• Skip to main content

DFG-VK Landesverband Baden-Württemberg

  • Start
  • Über uns
    • Unser Selbstverständnis
    • Kontakte
    • Landessprecher*innen-kreis (LSK)
      • Frank Chudoba
      • Thomas Schild-Dona
    • Mitarbeiter*innen
    • Referent*innen
    • Mitgliederversammlungen
  • Aktivitäten
    • Atomwaffen abrüsten
    • Rüstungsexporte stoppen
    • Sicherheit neu denken
    • Friedensbildung statt Bundeswehr
    • Unter 18 nie! Keine Minderjährigen rekrutieren
    • Pacemakers Radmarathon
  • Informationen
    • Terminkalender
    • SÜDWEST-KONTAKTE
    • Newsletter
    • Informationen
    • Pressemitteilungen
  • Pax an
  • Suche

Newsletter

19. September 2022

Newsletter der DFG-VK Baden-Württemberg vom 1. September 2022

Liebe Friedensfreund*innen,


mit diesem Newsletter wollen wir Euch über Aktuelles im DFG-VK-Landesverband Baden-Württemberg und darüber hinaus informieren:


1. Rückblick auf das U35-Vernetzungs- und Weiterbildungstreffen vom 26. bis 28. August 2022 in Stuttgart;

2. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) vom 31. August bis zum 8. September 2022 in Karlsruhe;
3. Veranstaltungen zum Antikriegstag am 1. September 2022 unter Beteiligung baden-württembergischer DFG-VK-Gruppen;

4. Festival gegen Rassismus am 17. September 2022 in Stuttgart unter Beteiligung des DFG-VK-Landesverbandes Baden-Württemberg sowie der DFG-VK-Gruppe Stuttgart;

5. Beginn der Ausschreibung des 4. Ulli-Thiel-Friedenspreises für Schulen in Baden-Württemberg zum Weltfriedenstag am 21. September 2022.


1. Rückblick auf das U35-Vernetzungs- und Weiterbildungstreffen vom 26. bis 28. August 2022 in Stuttgart

Am vergangenen Wochenende fand im Linken Zentrum Lilo Herrmann in Stuttgart ein Vernetzungs- und Weiterbildungstreffen des U35-Netzwerkes der DFG-VK mit Workshops zu verschiedenen Themen, einem Stadtrundgang zur antimilitaristischen Geschichte Stuttgarts sowie einem Besuch in der Bundesgeschäftsstelle statt. Am Samstagvormittag gab unser Geschäftsstellenleiter einen Workshop zum Thema »Von der deutschen Friedensbewegung vergessene Konflikte in Afrika«, in dem er zu Beginn einen Vortrag zu den aktuellen Konflikten in der Westsahara und in Äthiopien hielt, um dann anschließend mit den Teilnehmer*innen darüber zu diskutieren, woran es liegen könnte, dass sich die deutsche Friedensbewegung kaum mit diesen Konflikten beschäftigt (könnte dies vielleicht auch auf Rassismus in der Friedensbewegung zurückzuführen sein?), und was wir dagegen tun können. In der sehr engagiert und lebhaft geführten Diskussion, an der auch mehrere jüngere Mitglieder des DFG-VK-Bundessprecher*innenkreises (BSK) teilnahmen, manifestierte sich ein ausgeprägtes Problembewusstsein, das eine entscheidende Voraussetzung für Veränderungen bildet. Um den Worten Taten folgen zu lassen, wird nun die Bildung einer bundesweiten Arbeitsgruppe ins Auge gefasst …

Workshop »Von der deutschen Friedensbewegung vergessene Konflikte in Afrika« auf dem zurückliegenden U35-Treffen in Stuttgart. Foto: Jan Sander.



2. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) vom 31. August bis zum 8. September 2022 in Karlsruhe

Vom 31. August bis zum 8. September findet in Karlsruhe die 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) statt, zu der bis zu 4.000 internationale Gäste aus 350 Mitgliedskirchen, die über 500 Millionen Christ*innen in mehr als 120 Ländern repräsentieren, erwartet werden. Die Vollversammlung ist das höchste Entscheidungsgremium des ÖRK und tritt in der Regel alle acht Jahre zusammen. Zum ersten Mal in der 74-jährigen Geschichte des ÖRK findet sie in Deutschland statt.
Im Vorfeld der ÖRK-Vollversammlung hat unserer Kooperationspartner »Ohne Rüstung Leben« (ORL) gemeinsam mit weiteren Friedensorganisationen einen offenen Brief an den ÖRK-Zentralausschuss und an die Delegierten der ÖRK-Vollversammlung gesendet. Darin unterstreichen die Unterzeichner*innen ihre Hoffnung, dass die Vollversammlung eine Plattform des Dialoges und der Verständigung werden möge (https://www.ohne-ruestung-leben.de/nachrichten/article/offener-brief-oekumene-vollversammlung-frieden-open-letter-world-council-of-churches-peace-521.html).
Überschattet wird die ÖRK-Vollversammlung von Antisemitismusvorwürgen. So hat die »Initiative gegen Judenfeindschaft im Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK)« eine Erklärung zur ÖRK-Vollversammlung veröffentlicht, in der sie ihrer »Sorge angesichts judenfeindlicher Tendenzen im ÖRK« Ausdruck verleiht (http://www.dig-stuttgart.net/?p=3478). Meron Mendel, Direktor der Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt am Main, befürchtet in seinem auf der Webseite der evangelischen Wochenzeitung »die Kirche« veröffentlichten Kommentar »Erreichtes in Gefahr« (https://die-kirche.de/news-detail/nachricht/israelsonntag-und-ansisemitismus.html) einen Rückschritt im christlich-jüdischen Dialog durch eine einseitige und simplifizierende Betrachtung des komplexen Nahostkonfliktes auf der ÖRK-Vollversammlung: »Nun stehen die Errungenschaften des christlich-jüdischen Dialogs in Gefahr. Die Dämonen der Vergangenheit drohen nun in der Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), die vom 31. August bis 8. September in Karlsruhe tagt, wieder aufzuerstehen, indem man dort den Staat Israel als alleinigen Täter im Nahostkonflikt verurteilen will. In vielen Kirchen der Welt ersetzen inzwischen Begriffe wie ›Apartheid‹, ›Kolonialismus‹ oder ›ethnische Säuberung‹ jeden Versuch, den Konflikt in seiner Komplexität zu verstehen.« Auch unser Geschäftsstellenleiter setzt sich in einem auf der Webseite des Deutsch-Israelischen Freundeskreises im Stadt- und Landkreis Karlsruhe e.V. (DIFK) veröffentlichten persönlichen Kommentar unter dem Titel »Christlich-jüdischer Dialog geht anders!« (https://www.difkarlsruhe.org/media/custom/3312_90_1.PDF?1661957802) kritisch mit der Positionierung des ÖRK gegenüber dem Judentum und dem jüdischen Staat Israel auseinander: »Anstatt sich zum Chefankläger gegen Israel aufzuschwingen, sollte der ÖRK auf seiner bevorstehenden Vollversammlung lieber seine eigenen antijüdischen Tendenzen aufarbeiten.«


3. Veranstaltungen zum Antikriegstag am 1. September 2022 unter Beteiligung baden-württembergischer DFG-VK-Gruppen

Der Antikriegstag erinnert an den Beginn des Zweiten Weltkrieges mit dem deutschen Überfall auf Polen am 1. September 1939. Die westdeutsche Initiative für diesen Gedenktag ging vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) aus, der erstmals am 1. September 1957 unter dem Motto »Nie wieder Krieg« zu entsprechenden Aktionen aufrief. Zum diesjährigen Antikriegstag beteiligen sich baden-württembergische DFG-VK-Gruppen u. a. an Veranstaltungen in Friedrichshafen (https://www.friedensregion-bodensee.de/aktuelles/), Freiburg (https://freiburg.dfg-vk.de/aufruf-zur-kundgebung-am-antikriegstag-2022/), Karlsruhe (https://friedensbuendnis-ka.de/), Ludwigsburg (https://www.ludwigsburg.die-linke-bw.de/aktuelles/) sowie Mannheim (https://mannheim.dfg-vk.de/). Eine Übersicht der Veranstaltungen zum Antikriegstag 2022 in Baden-Württemberg und in den anderen Bundesländern findet sich auf der Webseite des Netzwerkes Friedenskooperative (https://www.friedenskooperative.de/termine/antikriegstag-(1.-September)).


