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11 Juli, 2025

Kleine friedensbewegte Presseschau – Juli 2025

Einleitung

Jeden Tag erreichen uns von aufmerksamen und kritischen Friedensaktivist*innen Hinweise auf Berichte und Beiträge aus der Presse, die – teilweise und erfreulicherweise – eine wohltuende Gegenstimme zur allgegenwärtigen Kriegsrhetorik darstellen. Während viele Beiträge in den bekannten Medien mit einem Fokus auf Aufrüstung, Eskalation und Feindbilder daherkommen, zeigen diese Artikel: Es gibt sie noch – die Stimmen für Abrüstung, Dialog und Verständigung. Unsere heutige Presseschau gibt einen Überblick über solche Perspektiven, die Frieden nicht nur fordern, sondern auch konkret denken.

Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle euch, den Leserinnen dieses Newsletters – denn viele von euch sind nicht nur aufmerksame Beobachterinnen, sondern auch selbst aktive Organisatorinnen von Protesten, Mahnwachen und Friedensaktionen. Einige der hier vorgestellten Artikel verdanken ihre Aufmerksamkeit nicht zuletzt eurem Engagement – dafür ein großes und herzliches Dankeschön!

Damit auch in Zukunft vielfältige und friedensorientierte Stimmen Gehör finden, freuen wir uns weiterhin über eure Hinweise auf lesenswerte Artikel, Interviews oder Medienbeiträge. Hinweise bitte an bar-vue@dfg-vk.de – wir nehmen sie gerne in die nächste Ausgabe unserer Presseschau auf.

☢️ Nuklearpolitik & Aufrüstung

Deutsche Atombombe? CDU, URENCO und Gronau

Die CDU forciert öffentlichkeitswirksam die Debatte um eine deutsche Atombombe. Parallel wird die Urananreicherung in Gronau durch URENCO ausgeweitet. Der Artikel warnt vor der schleichenden Normalisierung atomarer Aufrüstung.

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5 % fürs Militär: Was bedeutet das eigentlich?

Die Initiative Mitwelt analysiert, was 5 % des BIP für Rüstungsausgaben konkret in Euro bedeuten. Die Auswirkungen auf Bildung, Gesundheit und Soziales werden kritisch beleuchtet.

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🔥 Nahost-Konflikt & Israelkritik

SZ: Krieg in Nahost – Die Todeszahlen aus Gaza dürften deutlich höher sein

Neue Recherchen deuten auf deutlich höhere Opferzahlen in Gaza hin als bislang offiziell angegeben. Humanitäre Organisationen warnen vor einer systematischen Unterschätzung der Lage.

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FAZ: „Israels Armee ist zu einer Miliz geworden“

In diesem Kommentar wird Israels Vorgehen im Gazastreifen als zunehmend unkontrolliert kritisiert. Die Grenze zwischen Militär und Miliz verschwimme.

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SZ: Polizeigewalt bei propalästinensischen Demos in Berlin

Die SZ dokumentiert zahlreiche Übergriffe durch die Polizei auf Teilnehmende pro-palästinensischer Demonstrationen. Die Autorin kritisiert das harte Vorgehen gegen friedliche Proteste.

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Manager Magazin: Norwegens Pensionsfonds schmeißt Thyssenkrupp raus

Wegen Rüstungsgeschäften mit Israel wirft Norwegens größter Pensionsfonds das Unternehmen aus seinem Depot. Ein Signal gegen Kriegsprofite.

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Botschafter*innen rufen zu Sanktionen gegen Israel auf

In einem offenen Aufruf fordern deutsche Diplomaten eine klare Reaktion auf die Verletzung des Völkerrechts in Gaza. Sie schlagen gezielte Sanktionen vor.

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🇮🇷 Iran-Politik & Atomdebatte

IPG: Der Iran zeigt – Militärschläge stoppen keine Bomben

Der Beitrag argumentiert, dass Atomwaffenprogramme nicht militärisch verhindert werden können. Es braucht politische Deeskalation und Verhandlungen.

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IPG: Ein verwundeter Iran ist gefährlich – Kurswechsel nötig

Die Eskalation gegen den Iran könnte das Regime weiter zur Entwicklung von Atomwaffen treiben. Die Autoren fordern eine diplomatische Strategie ähnlich wie einst gegenüber China.

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💣 Kriegswirtschaft & Protest

Kritische Aktionäre bei Heckler & Koch

Bei der Hauptversammlung des Waffenherstellers wurde massive Kritik von Aktionären laut. Menschenrechtsverletzungen, Lieferungen in Krisengebiete und Lobbyismus standen im Fokus.

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Veteranentag – „Ich will mit diesem Tag nichts zu tun haben“

Ehemalige Soldaten äußern sich kritisch zur Einführung eines Veteranentags in Deutschland. Die Kritik richtet sich gegen eine Symbolpolitik, die Leiden verklärt.

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SWR: Veteranen zwischen Ehre, Trauma und Propaganda

Eine SWR-Sendung beleuchtet, wie Veteranen in Deutschland gesehen werden – zwischen Heldennarrativ und psychischer Belastung.

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Rosa-Lux: Banaler Militarismus

Der Begriff „banaler Militarismus“ beschreibt, wie Alltagsmilitanz und Kriegsrhetorik unbemerkt in die Gesellschaft einsickern. Der Text liefert theoretische Grundlagen und aktuelle Beispiele.

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👥 Gesellschaft & Widerstand

Interview Bernd Drücke: „Den Krieg sabotieren“

Der langjährige Aktivist plädiert für aktiven zivilen Ungehorsam gegen Militarisierung. Das Interview ist ein leidenschaftliches Plädoyer für gewaltfreien Widerstand.

🔗 Zum Interview

Portrait: Soldat in der Bundeswehr – zwischen Zweifel und Dienst

Ein Porträt auf TTT beleuchtet das Innenleben eines Bundeswehrsoldaten. Zwischen Pflichtgefühl und innerer Leere gibt der Film einen eindrücklichen Einblick.

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FAZ: Kongress zu Kriegsdienstverweigerung

Ein Bericht über einen Kongress, der Alternativen zur Wehrpflicht diskutiert und die Bedeutung des individuellen Gewissens betont. KDV wird als Akt der Verantwortung gewürdigt.

🔗 Zum Artikel

11 Juli, 2025

80 Jahre Hiroshima & Nagasaki – Baden-Württemberg erinnert

Wie im ersten Artikel beschrieben, wird in Deutschland im Jahr 2025 wieder ernsthaft darüber diskutiert, sich mit einer eigenen Atombombe zu bewaffnen. Während also in Berlin über eine „Eurobombe“ nachgedacht wird, gedenkt die Welt in diesen Tagen zum 80. Mal den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki – Menschheitsverbrechen, deren Folgen bis heute sichtbar und spürbar sind.

Gerade deshalb ist dieses Gedenken nicht nur Rückblick, sondern Widerstand. Es ist unsere Antwort auf atomare Fantasien: Erinnerung, Mahnung, Widerspruch.

🗓️ Veranstaltungen zum Hiroshima-/Nagasaki-Gedenken 2025 in Baden-Württemberg:

🕯️ 6. August – Hiroshima-Tag

  • Stuttgart, 12:00 Uhr – Kundgebung auf dem Schlossplatz
    Veranstalter: IPPNW & Ohne Rüstung Leben
  • Stuttgart, 17:00 Uhr – Ausstellungseröffnung im Rathaus
    Veranstalter: IPPNW Stuttgart
  • Karlsruhe, 17:00 Uhr – Mahnwache Kaiserstraße/Herrenstraße
    Veranstalter: Friedensbündnis Karlsruhe
  • Offenburg-Fessenbach, ab 6. August – Friedensfasten & Ausstellung im Liebfrauenhof
    Veranstalter: Friedenswege, Evangelische Erwachsenenbildung Ortenau
  • Überlingen – Hiroshima-Gedenken der Friedensregion Bodensee
    Veranstalter: Friedensinitiative Überlingen
  • Mosbach – Gedenken geplant
    Veranstalter: Lokale Friedensinitiative
    (Details offen)
  • Villingen-Schwenningen, 19:00 Uhr – Innenstadt-Mahnwache
    Veranstalter: Regionales Friedensbündnis VS
    (Zeit/Ort ggf. noch in Abstimmung)

🕯️ 9. August – Nagasaki-Tag

  • Radolfzell – Mahnwache der Friedensregion Bodensee
    Veranstalter: Friedensregion Bodensee
    (Details folgen)
  • Mannheim – Gedenken auf dem Paradeplatz
    Veranstalter: Friedensbündnis Mannheim
    vorauss. 15:00 Uhr
  • Offenburg-Fessenbach – Abschluss-Friedenszeremonie
    Veranstalter: Friedenswege / LocalPEACE Offenburg

🖼️ Begleitende Ausstellungen & Aktionen

  • Heilbronn – Ausstellung „Hiroshima–Nagasaki“ (1.–15.8.)
    Veranstalter: Heilbronner Friedensrat
  • Karlsruhe, 30. Juli – Vortrag & Film „Schwarzer Regen“ in der Kinemathek Link Inhaltsbeschreibung „Schwarzer Regen“
    Veranstalter: DFG-VK Karlsruhe, Anti-Atom-Gruppe Karlsruhe
  • Mannheim, 14. August – Filmabend „Als die Sonne vom Himmel fiel“ im Atlantis-Kino
    Veranstalter: Atlantis Kino Mannheim & Partnergruppen

💬 Eure Aktion fehlt?

