„Stell dir vor, es ist Krieg, und keiner geht hin.“
Kundgebung zum Internationalen Tag der Kriegsdienstverweigerung einladen, diese findet am 15.5. um 18.00 Uhr bei der Dorotheenstraße Ecke Goerdelerstraße (Nähe Hotel Silber) statt.
Redner*innen sind geplant: ein russischer Kriegsdienstverweigerer, Johanna Tiarks (Stadträtin und Fraktionsvorsitzende die FrAKTION) und Marah Frech (Connection e.V.)
1983 hat die UNO den 15. Mai als den Internationalen Tag der Kriegsdienstverweigerung ausgerufen.
Thomas Haschke von der DFG-VK Stuttgart (Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte Kriegsdienstgegner*innen) macht darauf aufmerksam, „dass Kriegsdienstverweigerung ein Menschenrecht ist. Verfolgte Kriegsdienstgegner*innen brauchen Schutz und Asyl in Deutschland. In vielen Ländern wird Kriegsdienstverweigerung (KDV) nicht anerkannt, die Betroffenen werden schikaniert, ausgegrenzt und mit Haft bestraft.“
In Stuttgart hatte sich in den 1990er Jahren angestoßen von Ohne Rüstung Leben (ORL) und der Deutschen Friedensgesellschaft-Vereinigte Kriegsdienstgegner*innen (DFG-VK) die Initiative Deserteur-Denkmal für Stuttgart mit zahlreichen Organisationen und Gruppen gebildet. Nach einem Kunstwettbewerb hat sie sich dann entschlossen, das – dann zunächst vor dem Theaterhaus aufgestellte – Deserteur-Denkmal zu realisieren, finanziert durch über 300 Spender*innen. Das Denkmal erinnert an die Verfolgung und Ermordung von „Deserteuren aller Kriege“. 2020 fasste der Stuttgarter Gemeinderat den Beschluss, das Denkmal soll von der privaten Liegenschaft vor dem Theaterhaus, in die Stuttgarter Innenstadt auf das städtische Gelände in der Goerdelerstraße umziehen. Thomas Haschke fragt sich: „obwohl die Gelder bewilligt sind, der Platz feststeht, der Umzug in 2020 für 2023 beschlossen wurde, passiert trotzdem nichts“. Am „Internationalen Tag der Kriegsdienstverweigerer“ fordern wir von der Stadt Stuttgart, dass das Deserteurs-Denkmal für Stuttgart endlich im Jahr 2024 an den gebührenden öffentlichen Platz umzieht.
Die DFG-VK als Teil eines Bündnisses zivilgesellschaftlicher Organisationen solidarisiert sich mit Menschen, die sich dem Krieg widersetzen. Seit Beginn des Russischen Angriffskrieges geben die Ukraine haben sich 250.000 Männer aus Russland, 325.000 aus der Ukraine und 22.000 aus Belarus der Einberufung entzogen. Zu Kriegsdienstverweigerungen in Israel liegen keine Zahlen vor. Nur wenige in Israel erklären öffentlich ihre Kriegsdienstverweigerung. Sofia Orr ist ein Beispiel, sie ging für ihre Entscheidung ins Gefängnis: „Seit Beginn des Krieges in Gaza bin ich mir sicher, dass wir für eine andere Lösung kämpfen müssen und dass ich mich diesem Kreislauf des Blutvergießens widersetzen muss, sonst wird es nie enden.“ Quelle: www.connection-eV.org/Mesarvot <http://www.connection-eV.org/Mesarvot>
Als DFG-VK stellen wir fest, dass sich die Zahl der Reservisten, die den Kriegsdienst verweigern steigt. Die Anfragen nach Beratung zum Thema Kriegsdienstverweigerung steigen. 2023 sind in der Bundeswehr 1.609 Anträge auf Kriegsdienstverweigerung mehr als 2022 eingegangen. Quelle: www.bundeswehr.de/de/organisation/personal/-aktuelles/faktencheck/kdv-antraege-5647366 <http://www.bundeswehr.de/de/organisation/personal/-aktuelles/faktencheck/kdv-antraege-5647366>
Neben der DFG-VK rufen 30 Organisationen dazu auf sich an der Aktionswoche zum Internationalen Tag der Kriegsdienstverweigerung am 15. Mai zu beteiligen.