4. Festival gegen Rassismus am 17. September 2022 in Stuttgart unter Beteiligung des DFG-VK-Landesverbandes Baden-Württemberg sowie der DFG-VK-Gruppe Stuttgart

Am Samstag, den 17. September 2022 von 13 bis 22 Uhr werden der Stadtjugendring Stuttgart und die DGB-Jugend Baden-Württemberg in Kooperation mit anderen Jugend- und zivilgesellschaftlichen Organisationen ein Festival gegen Rassismus auf dem Pariser Platz in Stuttgart veranstalten (https://festivalgegenrassismus.de). Es wartet ein spannendes und vielfältiges Programm von Afro-Tanz über Allyship- und Empowerment-Workshops, Ausstellungen, Essen und Trinken, Infostände (u. a. der DFG-VK-Gruppe Stuttgart), Inputvorträge, eine Podiumsdiskussion und Poetry Slam bis hin zu musikalischen Darbietungen (mit den Künstler*innen Djafropunk, Ilhan44, Nashi44 und AMEWU). Falls Ihr beim Lesen der genannten Programmpunkte über den Begriff »Allyship« gestolpert seid und Euch fragt, was sich dahinter verbirgt, seid Ihr auf dem Festival gegen Rassismus genau richtig.
Der Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela (1918–2013) hat in seiner 1994 erschienenen Autobiografie »Long Walk To Freedom« Folgendes geschrieben: »Niemand wird geboren, um einen anderen Menschen zu hassen. Menschen müssen zu hassen lernen und wenn sie zu hassen lernen können, dann kann ihnen auch gelehrt werden zu lieben, denn Liebe empfindet das menschliche Herz viel natürlicher als ihr Gegenteil.« In diesem Sinne möchte das Festival gegen Rassismus in Stuttgart einen kleinen Beitrag zu weniger Hass und mehr Liebe oder zumindest Respekt in unserer Gesellschaft leisten. Je mehr Besucher*innen kommen, sich inspirieren lassen und anschließend als Multiplikator*innen ihr Umfeld für die Rassismusproblematik sensibilisieren, desto größer wird die erhoffte antirassistische Wirkung ausfallen.
Der DFG-VK-Landesverband Baden-Württemberg ist Kooperationspartner des Festivals gegen Rassismus. Unser Geschäftsstellenleiter ist seit Juni an den Vorbereitungen für das Festival beteiligt. An diesem Sonntag wird er zusammen mit dem Organisationsteam an einem von dem Stuttgarter Verein »Afrokids International e.V.« veranstalteten Sensibilisierungsworkshop zu Rassismus teilnehmen, denn glaubwürdiger Antirassismus beginnt immer mit einer kritischen Selbstreflexion …


5. Beginn der Ausschreibung des 4. Ulli-Thiel-Friedenspreises für Schulen in Baden-Württemberg zum Weltfriedenstag am 21. September 2022

1981 wurde von der UNO-Generalversammlung beschlossen, den 21. September als Weltfriedenstag zu begehen. An diesem Tag startet der Ulli-Thiel-Friedenspreis für Schüler*innen, Lehrer*innen und Schulen aus Baden-Württemberg im Schuljahr 2022/23. Der Wettbewerb wird damit im vierten Schuljahr hintereinander angeboten und richtet sich an Einzelpersonen, Klassen, Arbeitsgruppen und Schulen aller Alters- und Klassenstufen. Für den Preis kann ein Friedensthema gewählt werden, das in den baden-württembergischen Bildungsplänen verankert ist. Es können Arbeiten in Form von Bildern, Plakaten, Kunstwerken, Collagen, Videos, Audiodateien, Unterrichtseinheiten, Projekten, Gedichten, Texten, Songs u. a. eingereicht werden, die sich an dem von Ulli-Thiel geprägten Motto »Frieden schaffen ohne Waffen« orientieren.
Die veranstaltenden Organisationen, der DFG-VK-Landesverband Baden-Württemberg, die Evangelische Landeskirche in Baden, pax an! – Werkstatt für Pazifismus, Friedenspädagogik und Völkerverständigung e.V., pax christi in Baden-Württemberg sowie zum ersten Mal auch die Evangelische Landeskirche in Württemberg, möchten mit dem Preis die Friedensbildung an den baden-württembergischen Schulen weiter stärken.
Der Namensgeber Ulli Thiel (1943–2014) war Sonderschullehrer an der Erich-Kästner-Schule für hör- und sprachgeschädigte Kinder und Jugendliche in Karlsruhe. Er war jahrzehntelang mit seiner Frau Sonnhild aktiv in der Friedensbewegung, insbesondere in der DFG-VK. Außerdem engagierte er sich in der Friedensarbeit der Evangelischen Landeskirche in Baden und wirkte viele Jahre im Beirat der Arbeitsstelle Frieden mit. Er war Ideengeber der Menschenkette von Stuttgart nach Neu-Ulm 1983, der bislang größten Aktion der Friedensbewegung in Deutschland.
Alle Einsendungen für den Friedenspreis können mit einer kurzen Beschreibung eingereicht werden an: DFG-VK Baden-Württemberg, Werastraße 10, 70182 Stuttgart oder per E-Mail an ba-wue@dfg-vk.de. Der Einsendeschluss ist der 28. April 2023. Es werden sechs Preise und Sonderpreise ausgelobt, wobei der 1. Preis mit 500 Euro dotiert ist. Die Preisverleihung wird am 7. Juli 2023 im Evangelischen Oberkirchenrat in Karlsruhe stattfinden. Weitere Informationen finden sich auf der Webseite des Ulli-Thiel-Friedenspreises (https://www.ulli-thiel-friedenspreis.de/).


Damit sendet Euch pazifistische Grüße aus der Landesgeschäftsstelle
Thomas Tews


Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen e.V. (DFG-VK)
Landesverband Baden-Württemberg
Thomas Tews (Leiter der Geschäftsstelle)
Werastraße 10
70182 Stuttgart
Bürozeiten: Di. + Do. 9–12 und 13–16 Uhr
Telefon: 0711-51885601
Webseite: https://bawue.dfg-vk.de/
Facebook: https://www.facebook.com/DFG.VK.BaWue/
Instagram: https://www.instagram.com/dfg_vk_baden_wuerttemberg/
Twitter: https://twitter.com/DFG_VK_Ba_Wue

1. August 2022

Newsletter der DFG-VK Baden-Württemberg vom 29. Juli 2022

Liebe Friedensfreund*innen,


mit diesem Newsletter wollen wir Euch über Aktuelles im DFG-VK-Landesverband Baden-Württemberg und darüber hinaus informieren:


1. Rückblick auf die Verleihung des Ulli-Thiel-Friedenspreises am 14. Juli 2022 in Karlsruhe;
2. Pacemakers-Radmarathon für eine friedliche und gerechte Welt ohne Atomwaffen am 6. August 2022;
3. U35-Vernetzungs- und Weiterbildungstreffen vom 26. bis 28. August 2022 in Stuttgart;
4. Gedenk- und Aktionstage im August 2022.