Ihr plant noch eine Mahnwache, Lesung, Kranichaktion oder Ausstellung,…? Dann schickt uns Ort, Datum, Uhrzeit und eine kurze Info an:

📧 ba-wue@dfg-vk.de

Wir aktualisieren diesen Artikel laufend, und tragen neue Termine in unseren Veranstaltungskalender ein.

✊ Erinnern heißt handeln

80 Jahre nach Hiroshima und Nagasaki dürfen wir nicht schweigen. Nicht zusehen, wenn in Berlin die Bombe zurückgedacht wird. Nicht wegsehen, wenn andere wegsehen.

Lasst uns erinnern. Lasst uns widersprechen. Lasst uns handeln.

Für eine atomwaffenfreie Welt. Für das Leben. Jetzt.

11 Juli, 2025

Sadakos Kraniche – Falten für den Frieden

Hiroshima, 6. August 1945. Eine Atombombe zerstört eine ganze Stadt, über 140.000 Menschen sterben. Sadako Sasaki, damals zwei Jahre alt, überlebt – und erkrankt Jahre später an Leukämie. Im Krankenhaus beginnt sie, Origami-Kraniche zu falten. Einer Legende nach erfüllen 1.000 Kraniche einen Wunsch. Sadako wünscht sich zu leben – und wird zur weltweiten Symbolfigur gegen Atomwaffen.

Zum 80. Jahrestag der Atombombenabwürfe ruft die DFG-VK zur Aktion „Sadakos Kraniche“ auf: Wir falten Origami-Kraniche für eine Welt ohne atomare Bedrohung – für Sadako, für Hiroshima, für uns alle.

In Karlsruhe trafen sich Friedensbewegte zum gemeinsamen Basteln in der Kinemathek. Gemeinsam falteten sie hunderte Kraniche, kamen ins Gespräch, erinnerten an Hiroshima – und zeigten: Sadakos Hoffnung lebt weiter. So wie sie einst gegen die Angst anfaltete, falten heute Menschen überall gegen das Vergessen und für eine Welt ohne Atomwaffen.

Die Karlsruher Kraniche werden auf die Reise geschickt

Der Einsendeschluss für die Gedenkveranstaltung in Hiroshima ist zwar vorbei – aber das heißt nicht, dass eure jetzt noch gebastelten Kraniche sinnlos wären!

Alle jetzt gefalteten Kraniche werden weiterhin in Friedensaktionen in Deutschland eingesetzt – zum Beispiel bei Kundgebungen, Mahnwachen oder politischen Aktionen für den Beitritt Deutschlands zum Atomwaffenverbotsvertrag.

Also: Jetzt noch schnell losbasteln und losschicken! Jeder Kranich zählt. Jeder Kranich zeigt: Wir vergessen nicht – und wir fordern Abrüstung.

📦 So kannst du mitmachen:

🧷 Faltanleitung & Aktionsmaterial

➡️ shop.dfg-vk.de

📬 Kraniche senden an:

Sadakos Kraniche – c/o Netzwerk Friedenskooperative

Mackestraße 30, 53119 Bonn

🌐 Mehr Infos: sadakos-kraniche.dfg-vk.de

Falten wir weiter. Für Sadako. Für alle, die unter Atomwaffen gelitten haben. Und für eine Zukunft ohne Atomwaffen.

11 Juli, 2025

KDV-Berater:innen-Schulung 27.September in Stuttgart

Unser Landesvorsitzender und KDV-Experte Klaus Pfisterer bietet am Samstag, 27. September von 12-16 Uhr im DFG-VK Büro in Stuttgart, Arndtstraße 31 eine KDV-Berater:innen-Schulung für Neulinge in die KDV-Beratung an. Schwerpunkt wird die Beratung von Ungedienten sein, es wird auch auf die Beratung von Reservist:innen eingegangen.

Der Gesetzentwurf für einen Neuen Wehrdienst will Verteidigungsminister Pistorius (SPD) noch vor der Sommerpause auf den Weg bringen. Wir werden in der Schulung darauf eingehen und wie Ungediente künftig beraten werden müssen. Anhand von Fallbeispielen werden die KDV-Antragstellung und Begründung besprochen.

Die Zahl der KDV-Anfragen ist seit 2022 sprunghaft gestiegen und wird mit dem vorgesehenen Neuen Wehrdienst weiter steigen. Dafür benötigen wir weitere Berater:innen, möchten diese ausbilden und unser Beratungsnetz ausbauen.

Die Teilnehmer:innenzahl ist auf 12 Personen begrenzt. Du kannst dich bis 15. September bei Klaus Pfisterer, mail: pfisterer@dfg-vk.de verbindlich für die Schulung in Stuttgart anmelden. Kommt bitte mit öffentlichen Verkehrsmitteln, da es im Viertel kaum Parkplätze gibt.

Nach der Anmeldung erhaltet ihr die Wegbeschreibung zum Büro und weitere Angaben zum Schulungsablauf.

10 Juli, 2025

Die Waffen nieder – bevor es zu spät ist

Atomwaffen töten. Sofort und generationenübergreifend. Hiroshima und Nagasaki forderten über 200.000 Tote. In Semipalatinsk (Kasachstan), auf dem Bikini-Atoll, in Nevada, Algerien, Polynesien verseuchten über 2.000 Tests Land, Wasser, Körper. Zehntausende Kinder kamen mit Missbildungen zur Welt. Hunderttausende sterben an Krebs. Ganze Regionen werden unbewohnbar. Der radioaktive Niederschlag erreicht jedes Ökosystem. Noch heute trägt jedes Menschenkind Spuren der Tests im Blut.

Und trotz allem wächst das atomare Wahnsystem weiter. Die USA, Russland, Frankreich, China, Großbritannien, Indien, Pakistan, Nordkorea – sie modernisieren ihre Arsenale. Deutschland, das keine besitzt, beteiligt sich an der nuklearen Teilhabe, und diskutiert inzwischen auch über eigene Atomwaffen. Neue US-Mittelstreckenraketen, potentiell atomar, stehen ab 2026 auf deutschem Boden. Und kein Mensch darf mitreden.

Yannick Kiesel, Friedensreferent der DFG-VK, war vor Ort in Semipalatinsk. In seinem Buch „Kasachstans nukleares Erbe“ lässt er Überlebende der sowjetischen Tests zu Wort kommen – eine lesenswerte Mahnung, die niemand ignorieren kann, der es ernst meint mit Verantwortung.

Und während anderswo Menschen an der nuklearen Geschichte sterben, will Jens Spahn, Fraktionsvorsitzender der CDU/CSU, Deutschland nuklear aufrüsten. Die „Eurobombe“ – so nennt er seine Fantasie von atomarer Eigenständigkeit. Eine Atombombe mit deutscher Beteiligung. Ausgesprochen nicht von einem Hinterbänkler, sondern vom zweitmächtigsten Mann der größten Regierungspartei.

Die Zeitenwendenlogik

Die Zeitenwende begann 2022 mit 100 Milliarden für die Bundeswehr. Sie eskaliert jetzt in einem Wettrüsten ohne Maß. Die Schuldenbremse fällt – für Militärisches. Die Milliarden sprudeln – für Krieg. Kanzler Friedrich Merz bricht sein Wahlversprechen, schafft Fakten, erklärt: whatever it takes. Seitdem fließen Summen ins Militär, die jedem Sozialetat Hohn sprechen.

Mittelstreckenraketen? Ohne Debatte. Neue Wehrdienstpflicht? Im Gesetz versteckt. Atomwaffenfähigkeit? Kein Thema im Bundestag. Wer fragt, wird belächelt. Wer widerspricht, wird ignoriert. Die Zeitenwende marschiert – an den Menschen, an der Gesellschaft vorbei, und trotzdem sind wir darin gefangen.

Und während die Regierung das Militär aufrüstet, zerfällt das Soziale. Schulen verrotten. Pflegekräfte kündigen. Geflüchtete werden entrechtet. Integration scheitert am Sparzwang. Rassismus wird wieder wählbar. Rechter Protest wächst.

