Berlin, September 2024 – Welche Akteurinnen versuchen, unter dem Deckmantel von „Friedensdemonstrationen“ ihre nationalistischen Ideologien zu verbreiten, wie anfällig sind Teile der Friedensbewegung für rechte und verschwörungsideologische Einflüsse und welche „Querfronten für den Frieden“ gibt es? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der neuen Studie „Versuche rechter und verschwörungsideologischer Einflussnahme auf die Friedensbewegung“ von Lucius Teidelbaum, freier Journalist und Publizist. In seiner Analyse beschreibt Teidelbaum, dass die Friedensbewegung nicht als einheitliche Gruppe zu verstehen ist, sondern als ein Netzwerk unterschiedlicher Strömungen. Er beleuchtet dabei das Auftreten und die Strategien rechter und verschwörungsideologischer Akteurinnen wie des COMPACT-Magazins, Ken Jebsen oder der Partei „Die Basis“, die versuchen, gezielt Einfluss auf
friedenspolitische Demonstrationen zu nehmen.
Die Broschüre, die von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der
Antifaschist*innen (VVN-BdA), Attac Deutschland, der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte
KriegsdienstgegnerInnen e.V. (DFG-VK) und der Bertha-von-Suttner-Stiftung herausgegeben wird,
zeigt außerdem auf, wie die unterschiedlichen Bewertungen des russischen Angriffskriegs auf die
Ukraine die Situation verschärft haben. Der Autor teilt die gegenwärtigen Friedensdemonstrationen
in vier Gruppen ein:
- Die extreme Rechte, die Kriege nur ablehnt, wenn diese nicht im „nationalen Interesse
Deutschlands“ stehen.
- Rechte und verschwörungsideologische Strömungen, die ihren Ursprung in den
Montagsmahnwachen von 2014 und den Pandemie-Leugner*innen haben. - Die rechts-offene traditionelle Friedensbewegung, die sich aus strategischen Gründen nach
rechts öffnet. - Die antifaschistische traditionelle Friedensbewegung, die sich klar von rechten und rechts-
offenen Gruppierungen abgrenzt.
Die 26-seitige Veröffentlichung bietet zudem Handlungsempfehlungen für antifaschistisch
eingestellte Friedensaktivistinnen und geht der Frage nach, welche „inhaltlichen Einfallstore“ für rechte Akteurinnen bestehen und wie eine klare Abgrenzung möglich ist.
Die Broschüre kann hier und hier bestellt werden. Ein kostenloser PDF-Download ist auf den jeweiligen Webseiten verfügbar.