1. Rückblick auf die Verleihung des Ulli-Thiel-Friedenspreises am 14. Juli 2022 in Karlsruhe

Der von der Evangelischen Landeskirche in Baden, der DFG-VK Baden-Württemberg, pax an! und pax christi in Baden-Württemberg ausgelobte Ulli-Thiel-Friedenspreis für baden-württembergische Schüler*innen wurde am 14. Juli zum dritten Mal im Evangelischen Oberkirchenrat in Karlsruhe verliehen.
Ulli Thiel (1943–2014) war Sonderschullehrer, Friedensaktivist und Ideengeber der Menschenkette von Stuttgart nach Neu-Ulm im Jahr 1983, der bislang größten Aktion der Friedensbewegung in Deutschland. Von ihm stammt der Slogan »Frieden schaffen ohne Waffen«, der das Motto des Preises bildet.
Den mit 500 Euro dotierten ersten Preis erhielt die Schülermitverantwortung (SMV) der Bodenseeschule St. Martin in Friedrichshafen, die anlässlich des Krieges in der Ukraine unter dem Motto »Wir ziehen in den Frieden« einen Sternmarsch von 2500 Schüler*innen verschiedener Friedrichshafener Schulen mit anschließender Kundgebung auf dem Adenauerplatz in Friedrichshafen am 17. März organisiert hatte.
Der zweite Preis in Höhe von 400 Euro ging an die Lerngruppe 3b der Spitalhofschule Ulm, die ausgehend von einem Liedtext, in dem ein Engel Samenkörner des Friedens verteilt, Elfchen-Gedichte geschrieben, sie mit Blumensamen in kleine Tüten gepackt und anschließend auf dem Ulmer Münsterplatz an Passant*innen verteilt und das dazugehörige Lied gesungen hatte.
Ein Rap von zwei Schülern und einem Lehrer des Melanchton-Gymnasiums Bretten und ein in Gemeinschaftsarbeit entstandenes Märchen der Klasse 3 der Hubert-Burda-Schule Offenburg-Fessenbach wurden als dritte Plätze mit je 250 Euro ausgezeichnet.
Ferner wurden ein Sonderpreis in Höhe von 100 Euro für den von Schüler*innen der Johanna-Wittum Schule Pforzheim gestalteten »Friedenskoffer« sowie vier Anerkennungspreise zu je 50 Euro an Schüler*innen des Robert-Gerwig-Gymnasiums Hausach, des Johann-Sebastian-Bach-Gymnasiums Mannheim, des Friedrich-Schiller-Gymnasiums Marbach am Neckar sowie der Alois-Schreiber-Gemeinschaftsschule Bühl vergeben.


2. Pacemakers-Radmarathon für eine friedliche und gerechte Welt ohne Atomwaffen am 6. August 2022

Am 6. August, dem Jahrestag des Atombombenabwurfes auf Hiroshima, werden die DFG-VK Baden-Württemberg, die Friedenswerkstatt Mutlangen, die Friedensinitiative Westpfalz, der RSC Bretten, das Friedensplenum Mannheim sowie pax an! den mittlerweile 18. Pacemakers-Radmarathon für eine friedliche und gerechte Welt ohne Atomwaffen veranstalten. Nach drei Jahren wird er wieder auf der traditionsreichen, ca. 340 km langen Strecke von Bretten über Neckargemünd, Mannheim, Kaiserslautern, Ramstein und Landau zurück nach Bretten führen. Die rund 150 Teilnehmer*innen der seit Monaten ausgebuchten Friedensradtour sowie die zahlreichen Helfer*innen in den Begleitfahrzeugen werden um 5:45 Uhr an der Stadtparkhalle Bretten starten, an der sie voraussichtlich gegen 20:50 Uhr wieder ankommen werden. Alle wichtigen Informationen zu der Veranstaltung finden sich auf der Webseite http://www.pace-makers.de/.


3. U35-Vernetzungs- und Weiterbildungstreffen vom 26. bis 28. August 2022 in Stuttgart

Von Freitag, dem 26. August bis Sonntag, den 28. August wird im Linken Zentrum Lilo Herrmann in Stuttgart ein Vernetzungs- und Weiterbildungstreffen des U35-Netzwerkes der DFG-VK mit Workshops zu verschiedenen Themen sowie einem Stadtrundgang zur antimilitaristischen Geschichte Stuttgarts stattfinden. Unser Geschäftsstellenleiter wird am Samstagvormittag von 10 bis 12 Uhr einen Workshop zum Thema »Von der deutschen Friedensbewegung übersehene Konflikte in Afrika« anbieten, in dem er zu Beginn ein Inputreferat zu den aktuellen Konflikten in der Westsahara und in Äthiopien halten wird, um dann anschließend mit den Teilnehmer*innen darüber zu diskutieren, wie wir die Aufmerksamkeit der deutschen Friedensbewegung bzw. unserer Organisation auf diese Konflikte lenken können. Angesichts der Tatsache, dass allein im vergangenen Jahr 5,142 Millionen Menschen in Äthiopien durch Konflikte und Gewalt, insbesondere durch den Bürgerkrieg in den nördlichen Regionen Afar, Amhara und Tigray, binnenvertrieben wurden, was in etwa der Hälfte der Bevölkerung von Baden-Württemberg entspricht, verwundert das diesbezügliche Schweigen der deutschen Friedensbewegung …
Alle anfallenden Kosten für An-/Abreise, Übernachtung und Verpflegung der Teilnehmer*innen an dem U35-Treffen in Stuttgart werden vom U35-Netwerk übernommen. Für die Anmeldung genügt eine formlose E-Mail an Fabian Grote (grote@dfg-vk.de).


4. Gedenk- und Aktionstage im August 2022

47. Jahrestag der Unterzeichnung der KSZE-Schlussakte von Helsinki am 1. August 1975
Am 1. August 1975 unterzeichneten die Vertreter von 35 Staaten des West- und Ostblockes die Schlussakte der »Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa« (KSZE) in Helsinki, in der sie sich u. a. zum Verzicht auf die Androhung oder Anwendung von Gewalt bekannten. Einer der Unterzeichner war der sozialdemokratische schwedische Ministerpräsident Olof Palme (1927–1986), der später mit der von ihm geleiteten »Unabhängigen Kommission für Abrüstung und Sicherheit« (1980–1982) das Konzept der »Gemeinsamen Sicherheit« entwickeln sollte. Angewendet auf die Gegenwart, lässt sich postulieren, dass es gemeinsame Sicherheit in Europa nur mit und nicht gegen Russland geben wird. Die internationale Staatengemeinschaft steht nun vor der Herausforderung, einerseits die Gesprächsfäden zu Russland nicht abreißen zu lassen, andererseits aber deutlich zu machen, dass ein Angriffskrieg zur Durchsetzung von Gebietsansprüchen die internationale Ächtung des Aggressors zur Folge hat. Je geschlossener letztere ausfällt, desto größer ist ihre abschreckende Wirkung zur zukünftigen Verhinderung weiterer möglicher Angriffskriege – man denke z. B. an den von der Volksrepublik China erhobenen territorialen Anspruch auf Taiwan. Der drohenden militärischen Durchsetzung des letzteren wird in Deutschland von der DKP, die sich bislang auch nicht zu einer klaren Verurteilung des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine durchringen konnte, das Wort geredet, wie ein am 3. Juni 2022 in der DKP-Zeitung »Unsere Zeit« (UZ) erschienener Kommentar von Klaus Wagener zeigt: »Taiwan ist Teil Chinas. Hier gibt es nur eine Souveränität und territoriale Integrität Chinas, für welche die Volksbefreiungsarmee im Zweifel auch entschlossen kämpfen wird.« Leider macht der Pazifismus der DKP offenbar vor den Grenzen Chinas und Russlands Halt …

77. Jahrestage der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki am 6. und 9. August 1945
Die US-amerikanischen Atombombenabwürfe auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki am 6. und 9. August 1945 waren die ersten und bislang einzigen Einsätze von Atomwaffen in einem militärischen Konflikt. Da alle wichtigen Aufzeichnungen und Register in den beiden Städten zerstört wurden, ist die genaue Anzahl der durch die Explosion Getöteten bis heute unklar. Nach Schätzungen starben in Hiroshima bis zu 80.000 und in Nagasaki bis zu 40.000 Menschen direkt, ebenso viele wurden verletzt.
Zum Gedenken an diese verheerenden Atombombenabwürfe organisiert die DFG-VK-Gruppe Karlsruhe in Zusammenarbeit mit dem Friedensbündnis Karlsruhe und der Kinemathek Karlsruhe eine Veranstaltungsreihe mit einer Mahnwache sowie Filmvorführungen und -gesprächen. Das vollständige Programm findet sich auf der Webseite der DFG-VK Baden-Württemberg (https://bawue.dfg-vk.de/hiroshima-und-nagasaki-gedenken-in-karlsruhe/).