Die Regierung redet von Freiheit und will die Werte der Aufklärung verteidigen – füttert aber die rechten und autoritären Kräfte weltweit (Trump feiert die wirtschaftlichen Folgen durch das 5% Ziel der NATO für die amerikanische Waffenindustrie), und diejenigen hierzulande (Übernahme der migrationspolitischen Forderungen der AFD), die sie bald beerben könnten. Dann bleibt die Atombombe, die Spahn heute fordert, vielleicht nicht mehr nur eine Idee zur Abschreckung anderer aufrüstender Staaten. Wer sie einmal beschafft, schafft sie nie wieder ab.

Chance auf Besinnung? – wir mahnen weiter.

Deutschland steht 2025 an einer Wegscheide. Der eingeschlagene Pfad der Hochrüstung und Konfrontation führt in eine düstere Zukunft aus Unsicherheit und Spannungen. Es gibt jedoch andere Möglichkeiten, wenn man den Tunnelblick verlässt und wieder mit Weitblick differenziert: eine Politik der Entspannung, der Vorsorge und der Menschlichkeit. Die Regierung darf sich nicht länger im Rausch der Aufrüstung verlieren, sondern muss zu ihren eigentlichen Aufgaben zurückfinden – dem Wohle der Bürger und dem Frieden zu dienen. Statt Panzerplänen braucht es Investitionen in Schulen, Krankenhäuser und erneuerbare Energien. Statt Militarismus braucht es Diplomatie und internationale Kooperation. Und statt Angst und Feindbildern braucht es Mut zur Versöhnung.

In diesem Sinne sollte Deutschland an sein humanistisches Erbe anknüpfen. Der alte pazifistische Aufruf „Die Waffen nieder!“ – Titel des Antikriegsromans von Bertha von Suttner – wirkt heute wieder beklemmend aktuell. Wenn wir wirklich Frieden wollen, müssen wir lieber heute als morgen die Waffen niederlegen – im übertragenen wie im wörtlichen Sinne. Das heißt: Schluss mit der gedankenlosen Aufrüstungsspirale. Stattdessen Abrüstungsschritte und Rüstungskontrolle, Wiederbelebung der Diplomatie und Vertrauensbildung. Es ist an der Zeit, Vernunft über Panik siegen zu lassen. Den Wahnsinn der nuklearen Abschreckung zu beenden, bevor er uns alle endet. Den Militarismus in die Schranken zu weisen und den demokratischen Primat der Politik – der zivilen, sozialen und friedensorientierten Politik – wiederherzustellen.

Die Lehre aus der Zeitenwende muss schon jetzt lauten, dass Frieden nicht mit immer mehr Waffen geschaffen werden kann. Frieden schaffen gelingt nur ohne Waffen. Dieses Motto mag vielen naiv erscheinen, doch letztlich ist es der einzig realistische Weg, eine globale Katastrophe zu verhindern. Die Stimmen der Mahner – von Hiroshima und Nagasaki über Semipalatinsk bis Büchel – rufen uns zu: Besinnt euch!. Sicherheit erreicht man nicht durch Raketensilos, sondern durch Gerechtigkeit, Dialog und Verständigung. Deutschland sollte daher im Schulterschluss mit den internationalen Friedenskräften auf Abrüstung und Ausgleich setzen, anstatt einem zerstörerischen Wettrüsten hinterherzulaufen. Denn wahrer Schutz für unser Land entsteht nicht durch immer neue Waffen, sondern durch Frieden – nach innen und nach außen. Die Waffen nieder! Dieser Aufruf ist heute dringlicher denn je und sollte das Handlungsprinzip von Regierung und Gesellschaft werden. Nur so werden wir eine Zukunft gewinnen, die ihrer Bezeichnung als friedlich und lebenswert gerecht wird.

12 Juni, 2025

Veteranentag? – Nein Danke. Wir feiern eure Kriege nicht

Im April 2024 beschloss der Deutsche Bundestag die Einführung eines bundesweiten „Veteranentags“ – mit dem erklärten Ziel, die Bundeswehr sichtbarer in der Gesellschaft zu verankern und Soldat*innen öffentlich zu ehren. Am 15. Juni 2025 soll dieser neue Gedenktag nun zum ersten Mal begangen werden – mit bundesweiten Veranstaltungen, organisiert vor allem durch den Reservistenverband und mit Unterstützung zahlreicher Kommunen.

Was auf den ersten Blick wie ein Kümmern um Kriegsverletzte daherkommt, ist in Wirklichkeit aber ein weiterer Schritt in der gezielten Militarisierung des öffentlichen Raums. Der Veteranentag ist kein neutraler Gedenktag – er ist politisches Signal, propagandistische Maßnahme und ein Instrument zur Schaffung einer Kriegstüchtigkeit. Für uns ist klar: Dieser Tag ist kein Anlass zur Anerkennung, sondern ein Anlass zum Protest.

Den Veteranentag braucht niemand

Für uns ist völlig klar: Ein Veteranentag ist kein Ausdruck von Dankbarkeit, sondern ein weiterer Schritt in die falsche Richtung – hinein in eine Gesellschaft, in der Militärisches immer normaler wird. Und das nicht zufällig, sondern mit voller Absicht. Während öffentlich über „Kriegstüchtigkeit“ und „wehrhafte Demokratie“ palavert wird, soll mit so einem Gedenktag der kulturelle Unterbau dafür gelegt werden: Paraden, Orden, Dankesworte – als wäre es ehrenvoll, gelernt zu haben, wie man effizient tötet.

Man verkauft uns diesen Tag als Zeichen der Fürsorge für ehemalige Soldat*innen. Klingt fürsorglich. Ist es aber nicht. Denn das Ganze ist vor allem eines: strategisch. Es geht um die „Imagepflege“ der Zeitenwende. Es geht darum, das Militär emotional aufzuwerten, damit es leichter fällt, Menschen dafür zu begeistern – oder wenigstens nicht mehr kritisch zu hinterfragen, wofür Milliarden ausgegeben werden. Töten und Sterben für Deutschland, soll glorifiziert werden.

Und damit sind wir beim eigentlichen Kern: Der Veteranentag ist Teil eines Teufelskreises. Mehr Militär führt nicht zu mehr Sicherheit, sondern zu mehr Bedrohung. Je mehr wir aufrüsten, desto mehr fühlen sich andere bedroht. … Je mehr Kriegsfähigkeit wir aufbauen, desto mehr bereiten wir den nächsten Krieg mit vor – sei es aktiv (bewusst) oder passiv (unbewusst). Dieses Denken macht unsere Gesellschaft nicht sicherer, sondern gefährlicher.

Der Veteranentag ist Ausdruck dieses Irrwegs. Während in Pflegeeinrichtungen das Personal fehlt und der soziale Wohnungsbau zum Erliegen kommt, fließen Milliarden in Panzer, Raketen und Heldeninszenierung. Dass für Aufrüstung unbegrenzte Mittel („whatever it takes“) bereitstehen, aber bei Schulen, Kitas und Sozialleistungen der Rotstift angesetzt wird, sagt alles über die aktuelle Prioritätensetzung. Statt unsere Gesellschaft friedensfähig zu machen, wird sie kriegsbereit gemacht – und das mit vollem politischen Kalkül.

Wir sagen: Schluss mit diesem sicherheitsgefährdenden Militarisierungskurs. Wir brauchen keine neuen Heldenepen, sondern menschenwürdige Lebensverhältnisse. Keine Paraden, sondern Pflegepersonal. Keine Veteranenorden, sondern Wohnungen. Und vor allem: keine weiteren Schritte in eine Richtung, die uns weiter weg vom Frieden und näher an den nächsten Krieg bringt.

Gegenprotest und „Veranstaltungshinweise“

Am 15. Juni gibt es in Baden-Württemberg glücklicherweise nicht nur Uniformen, sondern auch Widerstand. Zwei zentrale Gegenveranstaltungen setzen klare Zeichen gegen den neuen Veteranentag – bunt, laut, entschlossen und friedenspolitisch durchdacht. Die DFG-VK ist dabei selbstverständlich mit einigen Regionalgruppen und dem Landesverband aktiv beteiligt.

In Karlsruhe findet ab 10 Uhr der friedenspolitische Aktionstag auf dem Schlossplatz statt. Ursprünglich war er als Reaktion auf eine groß angekündigte Bundeswehr-Veranstaltung des Reservistenverbands geplant – die dann überraschend abgesagt wurde. Ein Erfolg? Zumindest kein Zufall. Fest steht: Unser Protest steht – mit Redebeiträgen, Infoständen, kreativen Aktionen und klarer Haltung.

