt und Forderungen formuliert. Außerdem wurden vom Bündnis sechs Fragen verfasst, die in vielen Wahlkreisen an die Kandidierenden gesendet wurden. DFG-VK-Aktive haben das u. a. in Heidelberg, Mannheim und Schwetzingen gemacht. Außerdem wird vom 5. bis 15. März in neun Städten auf Großplakaten für Friedensbildung geworben mit dem Motto„ Für Friedensbildung statt Bundeswehr an Schulen“
Antworten der Kandidierenden
Weiterführende Information
- Antworten der Kandidierenden in den Wahlkreisen Mannheim Nord und Süd
- Fragen an die Kandidierenden
- Städte und Ort mit Plakaten auf Großwerbetafeln
- Presseerklärung zur Behinderung des Werbens für Friedensbildung durch die Deutsche Bahn
- Grundlagenpapier zur Landtagswahl
- Internetseite von „Schulfrei für die Bundeswehr. Lernen für den Frieden“



Fragen an Landtagswahl-Kandidierende und Plakataktion für Friedensbildung

Die DFG-VK arbeitet im Bündnis „Schulfrei für die Bundeswehr – Lernen für den Frieden“ mit. Dieses nutzte die Landtagswahl 2021, um die Friedensbildung voranzubringen. In einem Grundlagenpapier wurden Hintergründe beschrieben und Forderungen formuliert. Das Bündnis formuliert sechs Fragen, die in vielen Wahlkreisen den Kandidierenden gestellt wurden. DFG-VK hat Kandidierende in den Wahlkreisen Heidelberg, Mannheim und Schwetzingen die Fragen vorgelegt. Vom 5. bis 15. März ergänzend in neun Städten auf Großplakaten für Friedensbildung geworben mit dem Motto„ Für Friedensbildung statt Bundeswehr an Schulen“
Ursprünglich war geplant, A1- und A2-Plakate in ausgewählten S-Bahnen und Bussen sowie auf Bahnhöfen der Deutschen Bahn mit deren Genehmigung aufzuhängen zu lassen. Diese weigerte sich jedoch ihre Zustimmung und begründete das mit einer vermeintlichen „Neutralitätspflicht“. Klaus Pfisterer (DFG-VK-Landesvorstandsmitglied) und das Bündnis haben dagegen mit einem Brief und einer Presseerklärung reagiert und der DB ihr Unverständnis mitgeteilt. Faktisch hat die Bahn damit die Wahrnehmung des Grundrechts auf Meinungsäußerung verhindert. Außerdem misst die DB mit zweierlei Maß, denn gerade auf Bahnhöfen und an Haltestellen wirbt die Bundeswehr besonders intensiv.
Antworten der Kandidierenden
Erfahre was die Kandidierenden geantwortet haben, indem du die Worddatei öffnest Rueckmeldungen-Kandidierende (Worddatei, 2,5 MB.
Weiterführende Information
- Antworten der Kandidierenden in den Wahlkreisen Mannheim Nord und Süd
- Fragen an die Kandidierenden
- Städte und Ort mit Plakaten auf Großwerbetafeln
- Presseerklärung zur Behinderung des Werbens für Friedensbildung durch die Deutsche Bahn
- Grundlagenpapier zur Landtagswahl
- Internetseite von „Schulfrei für die Bundeswehr. Lernen für den Frieden“