118. Jahrestag der »Schlacht von Ohamakari« in »Deutsch-Südwestafrika«, dem heutigen Namibia, am 11. August 1904
Von der »Schlacht von Ohamakari« sprechen die Herero im Zusammenhang mit den in der deutschen Historiografie als »Schlacht am Waterberg« bezeichneten Gefechten zwischen ihren Vorfahren und der »Kaiserlichen Schutztruppe für Deutsch-Südwestafrika« am 11. August 1904. Der militärische Befehlshaber der Deutschen, Generalleutnant Lothar von Trotha, versuchte, die Herero einzukesseln, um sie in einer Umfassungsschlacht militärisch vernichtend zu schlagen. Dies misslang jedoch und die Herero entkamen in die Wüste Omaheke. Trotha ließ die Omaheke teilweise abriegeln und unterband durch nachsetzende Truppen die Wasserversorgung, so dass große Teile des Hererovolkes verdursteten. Dieses Vorgehen der deutschen Seite gilt in der Wissenschaft als erster Völkermord des 20. Jahrhunderts. Rund 80 Prozent des Hererovolkes, in absoluten Zahlen 40.000 bis 60.000 Menschen, verloren damals ihr Leben.
Wer wissen möchte, was dies mit Baden-Württemberg zu tun hat, sollte den Stuttgarter Waldfriedhof besuchen. Dort findet sich eine 1929 aufgestellte Stele zur Erinnerung an die zwischen 1884 und 1918 in den deutschen Kolonien, u. a. in »Deutsch-Südwestafrika«, gefallenen württembergischen Soldaten. Dass dieser die deutschen Kolonialkriege heroisierende Gedenkstein nach wie vor ohne kommentierende Informationstafel auf dem ›Ehrenfeld‹ des Stuttgarter Waldfriedhofes steht, zeigt, wie weit wir noch als Gesellschaft von einem adäquaten Umgang mit unserer kolonialen Vergangenheit entfernt sind …

Stele auf dem Stuttgarter Waldfriedhof zur Erinnerung an die in den deutschen Kolonien gefallenen württembergischen Soldaten. Foto: Thomas Tews.


80. Jahrestag der Deportation von Jüdinnen und Juden von Stuttgart nach Theresienstadt am 22. August 1942
Am 22. August 1942 wurden 1078 Jüdinnen und Juden aus 58 Orten Württembergs, Hohenzollerns und Badens vom Stuttgarter Nordbahnhof in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Nur 48 von ihnen überlebten.
Unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Winfried Kretschmann und mit Unterstützung der Präsidentin des Landtages von Baden-Württemberg, der Landeshauptstadt Stuttgart, des Landesbischofs der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, des Bischofs der Diözese Rottenburg-Stuttgart sowie der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württemberg haben sich mehr als 20 Initiativen und Institutionen zur Planung und Realisierung einer Gedenkveranstaltung am Sonntag, den 21. August um 16 Uhr an der Gedenkstätte »Zeichen der Erinnerung« am Stuttgarter Nordbahnhof zusammengeschlossen. Alle Informationen zu der Veranstaltung finden sich auf der Webseite des Vereins »Zeichen der Erinnerung e. V.« (http://www.zeichen-der-erinnerung.org/).

Gedenkstätte »Zeichen der Erinnerung« am Stuttgarter Nordbahnhof. Foto: Thomas Tews.


Aus dem Gedenken an die Deportation der baden-württembergischen Jüdinnen und Juden sollten wir den Auftrag ableiten, uns entschlossen allen Formen des Antisemitismus, einschließlich des – leider auch in der Friedensbewegung vorhandenen – israelbezogenen Antisemitismus, entgegenzustellen. Da nicht jede Kritik an der israelischen Politik antisemitisch ist, hat der israelische Politiker und Wissenschaftler Natan Sharansky den sogenannten 3-D-Test entwickelt, um israelbezogenen Antisemitismus, eine der modernen Formen des Antisemitismus, zu entlarven. Kritik an der israelischen Politik ist demnach dann antisemitisch, wenn Doppelstandards auf den israelischen Staat angewendet werden sowie Israel dämonisiert und delegitimiert wird. In der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung »DIE ZEIT« erklärt die Journalistin Lea De Gregorio, dass sie ihre Stelle als Redakteurin für das »Amnesty Journal« der Menschenrechtsorganisation Amnesty International gekündigt hat, weil ihrer Meinung nach die drei D auf den von Amnesty Anfang dieses Jahres veröffentlichten Bericht »Israel’s Apartheid against Palestinians«, in dem der Terminus »Apartheid« nicht nur auf die besetzten Gebiete, sondern auch auf das Kernland Israel angewendet und zudem der Eindruck vermittelt wird, Israel sei mit dem Ziel entstanden, Palästinenser zu unterdrücken (»Intent to oppress and dominate Palestinians« lautet die Überschrift eines Kapitels zur Geschichte Israels seit 1948), zutreffen. Sie schließt ihren Beitrag mit folgenden Überlegungen: »Es gibt viele Baustellen im Kampf für Menschenrechte und gegen Rassismus. Aber der Diskurs über Antisemitismus ist ein anderer. Die Bemühung, ihn auch in den eigenen Reihen zu finden, scheint mir wenig ausgeprägt zu sein. Vielleicht gerade wegen des Bedürfnisses, die Welt in Gut und Böse aufzuteilen?«


Mit dieser Reflexion sendet Euch pazifistische Grüße aus der Landesgeschäftsstelle
Thomas Tews


Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen e.V. (DFG-VK)
Landesverband Baden-Württemberg
Thomas Tews (Leiter der Geschäftsstelle)
Werastraße 10
70182 Stuttgart
Bürozeiten: Di. + Do. 9–12 und 13–16 Uhr
Telefon: 0711-51885601
Webseite: https://bawue.dfg-vk.de/
Facebook: https://www.facebook.com/DFG.VK.BaWue/
Instagram: https://www.instagram.com/dfg_vk_baden_wuerttemberg/
Twitter: https://twitter.com/DFG_VK_Ba_Wue

5. Juli 2022

Newsletter der DFG-VK Baden-Württemberg vom 4. Juli 2022

Liebe Friedensfreund*innen,


mit diesem Newsletter wollen wir Euch über Aktuelles im DFG-VK-Landesverband Baden-Württemberg und darüber hinaus informieren:


1. Pressemitteilung der DFG-VK Baden-Württemberg zu der von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Rottweil vorgeschlagenen »sozialen Pflichtzeit«;
2. Vortrag und Diskussion »Ukraine-Krieg: Hintergründe – Friedenszeichen – Lösungsansätze« mit Clemens Ronnefeldt am 4. Juli 2022 in der Kinemathek Karlsruhe;
3. Szenische Lesung mit Musik »Run Soldier Run – Eine Collage zu Krieg, Desertion, Verweigerung und Asyl« am 7. Juli 2022 im Kleinkunstkeller Bietigheim;
4. Gedenk- und Aktionstage im Juli;
5. Beteiligung der DFG-VK Baden-Württemberg an den Vorbereitungen für das Festival gegen Rassismus in Stuttgart.