Ein besonderer Programmpunkt des Aktionstags ist die symbolische Auszeichnung von Kriegsdienstverweiger*innen. Statt Orden für Gefechte gibt es hier Anerkennung für Gewissensentscheidungen. Menschen, die sich dem Kriegsdienst verweigert haben – ob einst im Zivildienst, durch Totalverweigerung oder auch zukünftig durch eine bewusste Entscheidung gegen das Militär –, bekommen auf kreative Weise den Respekt, den sie verdienen. Kleine bunte Tafeln mit der Aufschrift „Kriegsdienstverweigerin“ sollen sichtbar machen, wer sich aktiv dem Militär verweigert hat oder verweigern will, und zugleich ein Gegennarrativ zur offiziellen Veteranenehrung liefern. Wenn schon Held*innen, dann bitte Held*innen des Friedens – nicht des Krieges. Mehr Infos zum friedenspolitischen Aktionstag in Karlsruhe hier.

In Mannheim ruft ein breites Bündnis zur Protestkundgebung auf dem Toulonplatz auf. Dort, wo die Bundeswehr in Kooperation mit der Stadt ein staatlich gestütztes Gedenken an militärische Einsätze abhalten will, setzen wir unsere pazifistische Alternative entgegen. Mit Transparenten, Redebeiträgen, Infostand und Entschlossenheit machen wir klar: Wer Frieden will, darf Militarisierung nicht durchwinken – weder schweigend noch widerwillig. Mehr Infos zum Protest in Mannheim hier.

Neben diesen beiden zentralen Veranstaltungen finden am 15. Juni laut Reservistenverband insgesamt neun Veteranentags-Events in Baden-Württemberg statt. An sieben Orten – Breisach am Rhein, Offenburg, Filderstadt, Lenzkirch-Kappel, Reutlingen, Sigmaringen und Müllheim – sind bislang keine organisierten Gegenproteste angekündigt. Das heißt aber nicht, dass dort nichts möglich wäre. Spontane Mahnwachen, kreative Aktionen, stille Präsenz: Alles, was dem kriegerischen Normalzustand einen friedlichen Störimpuls entgegensetzt, ist willkommen. Wer also Lust hat, dem Veteranentag auch an anderen Orten in Baden-Württemberg die Stirn zu bieten – tut euch zusammen, zeigt euch, seid Sand im Getriebe.

12 Juni, 2025

Kleine, friedensbewegte Presseschau – Juni 25

Jeden Tag erreichen uns von aufmerksamen und kritischen Friedensaktivist*innen Hinweise auf Berichte und Beiträge aus der Presse, die – teilweise und erfreulicherweise – eine wohltuende Gegenstimme zur allgegenwärtigen Kriegsrhetorik darstellen. Während viele Beiträge in den bekannten Medien mit einem Fokus auf Aufrüstung, Eskalation und Feindbilder daherkommen, zeigen diese Artikel: Es gibt sie noch – die Stimmen für Abrüstung, Dialog und Verständigung. Unsere heutige Presseschau gibt einen Überblick über solche Perspektiven, die Frieden nicht nur fordern, sondern auch konkret denken.

Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle euch, den Leserinnen dieses Newsletters – denn viele von euch sind nicht nur aufmerksame Beobachterinnen, sondern auch selbst aktive Organisatorinnen der Ostermärsche gewesen. Ihr habt durch euer Engagement, eure Redebeiträge und eure Präsenz nicht nur ein starkes Zeichen für den Frieden gesetzt, sondern auch dafür gesorgt, dass diese Perspektiven überhaupt in der Presse sichtbar wurden. Einige der Artikel, die wir hier vorstellen, wären ohne eure Initiative gar nicht entstanden – dafür ein großes und herzliches Dankeschön!

Damit auch in Zukunft vielfältige und friedensorientierte Stimmen Gehör finden, freuen wir uns weiterhin über eure Hinweise auf lesenswerte Artikel, Interviews oder Medienbeiträge. Schickt uns eure Empfehlungen einfach an ba-wue@dfg-vk.de – wir nehmen sie gerne in die nächste Ausgabe unserer Presseschau auf.

Internationale Friedenspolitik & Konfliktanalyse

Nahost – Die ewige Zerreißprobe (IZ3W Dossier)

Das Online-Dossier beleuchtet historische und aktuelle Konfliktlinien in Nahost – von der Balfour-Deklaration bis zur heutigen Gewaltspirale. Der Fokus liegt auf zivilgesellschaftlichen Stimmen, kolonialen Kontinuitäten und Chancen für Dialog.

Link: https://archive.is/aC0Px

Ehemaliger israelischer Premier: Israel begeht Kriegsverbrechen in Gaza

Ein Ex-Ministerpräsident Israels kritisiert die Militärpolitik seines Landes mit drastischen Worten. Die Aussage sorgt international für Aufmerksamkeit und eröffnet neue Diskussionsräume innerhalb Israels.

Link: https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.tel-aviv-ex-ministerpraesident-israel-begeht-kriegsverbrechen-in-gaza.4ba8bb23-3def-4075-ba83-79c12099140e.html

David Hartsough – Nachruf auf einen „zivilen Ungehorsamen“

Ein würdevoller Rückblick auf das Lebenswerk eines zentralen Akteurs der gewaltfreien Bewegung. Hartsoughs Engagement für Frieden, zivilen Widerstand und Versöhnung bleibt ein wichtiges Vorbild.

Link: https://gewaltfreieaktion.de/nachruf-auf-david-hartsough-der-zivile-ungehorsame/

Militärpolitik & Strategiekritik

Die drei Irrtümer des Johann Wadephul (Sicherheitsbulletin)

Der CDU-Politiker wird für seine sicherheitspolitischen Aussagen zur Ukraine kritisiert. Der Artikel analysiert seine Rhetorik und legt strategische Risiken offen.

Link: https://sicherheitsbulletin.wordpress.com/2025/04/23/die-3-irrtumer-des-johann-wadephul-ist-das-die-strategie-der-zukunftigen-bundesregierung-im-ukrainekrieg/

IMI Ausdruck 2/2025 – Kriegswirtschaft & NATO-Aufrüstung

Das neue Heft enthält Analysen zur politischen Normalisierung der Kriegswirtschaft, zur militärischen Rolle Deutschlands und zur NATO-Strategie. Es warnt vor einer zunehmenden Entgrenzung sicherheitspolitischer Logik.

Link: https://www.imi-online.de/download/Ausdruck_2_2025_gesamt_kl.pdf

FAZ: Operation Gideons Streitwagen – Eine biblisch aufgeladene Kriegsrhetorik

Ein kritischer Essay über religiös begründete Militärpolitik. Die Autorin warnt vor gefährlichen Symbolen und der Verschmelzung von Staatsmacht mit theologischen Narrativen.

Link: https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/der-befehl-zur-operation-gideons-streitwagen-110491038.html

Medien & Zivilgesellschaft

Südnordfunk #133 – Vergessene Orte der Befreiung

Die Radiosendung rückt dekoloniale Perspektiven auf den Zweiten Weltkrieg in den Mittelpunkt. Aktivist*innen sprechen über marginalisierte Erinnerungsorte und alternative Geschichtsdeutungen.

Link: https://rdl.de/sites/default/files/audio/2025/06/suednordfunk-133-ganze-sendung.mp3

Lebenshaus-Rundbrief 125 – Perspektiven aus der Friedensarbeit

Der Rundbrief bietet persönliche Reflexionen, Analysen und Berichte aus der Friedensarbeit. Themen reichen von lokalen Initiativen bis zu globalen Konflikten.

Link: https://www.lebenshaus-alb.de/magazin/media/pdf/rundbrief125.pdf

Feministische Außenpolitik – TAZ

Die feministische Außenpolitik wird politisch instrumentalisiert, kritisiert ein aktueller Beitrag. Forderungen nach Abrüstung und nachhaltiger Sicherheit geraten ins Abseits.

Link: https://taz.de/Feministische-Aussenpolitik/!6087016/

Bildung & Theorie

Linksnet: Friedenspädagogik in der Post-Militarisierung

Ein Beitrag zur Rolle der Friedenspädagogik angesichts wachsender Kriegsakzeptanz. Es wird diskutiert, wie Bildung zu Deeskalation und kritischem Denken beitragen kann.

Link: https://www.linksnet.de/artikel/48934

Rüstung & Militarisierung

Weltweite Militärausgaben auf Rekordniveau – SIPRI-Zahlen 2025

Die globalen Militärausgaben steigen auf einen neuen Höchststand. Deutschland gehört zu den Ländern mit den größten prozentualen Zuwächsen. Friedensforscher*innen sehen eine gefährliche Entwicklung.

