Das Bündnis „Kein Tag der Bundeswehr“ spricht sich entschieden gegen die Millionen Euro teure jährliche Werbeveranstaltung am Tag der Bundeswehr aus.
Am 08.06.24 ist es wieder so weit: Die Bundeswehr veranstaltet an 10 Standorten in Deutschland Militärshows, für Baden-Württemberg in Stetten am kalten Markt, dem größten Bundeswehr-Standort in Süddeutschland. Diese militärischen Werbeveranstaltungen finden seit 2015 statt und verschlangen in den letzten Jahren jeweils mehrere Millionen Euro. „Das sind teure Imagekampagnen, die sich die Bundeswehr da leistet“, findet Anete Wellhöfer, Geschäftsführerin der DFG-VK in Baden-Württemberg. In Stetten am kalten Markt soll es „aktionsreiche Waffen- und Geräteshows“ geben, z.B. mit der „Panzerhaubitze 2000 – das modernste Artilleriegeschütz der Welt“ oder einem „Panzerballett“. In der Vergangenheit waren beim Tag der Bundeswehr kleine Kinder auf Panzern gesehen worden. „Wohin hat sich unsere Gesellschaft entwickelt, so etwas gutzuheißen? Panzer sind keine Spielgeräte, es sind Tötungsmaschinen“, so Wellhöfer weiter.
Deutschland rüstet auf, wir sind Zeugen einer Militarisierung der gesamten Gesellschaft bis hinein z.B. in die Krankenhäuser, die Schulen und den Bahnverkehr, alle sollen „kriegstüchtig“ gemacht werden. Die Verwaltung soll umgebaut werden, sodass die Bundeswehr mit den zivilen Strukturen der Bundesländer Hand in Hand geht. „Die DFG-VK macht da nicht mit“, sagt Thomas Haschke von der DFG-VK und Teil des Bündnisses.
Kalkuliert wird, dass das Budget der Bundeswehr 2022, das noch bei 57,99 Milliarden Euro lag, sich dieses Jahr auf 86,2 Milliarden Euro erhöhen wird (Angaben nach NATO-Kriterien und sogenannten Sondervermögen). In den nächsten Jahren sollen die Ausgaben auch ohne Sonderschulden noch steigen. Konsequenz: große Streichungen im Sozialen. Dafür erhält Deutschland einen Veteranentag. Auch die Forderungen nach Wiedereinführung der Wehrpflicht bzw. einem Zwangsdienst für alle werden in den Fraktionen des Bundestages lauter.
„Das Geschäft der Bundeswehr ist ein blutiges, auch wenn sich das Militär am Tag der Bundeswehr gerne als großes Abenteuer darstellt. Nicht gezeigt wird, dass es den möglichen Befehl gibt, Menschen zu töten – und das Risiko, selbst getötet oder verwundet zu werden. Obwohl die UNO sich klar dagegen ausspricht, dass unter 18-Jährige ins Militär eingezogen werden, hält Deutschland an dieser Praxis fest. Wir kritisieren auf schärfste die gängige Praxis unter 18-Jährige zum Militär einzuziehen.“, so Thomas Haschke, Sprecher des Bündnisses „Kein Tag der Bundeswehr“.
Das Bündnis „Kein Tag der Bundeswehr“ ruft für den 08.06.24 zum Protest auf gegen die Militärpolitik und gegen den weiter steigenden Etat der Bundeswehr. Europa muss friedenstauglich werden, sich für Abrüstung einsetzen, anstatt den Sozialstaat kaputtzusparen. Das Bündnis fordert Investitionen in Klimaschutz, Bildung, Gesundheit und die Minderung von Armut: „Hände weg von unseren sozialen Errungenschaften und Nein zur Wiedereinführung der Wehrpflicht!“
Der Protest in Stetten am kalten Markt in Form einer Kundgebung findet am 08.06.24 ab 11.30 Uhr vor der Kaserne in der Nähe des westlichen Haupteinganges statt.
Für weitere Fragen stehen wir ihnen gerne zur Verfügung:
Thomas Haschke mobil 0176-26161556, E-Mail: thomas.haschke@gmx.de
Anete Wellhöfer mobil 01705543620, E-Mail: ba-wue@dfg-vk.de