1. Pressemitteilung der DFG-VK Baden-Württemberg zu der von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Rottweil vorgeschlagenen »sozialen Pflichtzeit«

Als DFG-VK-Landesverband Baden-Württemberg lehnen wir die von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier während seiner vom 7. bis 9. Juni 2022 dauernden »Ortszeit Rottweil«, in der er seinen Amtssitz für drei Tage nach Rottweil in Baden-Württemberg verlegte und von dort aus seine Amtsgeschäfte führte, in einem Interview mit der »Bild am Sonntag« vorgeschlagene »soziale Pflichtzeit«, die bei der Bundeswehr oder bei sozialen Einrichtungen geleistet werden könnte, entschieden ab. Unsere Pressemitteilung hierzu wurde von dem linken Online-Magazin »RedGlobe«, das in deutscher, spanischer, englischer und katalanischer Sprache erscheint, veröffentlicht (siehe https://www.redglobe.de/2022/06/dfg-vk-baden-wuerttemberg-zu-steinmeiers-vorschlag-einer-sozialen-pflichtzeit/). Dies stellt einen ersten kleinen Erfolg unserer Pressearbeit dar, deren Reichweite aber noch stark ausbaufähig ist …



2. Vortrag und Diskussion »Ukraine-Krieg: Hintergründe – Friedenszeichen – Lösungsansätze« mit Clemens Ronnefeldt am 4. Juli 2022 in der Kinemathek Karlsruhe

Montag, den 4. Juli, um 19:00 Uhr in der Kinemathek Karlsruhe (Kaiserpassage 6, 76133 Karlsruhe).
Der Eintritt ist frei, es gelten die tagesaktuellen Coronaregeln.Veranstaltet von: DFG-VK-Gruppe Karlsruhe in Zusammenarbeit mit der Kinemathek Karlsruhe.
Clemens Ronnefeldt ist seit 1992 Referent für Friedensfragen beim deutschen Zweig des Internationalen Versöhnungsbundes. In seinem Vortrag über den Ukraine-Krieg wird er zunächst auf das historische Verhältnis der Ukraine zur Russischen Föderation eingehen und wichtige Stationen des Weges des russischen Präsidenten von seiner Zeit in Deutschland ab 1984 bis zur Entscheidung für den Ukraine-Krieg nachgehen. Im zweiten Teil seines Vortrages wird er auf das Verhältnis der NATO zur Russischen Föderation nach dem Ende der Sowjetunion 1991 eingehen und darstellen, welche Friedenskräfte es in der Ukraine und auch in der Russischen Föderation gibt, die zu einer Deeskalation beitragen können. Den letzten Teil seiner Impulse wird er der Frage widmen, was in Deutschland getan werden kann, um zu mehr Frieden beizusteuern.
Im Anschluss an den Vortrag besteht die Möglichkeit für Rückfragen und Diskussion.


3. Szenische Lesung mit Musik »Run Soldier Run – Eine Collage zu Krieg, Desertion, Verweigerung und Asyl« am 7. Juli 2022 im Kleinkunstkeller Bietigheim

Donnerstag, den 7. Juli, um 19 Uhr (Einlass: 18:30 Uhr) im Kleinkunstkeller Bietigheim (Hauptstraße 62, 74321 Bietigheim-Bissingen).
Der Eintritt ist frei – Spenden werden erbeten.
Veranstaltet von: DFG-VK-Gruppe Ludwigsburg, Die-Linke-Kreisverband Ludwigsburg, Die NaturFreunde e.V., VVN-BdA Ludwigsburg.
In der in Zusammenarbeit mit Rudi Friedrich von Connection e.V. aufgeführten Darbietung werden in den von musikalischen Beiträgen untermalten Szenen vier Kriegsdienstverweigerer und Deserteure aus der Türkei, den USA, Eritrea und der Ukraine vorgestellt. Ihr Schicksal, ihr Widerstand gegen den Krieg sowie der Umgang mit ihnen als Flüchtlinge werden im Mittelpunkt des Abends stehen.



4. Gedenk- und Aktionstage im Juli

Internationaler Tag der nicht-binären Menschen (International Non-Binary People’s Day) am 14. Juli

Gelebter Pazifismus beginnt mit einem respektvollen Miteinander. Dazu gehört das Respektieren der Tatsache, dass es mehr geschlechtliche Identitäten als »Frau« und »Mann« gibt. Unter nicht-binären Menschen versteht man Menschen mit Geschlechtsidentitäten außerhalb der Binarität (Zweigeschlechtlichkeit), vielgeschlechtliche Menschen, zwischengeschlechtliche Menschen sowie ungeschlechtliche Menschen. Der Vorschlag, für diese Menschen einen internationalen Aktionstag genau zwischen dem Internationalen Frauentag im März und dem Internationalen Männertag im November zu schaffen, wurde 2012 in einem kanadischen Blog veröffentlicht und in der Folge aufgegriffen. Als erste Stadt Deutschlands hisste Mannheim am 14. Juli 2021 an seinem Rathaus vier Non-Binary-Pride-Flaggen, deren Design sieben Jahre zuvor von derm (Dativ-Form des geschlechtsneutralen bestimmten Artikels »de« nach einem Vorschlag des Vereins für geschlechtsneutrales Deutsch e.V.) 17-jährigen nicht-binären Kye Rowan entworfen worden war. Es bleibt zu hoffen, dass in diesem Jahr weitere Städte in Baden-Württemberg und im restlichen Deutschland dem Beispiel Mannheims folgen werden. Bei der Gelegenheit könnten wir unser traditionelles binäres Weltbild einer grundsätzlichen kritischen Reflexion unterziehen. Lässt sich die Welt mit Kategorien wie »Schwarz-Weiß«, »Ja-Nein«, »Wahr-Falsch« etc. wirklich sinnvoll beschreiben? Zu Letzterem urteilte der Philosoph Friedrich Nietzsche (1844–1900) wie folgt: »Wahrheit ist die Art von Irrtum, ohne welche eine bestimmte Art von lebendigen Wesen nicht leben könnte.«

Internationale Nelson-Mandela-Tag (Nelson Mandela International Day) am 18. Juli Der Internationale Nelson-Mandela-Tag ist ein Gedenktag, der auf Initiative der Vereinten Nationen durch deren Vollversammlung am 10. November 2009 deklariert wurde und zu humanitärem Verhalten anregen soll. Der Gedenktag wird seit 2010 jährlich am 18. Juli, dem Geburtstag des südafrikanischen Friedensnobelpreisträgers Nelson Mandela (1918–2013), begangen. Da Nelson Mandela 67 Jahre seines Lebens für Frieden und eine Kultur des Friedens kämpfte, sollen die Menschen an seinem Gedenktag seine Lebensleistung dadurch würdigen, dass sie 67 Minuten lang etwas im Sinne seiner Ziele tun. Eine äußerst unterstützenswerte Tradition, wie wir finden …