Link: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1190856.ruestungskosten-sipri-zahlen-weltweite-militaerausgaben-auf-rekordniveau.html

Keine Waffenproduktion im Berliner Wedding – Demo gegen Rheinmetall

Friedensgruppen demonstrieren gegen neue Produktionsstätten von Rheinmetall in Berlin. Sie warnen vor der „Normalisierung“ von Kriegswirtschaft mitten in Wohngebieten. Die Aktion ist Teil eines bundesweiten Widerstandsnetzwerks.

Link: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1191131.militarisierung-berlin-keine-waffenproduktion-im-wedding.html

Rheinmetall – Vom Schmuddelimage zur Systemrelevanz

Die Aufrüstung hat Rheinmetall zu einem politischen Partner aufgewertet. Die IMI warnt in ihrer Analyse vor einer gefährlichen Verflechtung von Industrie und Politik. Die Broschüre beleuchtet diese Transformation kritisch.

Link: https://www.imi-online.de/2024/04/16/von-der-schmuddelecke-in-die-systemrelevanz/

Kriege in Westasien & Ukraine

Krieg in Gaza: Hamas und Netanjahu – zwei Seiten derselben Medaille?

C. Ruf analysiert die Eskalation im Gazastreifen. Er kritisiert einseitige Narrative und fordert differenzierte Berichterstattung. Der Beitrag stößt eine wichtige Debatte über Schuld und Verantwortung an.

Link: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1190860.krieg-in-gaza-hamas-und-netanjahu-zwei-vom-gleichen-schlag.html

Zentralrat der Juden fordert humanitäre Öffnung Gazas

Der Zentralrat der Juden in Deutschland fordert Israel auf, Hilfslieferungen in den Gazastreifen zuzulassen. Damit positioniert sich eine wichtige jüdische Stimme für das humanitäre Völkerrecht.

Link: https://www.deutschlandfunk.de/zentralrat-der-juden-israel-sollte-hilfslieferungen-in-gazastreifen-zulassen-100.html

Medienkritik & Kriegspropaganda

Kriegerisches Raunen zur Osterzeit

Der Beitrag kritisiert die tendenziöse Kriegsberichterstattung zur Osterzeit. Medien würden zunehmend „bellizistisch“ berichten. Ein Appell an kritischen Journalismus.

Link: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1190688.presselandschaft-kriegerisches-raunen-zur-osterzeit.html

Kriegsfähige Influencer – O. Nymoen über Militarisierung im Netz

Die neue Generation von Social-Media-Stars preist Wehrhaftigkeit und Militär als cool. O. Nymoen warnt vor der Ästhetisierung von Krieg in Jugendkultur und Werbung. Eine Mahnung an Zivilgesellschaft und Bildung.

Link: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1190659.kriegstuechtigkeit-influencer-der-kriegsmueden.html

9 Mai, 2025

15. Mai – Internationaler Tag der Kriegsdienstverweigerung: Aktionen in Ba-Wü

Weltweit verweigern mutige Menschen den Kriegsdienst – in Russland, Belarus, der Ukraine, in der Türkei, Südkorea oder Kolumbien. Sie sagen Nein zum Töten, Nein zur Militarisierung. Am 15. Mai – dem Internationalen Tag der Kriegsdienstverweigerung – stehen wir an ihrer Seite.

Kriegsdienstverweigerung ist ein Menschenrecht. Gerade jetzt, in Zeiten von Kriegen, Aufrüstung und wiederbelebter Wehrpflichtdebatten, ist es nötiger denn je, für dieses Recht einzutreten – laut, sichtbar und solidarisch. Auch und besonders in diesem Jahr unterstützen wir den Internationalen Tag der Kriegsdienstverweigerung. Denn Kriegsdienstverweigerung ist auch in Deutschland wieder ein ganz aktuelles Thema für viele Menschen.

Auch in Baden-Württemberg beteiligen wir uns mit vier öffentlichen Aktionen. Wir laden herzlich zur Teilnahme ein:

·       Mannheim: Infostand am Hauptbahnhof – 15. Mai, ab 15:00 Uhr

·       Karlsruhe: Friedensmahnwache auf dem Marktplatz – 14. Mai, 17:00 Uhr

·       Stuttgart: Kundgebung in der Dorotheenstraße, Ecke Gördelerstraße (Nähe Hotel Silber) – 15. Mai, 18:00 Uhr: An diesen Platz sollte laut Beschluss der Stadt seit 2023 das Deserteurdenkmal stehen. Redner*innen dieses Jahr: Johanna Tiarks, Stadträtin Die Linke SÖS Plus zur Umsetzung des Denkmals und Susanne Bödecker DFG-VK, zum aktuellen Stand der Kriegsdienstverweigerung in Deutschland, außerdem werden wir wieder kurze Stellungnahmen von internationalen Kriegsdienstverweigerer*innen vorbereiten.

·       Aalen: Mahnwache zur Kriegsdienstverweigerung am Marktbrunnen – 14. Mai, 17:00 Uhr

Diese Aktionen sind Teil der internationalen Kampagnen #ObjectWarCampaign und #RefuseWar. Wir fordern Schutz und Asyl für alle, die sich dem Krieg entziehen – in allen Ländern. Und wir wenden uns entschieden gegen jede Form der Wehr- oder Dienstpflicht. Statt Zwang braucht es eine Politik des Friedens, der Gerechtigkeit und der Menschenrechte.

Viele von euch setzen sich seit Langem für dieses Anliegen ein. Gerade deshalb möchten wir euch ermutigen, auch in diesem Jahr wieder mit dabei zu sein – sei es durch Teilnahme, Unterstützung oder eigene Impulse. Weitere Informationen findet ihr auch hier:

www.refusewar.org

www.objectwarcampaign.org

9 Mai, 2025

Von der Zeitenwende zum Zeitenende –

Wie Baden-Württembergs Rüstungsindustrie die Militarisierung vorantreibt – und was wir dagegen tun können.

Versprochen: Kontrolle. Geliefert: Aufrüstung.

Als die Ampelkoalition 2021 antrat, versprach sie eine neue, verantwortungsvollere Linie in der Rüstungsexportpolitik: restriktiver, transparenter, menschenrechtsorientierter. Ein Rüstungsexportkontrollgesetz wurde angekündigt – ein Schritt, den viele in der Friedensbewegung begrüßten. Doch wie Jürgen Grässlin in seinem aktuellen Beitrag in der ZivilCourage treffend feststellt, ist von diesen Versprechen nichts geblieben.
    
Statt Kontrolle herrscht heute nahezu schrankenlose Exportpraxis. Statt Zurückhaltung sehen wir einen historischen Boom. Die Zahlen sprechen für sich: 2022 genehmigte die Bundesregierung Rüstungsexporte im Wert von 8,36 Milliarden Euro, 2023 waren es bereits 12,13 Milliarden – ein Anstieg um rund 45 %. Und allein bis zum 17. Dezember 2024 wurden Genehmigungen im Wert von 13,2 Milliarden Euro erteilt – ein erneuter Anstieg von knapp 9 %.
    
Parallel zum Exportgeschäft wächst auch die Binnennachfrage. Deutschland investiert so viel in die Aufrüstung wie nie seit dem Zweiten Weltkrieg: 88,5 Milliarden US-Dollar, ein Anstieg um 28 % allein im Jahr 2024, wie SIPRI berichtet.
    
Und die neue Regierung? Sie entfesselt diesen Aufrüstungsprozess vollends. Mit ihrem „what ever it takes“ und der Ausnahme der Schuldenbremse für Aufrüstung macht sie ihre Absichten mehr als deutlich. Ein neues Rüstungsexportkontrollgesetz ist nicht einmal mehr geplant.

Baden-Württemberg: Eine Drehscheibe der Kriegswirtschaft

Diese Dynamik ist nicht abstrakt. Sie ist konkret – und sie wirkt bis in die Produktionshallen und Konzernzentralen in Baden-Württemberg. Unser Bundesland zählt zu den größten Rüstungsstandorten der Republik (nur unsere bayrischen Nachbar*innen rüsten noch mehr): mit Firmen wie Rheinmetall, Diehl Defence, Hensoldt, Heckler & Koch und vielen weiteren Zulieferern und Hightech-Schmieden. Die Zeitenwende, von der so oft die Rede ist, spielt sich direkt vor unserer Haustür ab – und sie hat Konsequenzen: für die Arbeitswelt, für die politische Kultur und für das gesellschaftliche Klima.
    
Allein Heckler & Koch meldete 2024 ein Umsatzplus von fast 14 % und den höchsten Auftragseingang der Unternehmensgeschichte: über 426 Millionen Euro. Diese Entwicklung manifestiert sich nicht nur in steigenden Umsätzen, sondern auch in erheblichen Investitionen der Rüstungsunternehmen in den Ausbau ihrer Produktionskapazitäten. So plant beispielsweise Diehl Defence Investitionen von 200 bis 250 Millionen Euro in den Standort Überlingen, um ab 2027 mehr als 500 neue Arbeitsplätze zu schaffen. Darüber hinaus beobachten wir eine besorgniserregende Tendenz zur Konversion ziviler Produktionsstätten in militärische Fertigung.
    