5. Beteiligung der DFG-VK Baden-Württemberg an den Vorbereitungen für das Festival gegen Rassismus in Stuttgart

Am Samstag, den 17. September 2022, werden der Stadtjugendring Stuttgart und die DGB-Jugend Baden-Württemberg in Kooperation mit anderen Jugend- und zivilgesellschaftlichen Organisationen (siehe Anhang), unter ihnen die DFG-VK Baden-Württemberg, ein Festival gegen Rassismus auf dem Pariser Platz in Stuttgart veranstalten. Es wartet ein spannendes und vielfältiges Programm von Afro-Tanz über Ausstellungen, Empowerment-Workshops, Essen und Trinken, Infostände (wahrscheinlich auch der DFG-VK), Inputvorträge zu unterschiedlichen Rassismusthemen, Kleider- und Büchertausch, musikalische Darbietungen mit den Künstler*innen Amewu, Ilhan 44 und DJane Sandra sowie eine Podiumsdiskussion zu strukturellem Rassismus bis hin zu Poetry Slam.
Die DFG-VK Baden-Württemberg beteiligt sich finanziell und personell an den Vorbereitungen für das Festival gegen Rassismus. Unser Geschäftsstellenleiter Thomas Tews nimmt an den Plena des Festivalkomitees teil und arbeitet in der AG Öffentlichkeitsarbeit bei der Erstellung von Infoposts für die Facebook- (https://www.facebook.com/FestivalggRassismus) und Instagram-Seite (https://www.instagram.com/festivalgegenrassismus2022s/) des Festivals mit und hat jüngst einen Helfer*innen-Aufruf verfasst.
Antirassistische Arbeit ist essenziell für ein friedliches Zusammenleben der Menschen und sollte daher einen integralen Bestandteil unserer Friedensarbeit bilden. Um glaubwürdig zu sein, sollte sie mit einer kritischen Selbstreflexion über den eigenen Rassismus beginnen. Leider wird die Frage nach Rassismus in der Friedensbewegung und in unserer Organisation (die z. B. in der äußerst begrüßenswerten, von Kathi Müller, Katja Görgen, Jan Sander und Markus Hornberger vom 30. September 2020 bis zum 11. Februar 2021 durchgeführten DFG-VK-Webinar-Reihe »Rassismus in der Friedensbewegung?« aufgeworfen wurde) allzu oft mit Abwehrreflexen beantwortet. Dabei wäre es geradezu verwunderlich, wenn in der rassistischen Welt, die uns die europäischen Kolonialherren hinterlassen haben, ein Teil der Gesellschaft, hier die Friedensbewegung, immun gegen Rassismus wäre. So könnte man z. B. die Frage stellen, warum wir uns – zu Recht – sehr ausführlich mit dem Krieg in der Ukraine beschäftigen, während wir dem Anfang November 2020 begonnenen und bis heute andauernden ›Zweiten Äthiopischen Bürgerkrieg‹, in dem erst vor zwei Wochen ein Massaker an Zivilist*innen verübt wurde (https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-06/aethiopien-massaker-amharer-ostafrika), kaum Beachtung schenken. Interessieren uns Schwarze Menschenleben (das großgeschriebene Adjektiv »Schwarz« bezieht sich nicht auf die tatsächliche Hautfarbe, sondern bildet eine Selbstbezeichnung, die Teil der Identität Schwarzer Menschen in Deutschland ist, vgl. die ›Initiative Schwarze Menschen in Deutschland‹ [ISD]) etwa weniger als weiße? Würden wir unsere Aufmerksamkeit verstärkt auf das subsaharische Afrika richten, könnte dies als positiven Nebeneffekt mit sich bringen, dass sich so vielleicht Schwarze Menschen in Deutschland von unserer Friedensarbeit angesprochen fühlen und in der Folge bei uns engagieren könnten. An seiner letzten Wirkungsstätte, Frankfurt am Main, konnte der Verfasser dieses Newsletters einen kleinen Beitrag dazu leisten, dass ein gebürtiger Kameruner direkt in den Deutschen Bundestag gewählt wurde. Sollten wir es nicht gemeinsam schaffen, dass beim 24. DFG-VK-Bundeskongress im Herbst 2024 zumindest ein Schwarzer Mensch als Delegierte*r teilnimmt? Mensch darf ja noch träumen, zumal im Jahr vor dem 60. Jahrestag von Martin Luther Kings Rede »I have a dream« …

Mit diesen Reflexionen sendet Euch pazifistische Grüße aus der Landesgeschäftsstelle
Thomas Tews


Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen e.V. (DFG-VK)
Landesverband Baden-Württemberg
Thomas Tews (Leiter der Geschäftsstelle)
Werastraße 10
70182 Stuttgart
Bürozeiten: Di. + Do. 9–12 und 13–16 Uhr
Telefon: 0711-51885601
Webseite: https://bawue.dfg-vk.de/
Facebook: https://www.facebook.com/DFG.VK.BaWue/
Instagram: https://www.instagram.com/dfg_vk_baden_wuerttemberg/
Twitter: https://twitter.com/DFG_VK_Ba_Wue

2. Juni 2022

Newsletter der DFG-VK Baden-Württemberg vom 2. Juni 2022

Liebe Friedensfreund*innen,


mit diesem Newsletter wollen wir Euch über Aktuelles im DFG-VK-Landesverband Baden-Württemberg und darüber hinaus informieren:


1. Rückblick auf den 23. DFG-VK-Bundeskongress vom 20. bis 22. Mai 2022 in Duisburg;
2. Pressemitteilung der DFG-VK Baden-Württemberg zur missbräuchlichen Vereinnahmung des Slogans »Frieden schaffen ohne Waffen« durch den AfD-Politiker Björn Höcke;
3. Kirchlicher Aktionstag gegen Atomwaffen in Büchel am 25. Juni 2022;
4. Aktionswoche der Kampagne »Stopp Ramstein« vom 19. bis 26. Juni 2022 – eine kritische Betrachtung;
5. Präsenz der DFG-VK Baden-Württemberg in den ›sozialen Medien‹.



1. Rückblick auf den 23. DFG-VK-Bundeskongress vom 20. bis 22. Mai 2022 in Duisburg

Der Bundeskongress begann am Freitagabend nach der Erledigung der notwendigen Formalia mit der erstmaligen Verleihung des nach dem Wehrmachtsdeserteur Ludwig Baumann (1921–2018) benannten Ludwig-Baumann-Preises des Carl-von-Ossietzky-Solidaritätsfonds der DFG-VK. Der Preis ging an Frida Henkel von der »Soligruppe plakativ« für ihre in eine Verfassungsbeschwerde mündende Antirepressionsarbeit als Reaktion auf die bei ihr aus Anlass eines umgestalteten Bundeswehrplakates durchgeführten Hausdurchsuchungen sowie an Wilfried Porwol für seine kreativen Umgestaltungen des nationalsozialistischen Kriegerdenkmals in Kalkar.
Am Samstagvormittag wurden die vorliegenden Rechenschaftsberichte diskutiert und der Bundessprecher*innenkreis (BSK) entlastet, gefolgt von einer Rede des Klimaaktivisten Maurice Conrad von »Fridays for Future« sowie einer Aussprache über den Krieg in der Ukraine. Der Nachmittag begann mit Arbeitsgruppen zum Thema des Kongresses, gefolgt von dem wahrscheinlich wichtigsten Tagesordnungspunkt, der Antragsberatung. Hervorzuheben sind ein mit der notwendigen Zwei-Drittel-Mehrheit beschlossener Antrag, den Begriff »Rasse« aus der DFG-VK-Satzung zu streichen und den Begriff »Geschlecht« durch den Begriff »sexuelle Identität« zu ersetzen, ein mit überwältigender Mehrheit beschlossener Antrag für ein respektvolles und wertschätzendes Miteinander in der DFG-VK, ein mit einer Änderung beschlossener Antrag, Friedensarbeit und antifaschistische Arbeit zu verbinden (in dessen Begründung das Engagement von DFG-VK-Mitgliedern und -Gliederungen in der Kampagne »Stopp Air Base Ramstein« kritisch bewertet wird, dazu mehr im 4. Abschnitt dieses Newsletters), sowie der Beschluss, die Mitgliedsbeiträge progressiv zu erhöhen und den Schlüssel zur Verteilung der Mitgliedsbeiträge zwischen Bundesverband, Landesverbänden und Gruppen von derzeit 45%/22%/33% auf 48%/22%/30% zu ändern. Dass dadurch die Gruppen drei Prozentpunkte zugunsten des Bundesverbandes verlieren, wurde von den Delegierten des Landesverbandes Berlin deutlich kritisiert.
Am Sonntag wurden zunächst alle notwendigen Wahlen durchgeführt. Als Mitglieder des BSK wurden Jürgen Grässlin, Christoph Neeb (als Bundeskassierer), Marius Pletsch, Jan Sander und Thomas Carl Schwoerer wiedergewählt sowie Ralf Buchterkirchen, Fabian Grote, Shari Kohlmeyer (als einzige Frau), Hauke Thoroe und Adrián Villa Urrego neu hinzugewählt. Da Fabian, der sich bislang vor allem im U35-Netzwerk der DFG-VK engagiert hat, in Stuttgart lebt, gibt es nun mit ihm sowie Jürgen, Christoph und Jan vier BSK-Mitglieder aus dem Landesverband Baden-Württemberg. Des Weiteren wurden Michael Schulze von Glaßer als politischer Geschäftsführer, Kathi Müller als Referentin für Friedenspolitik, Elvin Çetin als Referentin für Lobbyarbeit und Stefan Philipp als verantwortlicher Redakteur der »Zivilcourage« im Amt bestätigt. Im Anschluss an die Wahlen wurde die Antragsberatung vom Vortag fortgeführt und beschlossen, in den folgenden Ausgaben der »ZivilCourage« die Mitglieder mittels eines erklärenden Textes sowie einer eingelegten Postkarte um Rückmeldung zu bitten, ob sie die Zeitschrift auch weiterhin in gedruckter Form oder zukünftig digital beziehen möchten, wobei jedem Mitglied, das nicht antwortet, die »ZivilCourage« weiterhin in gedruckter Form zugestellt werden soll. Den Abschluss des Bundeskongresses bildeten die Diskussion und Verabschiedung der Abschlussresolution, die sich auf der Webseite des DFG-VK-Bundesverbandes findet (https://dfg-vk.de/abschlussresolution-des-23-dfg-vk-bundeskongresses/).


2. Pressemitteilung der DFG-VK Baden-Württemberg zur missbräuchlichen Vereinnahmung des Slogans »Frieden schaffen ohne Waffen« durch den AfD-Politiker Björn Höcke

Gegen die missbräuchliche Vereinnahmung des Slogans »Frieden schaffen ohne Waffen« durch den rechtsextremen AfD-Politiker Björn Höcke hat der DFG-VK-Landesverband Baden-Württemberg eine Pressemitteilung veröffentlicht, die sich auf seiner Webseite findet (https://bawue.dfg-vk.de/zur-missbraeuchlichen-vereinnahmung-des-slogans-frieden-schaffen-ohne-waffen-durch-den-afd-politiker-bjoern-hoecke/).


3. Kirchlicher Aktionstag für eine atomwaffenfreie Welt in Büchel am 25. Juni 2022

Der 5. Kirchliche Aktionstag für eine atomwaffenfreie Welt vor dem Fliegerhorst Büchel beginnt um 11:00 Uhr mit Musik und Redebeiträgen. Um 12:00 Uhr folgt der ökumenische Gottesdienst, dessen Predigt der mennonitische Theologe und Pfarrer Professor Dr. Fernando Enns halten wird. Fernando Enns ist Leiter der Arbeitsstelle Theologie der Friedenskirchen am Fachbereich Evangelische Theologie der Universität Hamburg, daneben ist er Professor für Friedenstheologie und Ethik an der Theologischen Fakultät der Freien Universität Amsterdam. Seit 1998 gehört er dem Zentralausschuss des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) an. Nach der anschließenden Mittagspause ist ein buntes Kulturprogramm vorgesehen.
Webseite der Veranstaltung: https://kirchengegenatomwaffen.wordpress.com/


4. Aktionswoche der Kampagne »Stopp Air Base Ramstein« vom 19. bis 26. Juni 2022 – eine kritische Betrachtung

Das Ziel derKampagne »Stopp Air Base Ramstein«, über die zentrale Rolle, die der US-Militärstützpunkt Ramstein bei der Vorbereitung und Durchführung völkerrechtwidriger Angriffskriege spielt, aufzuklären und mit vielfältigen Aktionen ein Klima in der Gesellschaft zu erzeugen, das eine Schließung der Militärbasis auf die politische Tagesordnung setzt, ist äußerst unterstützenswert. Leider wird es kontrastiert durch die Tatsache, dass sich auf der Kampagnenwebseite nach wie vor die Videoaufzeichnung einer von Daniele Ganser im Rahmen einer Kampagnenaktionswoche am 8. September 2017 in der Versöhnungskirche in Kaiserslautern gehaltenen Rede findet, in der dieser unter Beifall Folgendes äußerte: »Und ich denke, ich darf das als Schweizer sagen. Ich sehe das so ein bisschen von außen, was hier läuft. Deutschland wird immer niedergedrückt mit dem Stichwort ›Hitler – Nationalsozialismus‹. Das ist eine psychologische Kriegsführung, die Sie schon seit vielen Jahren erleiden. Und jeden Abend um 10 Uhr: Hitler, Waffensystem so, die Schergen so, alles, jeder, das läuft immer. Und das ist ein Trick, um Sie runterzubügeln. Und da sage ich, man müsste eigentlich diese Verbindung ›Deutschland – Hitler‹, die müsste man kappen und man müsste machen: ›Deutschland – Goethe‹« (siehe https://www.stoppramstein.de/rede-von-daniele-ganser-in-der-versoehnungskirche/ ab Minute 0:53). Abgesehen davon, dass es wahrscheinlich nicht im Sinne von Goethe wäre, gegen die Erinnerung an den Nationalsozialismus ausgespielt zu werden, erinnert diese Schlussstrichrhetorik stark an die acht Monate zuvor von dem AfD-Politiker Björn Höcke am 17. Januar 2017 in Dresden gehaltene Rede, in der dieser »eine erinnerungspolitische Wende um 180 Grad« sowie »eine Erinnerungskultur, die uns vor allen Dingen und zu allererst mit den großartigen Leistungen der Altvorderen in Berührung bringt«, gefordert hatte. Was würde wohl der ehemalige Sekretär unserer Friedensgesellschaft und Namensgeber unseres Solidaritätsfonds, Carl von Ossietzky (1889–1938), dazu sagen, wenn er hören würde, dass unter die Erinnerung an die von den Nationalsozialisten an ihm begangenen Verbrechen, an deren Folgen er starb, ein Schlussstrich gezogen werden soll? Und was würde aus dem Schwur von Buchenwald werden, wenn die Erinnerung an den deutschen Faschismus nicht mehr wachgehalten werden würde? Vor diesem Hintergrund muss nun jede*r selbst entscheiden, ob oder inwiefern sie*er sich von Schlussstrichdiskursen à la Daniele Ganser und Björn Höcke abgrenzen möchte. Dass eine klare Abgrenzung von den Verantwortlichen der Kampagne »Stopp Air Base Ramstein« nicht beabsichtigt ist, legt neben dem genannten Video ein Blick in das Programm der in diesem Jahr vom 19. bis 26. Juni stattfindenden Kampagnenaktionswoche nahe, in der eine Veranstaltungen zu dem Thema »›Cancel Culture‹ im politischen Diskurs« geplant ist (»Cancel Culture« ist ein u. a. von der ›Neuen Rechten‹ verwendeter Kampfbegriff für die Kritik an der Ab- und Ausgrenzung von bestimmten Meinungen). Das Recht auf freie Meinungsäußerung ist ein hohes, schützenswertes Gut, aber es gibt kein Recht darauf, für jede Meinungsäußerung unwidersprochen ein öffentliches Forum geboten zu bekommen …