Diese wirtschaftliche Dynamik zeigt: Das Geschäft mit Krieg und Tod boomt. Die Aufrüstung ist zu einem neuen Wachstumsmotor geworden. Und Baden-Württemberg ist einer seiner wichtigsten Kolben. Die Folge? Waffen aus unserer Region landen in Kriegs- und Krisengebieten, befeuern Gewalt, Zerstörung und Tod. Der Profit bleibt hier, die Folgen werden exportiert. Noch.

(Weitere Informationen zu den Machenschaften der Aktienunternehmen des Todes in dieser aktuellen PM von ORL, Aktion Aufschrei und den kritischen Aktionären)

Normalisierung des Ausnahmezustands – Veränderung von Grundwerten

Gleichzeitig beobachten wir eine erschreckende Normalisierung dieser Entwicklung. Selbst Gewerkschaften, die historisch mit der Friedensbewegung verbunden waren, befinden sich in ihrer eigenen „Zeitenwende“. Während sie sich früher deutlich gegen Krieg und Aufrüstung positionierten, steht heute der Erhalt von Arbeitsplätzen und die Einbindung der Beschäftigten in die militärische Produktionskette stärker im Fokus. Diese Haltung und die gesamte beschriebene Entwicklung trägt zur gesellschaftlichen Akzeptanz einer Politik bei, die Profite mit Krieg zur unhinterfragten wirtschaftlichen Normalität macht, leistet einer Militarisierung der Arbeitswelt Vorschub und strahlt somit deutlich in die breite Gesellschaft.
    
Zur weiteren Normalisierung trägt auch bei, dass Rüstungsunternehmen inzwischen zu einem lukrativen Anlageziel für viele Anlegerinnen und Anleger geworden sind. Aktienkurse von Firmen wie Rheinmetall, Hensoldt oder Heckler & Koch haben sich teilweise vervielfacht – und immer weniger Menschen stellen sich die Frage, ob sie damit am Krieg mitverdienen. Moralische oder ethische Überlegungen scheinen im Schatten der ökonomischen Rendite zunehmend bedeutungslos zu werden. Die Beteiligung am Geschäft mit dem Tod wird zur Selbstverständlichkeit. Und wer da nicht mit profitieren will, ist doch selbst schuld.

Verdrängte Geschichte – gefährliche Gegenwart

Eine Gesellschaft, die sich daran gewöhnt, mit und vom Krieg zu leben, verliert den Frieden aus dem Blick. Und sie verliert auch den Kompass, der sie daran erinnern sollte, was vor 80 Jahren geschah – als von deutschem Boden aus ein faschistischer und hochgerüsteter Staat die schlimmsten Verbrechen der Menschheitsgeschichte beging. Wer heute von „Kriegstüchtigkeit“ spricht, ohne diese Geschichte mitzudenken – und das bei den Umfragewerten der als sicher rechtsextrem eingestuften AfD – trägt Verantwortung für die Verrohung unserer Gesellschaft und spielt fahrlässig mit demokratischen Werten und Grundsätzen des Grundgesetz.
    
Die Profiteure des Militarismus sitzen eben nicht an den Fronten – dort wird geschossen, getötet und gestorben. Sie sitzen in Aufsichtsräten, in Ministerien – und oft nur wenige Kilometer von unseren eigenen Haustüren entfernt.

Unsere Antwort auf die Aufrüstung vor Ort

Wir vom Landesverband wollen mit euch informiert, aktiv und entschlossen gegen diese Entwicklung arbeiten. Deshalb wird ein Schwerpunkt auf der kommenden Landesmitgliederversammlung Ende Juni sein, gemeinsam darüber zu beraten, wie wir in Baden-Württemberg konzertierte Kampagnen und Aktionen entwickeln können. Ziel ist es, eine Landesarbeitsgemeinschaft Aufrüstung zu gründen, die systematisch recherchiert, aufklärt, protestiert – und Alternativen aufzeigt. Wir hoffen auf eine engagierte und wirksame Gruppe.
    
Denn, wie wir wissen, reicht es nicht, gegen Krieg zu sein. Wir müssen dort ansetzen, wo er beginnt: bei denen, die ihn möglich und profitabel machen und der Gesellschaft zeigen, dass deren Ziel nicht der Frieden ist. Deren Ziele sind eigene Vorteile und möglichst große Profite. What ever it takes, wie sie selbst sagen.

6 Mai, 2024

DFG-VK BaWü: Aktiv für den Frieden – April 2024 (10.04.2024)

Liebe Friedensfreund*innen und Antimilitarist*innen,

heute beginne ich den Newsletter ohne großen Vorworte. Der Newsletter ist später dran als sonst.
Doch jetzt ist der richtige Zeitpunkt gekommen, denn heute gilt es einen Menschen zu würdigen, welcher die DFG-VK maßgeblich geprägt hat.
Dazu gibt es weiter unten jede Menge interessante Veranstaltungen und Beiträge. 
 

Gedenken an den DFG-VK Friedensaktivisten Ulli Thiel

„Erfinder“ des Mottos „Frieden schaffen – ohne Waffen“ und der Menschenkette 1983

Am 10. April jährt sich der Todestag des Friedensaktivisten Ulli Thiel zum 10. Mal. Die DFG-VK Baden-Württemberg erinnert an diesem Tag an das jahrzehntelange Wirken von Ulli Thiel und ist an diesem Tag in Gedanken bei seiner Frau Sonnhild und der ganzen Familie.

Begonnen hat Ulli Thiel sein Engagement mit dem Aufbau der DFG-VK Gruppe Karlsruhe in den 1970er Jahren und insbesondere mit der Beratung von Kriegsdienstverweigerern. Es war selbst Anfang der 1960er Jahre einer der frühen Kriegsdienstverweigerer und Zivildienstleistenden und hat dann seine Erfahrungen vielfältig weitergegeben. Im Bundesvorstand der DFG-VK war er in den 1970er Jahren für das Referat Kriegsdienstverweigerung verantwortlich und setzte sich intensiv für die Abschaffung der inquisitorischen Prüfungsverfahren ein. In den 1980er Jahren war er gemeinsam mit seiner Frau Sonnhild ehrenamtlicher Landesgeschäftsführer der DFG-VK Baden-Württemberg. In seinem Beruf als Sonderschullehrer für sprach- und hörgeschädigte Kinder und Jugendliche in Karlsruhe setzte er auch erste Ausrufezeichen in der Friedenserziehung. Wichtig war für ihn das kindgerechte Herangehen an dieses Thema.

In der Friedensbewegung setzte er mit dem von ihm geprägten Motto „Frieden schaffen -ohne Waffen“ ein Zeichen, das bis heute nichts an seiner wegweisenden Bedeutung verloren hat. Ulli Thiel war der Ideengeber der Menschenkette von Stuttgart nach Neu-Ulm am 22. Oktober 1983 gegen die atomare Aufrüstung mit mehr als 400.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die weltweit Beachtung fand – es war bis heute die größte Aktion der Friedensbewegung.

Ulli Thiel setzte sich für Gewaltlosigkeit ein und hatte in Martin Luther King ein großes Vorbild. Nur mit Gewaltlosigkeit ist Frieden auf der Welt zu schaffen, dafür setzte er sich zeitlebens ein. Ebenso wichtig waren ihm Friedenserziehung und Friedensbildung in den Schulen. Um diese voranzutreiben hat der DFG-VK Landesverband Baden-Württemberg 2019 den Ulli-Thiel-Friedenspreis für Schülerinnen und Schüler ins Leben gerufen, der inzwischen von fünf weiteren Organisationen mitveranstaltet wird. Am 21. Juni 2024 findet in Karlsruhe die 5. Preisverleihung statt. Das von Ulli Thiel geprägte Motto „Frieden schaffen – ohne Waffen“ ist die Leitlinie der Friedensarbeit der DFG-VK und vieler weiterer Friedensaktivistinnen und -aktivisten – es ist angesichts zunehmender Kriege und geforderter „Kriegstüchtigkeit“ heute aktueller denn je.

https://www.ulli-thiel-friedenspreis.de

Macht mit! E-Mail an Mützenich und Scholz

Rolf Mützenich hat im Bundestag mit seiner Rede eine Tür Richtung De-Eskalation aufgestoßen. Lasst uns dies nutzen und der SPD signalisieren, dass es Menschen wie uns gibt, die diesen Kurs unterstützen. Auf Anregung unseres DFG-VK Mitglieds Markus Kiefer aus Ulm, schlagen wir vor, E-Mails an Rolf Mützenich rolf.muetzenich@bundestag.de und Olaf Scholz olaf.scholz@spd.de zu versenden.
Entwürfe findet ihr unten. Selbstverständlich könnt ihr diese Vorschläge auch abändern.

Unserer Meinung nach ist es wichtig Zeichen zu setzen und diejenigen zu bestärken, die großen politischen Einfluss haben und zumindest eine weitere Eskalation des Russland-Ukraine-Krieges verhindern wollen. Bitte beteiligt euch an dieser E-Mail-Mitmachaktion und verbreitet sie gerne weiter.

Briefvorlage an Rolf Mützenich 
Zum Download: lists.dfg-vk.de/upload/files/M%C3%BCtzenich_Maerz_2024.docx

Briefvorlage an Olaf Scholz
Zum Download: lists.dfg-vk.de/upload/files/Scholz_Maerz_2024.docx

Friedensbildung statt Wehrkunde an Schulen

Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) will Zivilschutzübungen an Schulen abhalten lassen und verstärkt Jugendoffiziere in den Unterricht einbinden, um junge Menschen auf den Kriegsfall und andere Krisen vorzubereiten. Damit zeigt die Bildungsministerin, dass sie weder den Schulalltag kennt noch die Länderverfassungen und Schulgesetze, so Klaus Pfisterer, Landesvorsitzender der Deutschen Friedensgesellschaft (DFG-VK) Baden-Württemberg.
Im Schulgesetz für Baden-Württemberg heißt es im § 1 Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule: „(2) Die Schule hat den in der Landesverfassung verankerten Erziehungs- und Bildungsauftrag zu verwirklichen… die Schüler in Verantwortung vor Gott, im Geiste christlicher Nächstenliebe, zur Menschlichkeit und Friedensliebe zu erziehen…“
Zudem gilt in allen Schulen der Beutelsbacher Konsens. Um Lernende in die Lage zu versetzen, sich eine eigene Meinung zu bilden, gilt ein Überwältigungsverbot im Klassenzimmer. Gleichzeitig gilt das Gebot der Kontroversität, demzufolge gegensätzliche Ansichten dargestellt und diskutiert werden müssen. Da klingen die Vorstellungen von Ministerin Stark-Watzinger weltfremd und irritierend.
Der Ukraine-Krieg ist längst an den Schulen angekommen und wird seit zwei Jahren im Unterricht besprochen. Die aus der Ukraine geflüchteten Schülerinnen und Schüler haben ihre Kriegserfahrung mitgebracht und die hiesigen Jugendlichen wurden damit konfrontiert. Die Aufgabe der Lehrerinnen und Lehrer ist es, den geflüchteten Jugendlichen einen Schutzraum zu bieten, in dem sie ihre Erlebnisse verarbeiten können. Jetzt zu fordern, die Schülerinnen und Schüler kriegstüchtig zu machen, widerspricht jeder vernünftigen Pädagogik. Stattdessen sollte sich die Bildungsministerin um die wirklichen Probleme in den Schulen kümmern: Lehrermangel, zu große Klassen, schlechte Ausstattung der Schulen und vieles mehr. Durch PISA wissen wir sehr gut, wie groß die Sprachdefizite im Grundschulalter sind und wie groß die Lücken in Deutsch und Mathematik in den weiterführenden Klassen. Hier gilt es, die Schulen zu unterstützen.
Der Bundeswehr und damit den Jugendoffizieren wird durch Kooperationsvereinbarungen in neun Bundesländern ohnehin ein ‚roter Teppich‘ ausgebreitet, der ihnen den privilegierten Zugang in die Schulen ermöglicht. Die Jugendoffiziere werden jedoch nicht benötigt, denn die Lehrerinnen und Lehrer sind durch ihr Studium ausgebildet, die Themen im Unterricht so darzustellen, dass sich die Schülerinnen und Schüler eine eigene Meinung bilden können. Die DFG-VK fordert seit Jahren die Kündigung dieser Kooperationsvereinbarungen und hält weiter daran fest.
Wir brauchen weder eine ‚Wehrkundeerziehung‘ noch Zivilschutzübungen im Schulkeller wie damals in der DDR. Friedenserziehung und Friedensbildung sind das Gebot der Stunde, so Klaus Pfisterer.

Interessantes rund um Frieden uns Abrüstung

Friedensgesellschaft warnt vor Militarisierung der Bildung
Die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) protestiert gegen die jüngst geäußerten Pläne der Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) Militär in Schulen noch intensiver werben zu lassen und Hochschulen für Militär- und Rüstungsforschung zu öffnen. Bildung und Forschung müssen den Menschen und den Frieden dienen – nicht Vernichtung und Krieg.
Vollständigen Bericht auf PDF lesen: https://lists.dfg-vk.de/upload/files/2024-03-19_PM_Militarisierung-der-Bildung.pdf

Wie einst im Kalten Krieg
Die Quadriga und Steadfast Defender Großmanöver als Zeitenwende zum Anfassen

https://www.imi-online.de/2024/01/22/wie-einst-im-kalten-krieg/

Steadfast Defender 2024 – Was passiert beim NATO-Großmanöver?
mit vielen Quellenangaben
https://www.besserewelt.info/militaer/nato/steadfast-defender-2024

Veranstaltungen:

Klimakatastrophe, Krieg und Science-Fiction-Filme

Vorträge, Diskussionen und Filme mit der Physikerin, Philosophin und Publizistin 
Annette Schlemm vom 11. bis 13. April 2024 in der Kinemathek Karlsruhe

Ist die Menschheit noch zu retten? – Seit über 50 Jahren verbraucht die Menschheit jedes Jahr mehr natürliche Ressourcen als die Erde in einem Jahr regenerieren kann. Im letzten Jahr betrug die menschenverursachte Klimaerwärmung durchgängig mehr als 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter. Situationen, die es in der Menschheitsgeschichte im globalen Maßstab zuvor noch nie gegeben hat. Zunehmende Verteilungskämpfe um die endlich vorhandenen Rohstoffe, Krieg und Vertreibung in dramatisch zunehmendem Maße sind die Folgen.
Gibt es mit „Climate Engineering“ technische Lösungen die Klimakatastrophe noch zu stoppen? Droht ein globaler Kampf der Weltmächte um die verbleibenden fossilen Ressourcen? Gibt es noch Chancen, dass die Menschheit ihre Lebensweise global radikal ändert um die Klimaerwärmung doch noch zu begrenzen? Wie könnte dann eine für alle Menschen lebenswerte Zukunft aussehen?
Diese Fragen wollen die Kinemathek Karlsruhe und die Gruppe Karlsruhe der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte Kriegsdienstgegner*innen DFG-VK mit der Physikerin, Philosophin und Publizistin Annette Schlemm an drei Abenden diskutieren und im Anschluss Science-Fiction-Filme aus unterschiedlichen Epochen anschauen.
Veranstalter: Kinemathek Karlsruhe und Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte Kriegsdienstgegner*innen DFG-VK Gruppe Karlsruhe

Das Programm:

Donnerstag, 11. April, 18.00 Uhr:
Vortrag Annette Schlemm: „Klima-Umbruch. Das ändert (fast) alles“. Die Grenzen des Wachstums sind längst überschritten, warum leben wir noch? Was bleibt zu tun?“
anschl. Diskussion (bis max. 19.45 Uhr)
20.15 Uhr Film „der schweigende Stern“ (DDR Polen 1960 94 Min.; Regie: Kurt Maetzig)
Ein Raumschiff mit internationaler Besatzung unternimmt 1970 eine Expedition zur Venus. Sie entdecken dort keine Lebewesen, nur technische Anlagen, die außer Kontrolle geraten sein müssen und riesige atomare Strahlung freisetzen. Vorlage für den Film war der Roman „Der Planet des Todes“ von Stanislaw Lem

Freitag, 12. April, 18.00 Uhr:
Vortrag Annette Schlemm: „Climate Engineering – wie wir uns zu Tode siegen, statt die Welt zu revolutionieren“. Was ist Climate Engineering? Kann die Klimakatastrophe durch Climate Engineering aufgehalten werden? – anschl. Diskussion (bis max. 19.45 Uhr)
20.15 Uhr „Lautlos im Weltall“ („Silent Running“ USA 1972; 89 Min.; Regie: Douglas Trumball)
Soll man die Natur am Leben zu erhalten, falls das nur künstlich ginge. Astronaut Lowell und seine Crew pflegen in einem Raumschiff die letzten Wälder, hochgezogen unter gigantischen Glaskuppeln. Als ihnen der Befehl erteilt wird, die Biotope zu zerstören, widersetzen Sie sich. Wie fragil die Flora ist, müssen die Pflanzenschützer sehr bald feststellen: Ohne Sonne geht es nicht.  Soundtrack u. a. von der Folksängerin Joan Baez.

Samstag, 13. April, 18.00 Uhr:
Vortrag Annette Schlemm: „Utopie in dystopischen Zeiten“ – Utopien sind in unseren heutigen dystopischen Zuständen nicht mehr dieselben wie in früheren Zeiten und Orten. Utopisches Denken und Handeln ist aber immer noch möglich, wenn auch unter dem Trauerflor der bereits verlorenen Möglichkeiten. Jetzt erst recht! anschl. Diskussion (bis max. 19.45 Uhr)
20.15 Uhr „Beasts of the Southern Wild“ (USA 2012, 93 Min.; Regie Benh Zeitlin)
Früher oder später werden die Polkappen so weit geschmolzen sein, dass die Häuser unter den Wassermassen verschwinden. Dann wird der Auerochse wieder das Land beherrschen und den Menschen ihren Lebensraum streitig machen. Die sechsjährige Hushpuppy und ihr todkranker Vater befinden sich auf der Flucht: vor dem Wasser, vor einer Herde urzeitlicher Auerochsen, die befreit aus den schmelzenden Eismassen alles niederwalzen, was ihnen in die Quere kommt – und vielleicht auch vor der Gegenwart.

Quelle und weitere Informationen:
https://kinemathek-karlsruhe.de/klimakatastrophe-krieg-und-sci-fi-filme/

Weiterbildung: Friedensmentor*innen-Ausbildungen in Bad Urach und Frankfurt

23.-26.05.2024  – Bad Urach bei Stuttgart in  Kooperation mit der Servicestelle Friedensbildung BaWü
Bewerbungsfrist: 28.04.2024
Nähere Infos und Bewerbung: https://eveeno.com/bewerbung-fma-badurach
 
06.-09.06.2024 – Frankfurt am Main in Kooperation mit der DFG-VK Frankfurt
Bewerbungsfrist: 15.02.2024
Nähere Infos und Bewerbung: https://eveeno.com/bewerbung-fma-frankfurt-2024
 
Für wen ist die Ausbildung?

  • Für Menschen zwischen 16-27 Jahre.
  • Für Interessierte, die Tools und Methoden an die Hand bekommen möchten, um Frieden im Alltag, in Schule, Ausbildung, Studium oder Beruf zu stiften.
  • Für Menschen, die mehr über Frieden und Konflikt erfahren möchten und neugierig sind, was sie dafür tun können.

 
Teilnehmende der Ausbildung lernen:

  • Tools & Methoden mit denen sie im Alltag Frieden stiften können.
  • wie Frieden & Konflikt entsteht & welche Auswirkungen sie haben.
  • wie sie mit eigenen Konflikten, Krisen & Unsicherheiten umgehen können.
  • wie auf gesellschaftlicher, politischer & internationaler Ebene mit Frieden & Konflikt vorgegangen wird.
  • konkrete Möglichkeiten, um zum gemeinschaftlichen Wandel beizutragen.

 Die Ausbildung in Frankfurt ist zudem als Verlängerung einer Jugendleiter*in-Card (Juleica) zugelassen.

Weitere Veranstaltungen:

Freitag, 26. April, 18 Uhr bis Sonntag, 28. April, 13 Uhr
Göttingen, DJH
Jenseits der Kriegslogik. Alternative Wege zum Frieden in der Ukraine
„Wir möchten uns mit dem Krieg in der Ukraine aus einer friedensorientierten Sicht befassen und versuchen, zusammen mit den Teilnehmer*innen zu erarbeiten, welche Perspektiven es gibt, diesen Krieg zu beenden und welche Perspektiven für eine friedliche Zukunft in der Region und darüber hinaus es gibt. In der öffentlichen Debatte bei uns spielen weder die Sicht aus Ländern des Globalen Südens noch aus den Zivilgesellschaften der betroffenen Länder eine große Rolle. Deshalb möchten wir ihnen beiden einen Platz in der Tagung einräumen.Dabei geht es uns nicht (so sehr) um die Frage, wie es zu diesem Krieg kommen konnte. Dazu ist schon viel gesagt und gestritten worden. Sondern uns geht es um einen Blick in die Zukunft und welche friedenslogischen und friedensorientierten Ansätze es gibt, diesen Konflikt, der ja weit über die unmittelbar an den Kämpfen beteiligten Länder hinaus geht, zu bearbeiten. Und wir möchten eine Frage stellen, die bislang kaum gestellt wird: Welche Perspektiven der Versöhnung gibt es? Können uns da Erfahrungen aus anderen Konflikten Hinweise geben?“
Das Tagungsprogramm gibt es hier: https://soziale-verteidigung.de/system/files/documents/tagungsflyer_2024.pdf
 

Kirchlicher Aktionstag am 25. Mai in Büchel

Programm: 
11.00 Uhr: Musik und Einstieg
12.00 Uhr: ökumenischer Gottesdienst, Predigt Landesbischof Friedrich Kramer
13.00 Uhr: Bring und Share- Essen
14.00 Uhr: Gespräche, Impulse, Musik
15.00 Uhr: Heimreise
Am 25. Mai ist wieder der Kirchliche Aktionstag gegen Atomwaffen in Büchel. Bischof Friedrich Kramer (Friedensbeauftragter der EKD) wird in diesem Jahr die Predigt halten. Das Programm mit gemeinsamem Mittagessen unter freiem Himmel wird voraussichtlich von 11:00 bis ca. 15:00 Uhr gehen. 
Weitere Infos unter: www.KirchenGegenAtomwaffen.wordpress.com
Flyer: https://lists.dfg-vk.de/upload/files/PM%20Regionale%20Vorveranstaltungen%202024.pdf


Vormerken: Aktion zum Tag der Bundeswehr am 8. Juni 2024
in Stetten am Kalten Markt

mit Kundgebung der DFG-VK und Bündnispartnern vor Ort. Gemeinsame Anreiseab Stuttgart geplant.
Weitere Infos folgen
 

8. Juni 2024, 14 – 21 Uhr
Fest des Schützenswerten
Gemeinsam für einen friedlichen und nachhaltigen Oberrhein

im Bürgerpark Offenburg
Zum Flyer … lists.dfg-vk.de/upload/files/friedensfest08062024_plakat_stand_040424.pdf
 

1. August bis 11. August
Friedensfahrradtour 2024 in Bayern der DFG-VK Bayern

Anfahrt nach Meeder ist Donnerstag der 1.8. oder Freitag der 2.8.
Radltage sind von Samstag, den 3.8. 11 Uhr bis Freitag 9.8:
Sa., 3.8. Meeder – Bamberg
So., 4.8. Bamberg – Erlangen
Mo, 5.8. Erlangen – Nürnberg
Di, 6.8. kein Fahrtag, frei für Aktionen in Nürnberg (Besuch des Friedensmuseums, Straßentheater auf der Straße der Menschenrechte, Fahrraddemo von / nach Diehl, Hiroshimagedenken)
Mi, 7.8. Nürnberg – Hilpoltstein
Do., 8.8. Hilpoltstein – Dietfurt
Fr., 9.8. Dietfurt – Regensburg
Sa., 10.8. Aktionen in Regensburg, Abends Friedensfest mit Live-Musik
So., 11.8. Abreise
https://dfg-vk-bayern.de/friedensfahrradtour
weitere Infos folgen

Pressespiegel:

75 Jahre NATO
Nato – Alte Freunde, neue Fronten

Video: 90 Minuten auf arte.tv
https://www.arte.tv/de/videos/111760-000-A/nato-alte-freunde-neue-fronten/

Taurus: Einschätzungen zum abgehörten Gespräch
IMI, 12.03.2024
https://www.imi-online.de/2024/03/12/taurus-einschaetzungen-zum-abgehoerten-gespraech/

Taurus: Postfaktische Debattenkultur
IMI, 06.03.2024
https://www.imi-online.de/2024/03/06/taurus-postfaktische-debattenkultur/

Verschiedenes in Kürze:

Öffentliche Auftritte der Bundeswehr im zweiten Quartal 2024 – Antwort der Bundesregierung vom 19.03.2024
https://www.kathrin-vogler.de/fileadmin/lcmskathrinvogler/user/upload/DS_2010718_kA_BW-Termine_2.Q2024_Antwort.pdf

Informationen zur Kriegsdienstverweigerung
https://bawue.dfg-vk.de/aktivitaeten/kriegsdienstverweigerung/

Weitere Themen findet ihr auf unserer Webseite
https://bawue.dfg-vk.de/
und auf unserem wieder aktiven und von Sarah Fontanarosa betreuten Instagram-Kanal
https://www.instagram.com/friedensgesellschaft.bawue

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Mit pazifistischen Grüßen

Frank Chudoba
Mitglied des Landessprecher*innenkreises Landesverband Baden-Württemberg

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