5. Präsenz der DFG-VK Baden-Württemberg in den ›sozialen Medien‹

Um die Präsenz der DFG-VK Baden-Württemberg in den ›sozialen Medien‹ zu komplettieren, sind wir nun nicht nur auf Facebook (https://www.facebook.com/DFG.VK.BaWue), sondern auch auf Instagram (https://www.instagram.com/dfg_vk_baden_wuerttemberg/) und Twitter (https://twitter.com/DFG_VK_Ba_Wue) zu finden. Uns ist bewusst, dass sich an den genannten ›sozialen Netzwerken‹ und den hinter ihnen stehenden Konzernen viel berechtigte Kritik üben lässt, aber sie bieten uns ein nützliches Werkzeug, um die Reichweite unserer Botschaften zu erhöhen und uns zu vernetzten. So folgt uns beispielsweise auf Twitter eine mexikanische Menschenrechtsanwältin von der Nichtregierungsorganisation »Centro Prodh« (https://centroprodh.org.mx/), die Aufklärung zu den auch mit Waffen aus Deutschland in Mexiko verübten Menschenrechtsverbrechen betreibt. Außerdem eröffnen uns die ›sozialen Medien‹ die Möglichkeit, neue Formate auszuprobieren, wie z. B. mit unserer losen Reihe »Zitat des Tages«, in der wir interessante Zitate von Pazifist*innen und Antimilitarist*innen vorstellen. Eröffnet wurde die Reihe von keinem Geringeren als Leo Tolstoi (1828–1910), der in einer im Jahr 1894, zwei Jahre nach der Gründung der Deutschen Friedensgesellschaft, in deutscher Übersetzung erschienenen Schrift darauf hinwies, dass das für Rüstung ausgegebene Geld zur Erfüllung viel sinnvollerer, ziviler Aufgaben verwendet werden und somit einen Beitrag zur Herstellung sozialen Friedens leisten könnte: »Um nun eine so große Zahl von Soldaten zu unterhalten und so ungeheure Vorbereitungen zum Totschlag zu machen, werden jährlich Hunderte von Millionen ausgegeben, das heißt Summen, die zur Erziehung des Volks und zur Durchführung der gewaltigsten Arbeiten im allgemeinen Nutzen genügen und die die Möglichkeit schaffen würden, die soziale Frage friedlich zu lösen.« Die Aktualität dieses Zitates wird deutlich, wenn man bedenkt, dass der Deutsche Bundestag voraussichtlich morgen das 100 Milliarden Euro schwere Sondervermögen für die Bundeswehr beschließen wird …


Zu der bereits im Mai-Newsletter angekündigten Videokonferenz zum Ukraine-Krieg für alle DFG-VK-Mitglieder in Baden-Württemberg am 22. Juni 2022 werden wir in Kürze eine separate Einladungs-E-Mail versenden.


Es sendet Euch pazifistische Grüße aus der Landesgeschäftsstelle
Thomas Tews


Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen e.V. (DFG-VK)
Landesverband Baden-Württemberg
Thomas Tews (Leiter der Geschäftsstelle)
Werastraße 10
70182 Stuttgart
Bürozeiten: Di. + Do. 9–12 und 13–16 Uhr
Telefon: 0711-51885601
Webseite: https://bawue.dfg-vk.de/
Facebook: https://www.facebook.com/DFG.VK.BaWue/
Instagram: https://www.instagram.com/dfg_vk_baden_wuerttemberg/
Twitter: https://twitter.com/DFG_VK_Ba_Wue

19. Mai 2022

Newsletter der DFG-VK Baden-Württemberg vom 18. Mai 2022


Liebe Friedensfreund*innen,

mit diesem Newsletter wollen wir Euch über Aktuelles und Aktivitäten im DFG-VK-Landesverband Baden-Württemberg informieren:

1. Pressemitteilung der DFG-VK Baden-Württemberg zu Winfried Kretschmanns Pazifismuskritik
2. Baden-württembergische Delegation auf dem 23. DFG-VK-Bundeskongress vom 20. bis 22. Mai 2022 in Duisburg

3. Veranstaltungen unter Beteiligung der DFG-VK Baden-Württemberg im Rahmen des 102. Deutschen Katholikentages vom 25. bis 29. Mai 2022 in Stuttgart
4. Video-Konferenz zum Ukraine-Krieg für alle DFG-VK-Mitglieder in Baden-Württemberg am 22. Juni 2022

5. Zum Tod des Friedensaktivisten Henning Zierock (* 11.08.1951 † 11.05.2022)
6. Gendergerechte Sprache in den Veröffentlichungen der Geschäftsstelle der DFG-VK Baden-Württemberg


1. Pressemitteilung der DFG-VK Baden-Württemberg zu Winfried Kretschmanns Pazifismuskritik

Als Erwiderung auf die von Ministerpräsident Winfried Kretschmann in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (F.A.S.) vom 8. Mai 2022 geübte Kritik am Pazifismus hat der DFG-VK-Landesverband Baden-Württemberg eine Pressemitteilung veröffentlicht, die Ihr auf unserer Webseite findet (https://bawue.dfg-vk.de/erwiderung-auf-kretschmanns-pazifismuskritik/).


2. Baden-württembergische Delegation auf dem 23. DFG-VK-Bundeskongress vom 20. bis 22. Mai 2022 in Duisburg

An dem Ende dieser Woche in Duisburg stattfindenden 23. DFG-VK-Bundeskongress werden aus Baden-Württemberg 19 Delegierte für die DFG-VK-Orts-/Regionalgruppen Freiburg, Karlsruhe, Mittelbaden, Heidelberg, Mannheim-Ludwigshafen, Ludwigsburg und Stuttgart sowie sechs Delegierte für den DFG-VK-Landesverband Baden-Württemberg teilnehmen. Gestern kamen die baden-württembergischen Delegierten zu einem digitalen Vorbereitungstreffen zusammen, um die insgesamt 15 vorliegenden Anträge (https://buko2022.dfg-vk.de/dokumente/) zu diskutieren.


3. Veranstaltungen unter Beteiligung der DFG-VK Baden-Württemberg im Rahmen des 102. Deutschen Katholikentages vom 25. bis 29. Mai 2022 in Stuttgart

Donnerstag, 26. Mai, 14:00–15:30 Uhr
Werkstatt: »Netzwerker*innen des Friedens. Wie Kirche und Zivilgesellschaft Friedensbildung pushen«
Liederhalle, Ebene 2, Raum 2.2.03, Berliner Platz 1–3, 70174 Stuttgart
In der von Richard Bösch (pax christi Rottenburg-Stuttgart) moderierten Veranstaltung wird unser DFG-VK-Mitglied Ruth Scheel den von pax an!, dem DFG-VK-Landesverband Baden-Württemberg, pax christi Baden-Württemberg und der Evangelischen Landeskirche in Baden ausgeschriebenen Ulli-Thiel-Friedenspreis (https://www.ulli-thiel-friedenspreis.de/) vorstellen.
Webseite der Veranstaltung: https://www.katholikentag.de/programm/suche#session/1021626101/V.TB2-067

Samstag, 28. Mai, 16:30–18:00 Uhr
Podiumsgespräch: »G36-Exporte nach Mexiko. Der Zusammenhang von Waffenlieferungen und Menschenrechtsverbrechen«
Forum 3, Gymnasiumstraße 21, 70173 Stuttgart
Moderation: Carola Hausotter (Evangelische Akademie Bad Boll) und Charlotte Kehne (Ohne Rüstung Leben).
Eingeladene Podiumsteilnehmer*innen:
Sofía de Robina, Anwältin im Menschenrechtszentrum »Centro Prodh«, Mexiko;
Holger Rothbauer, Anwalt, Mitglied der GKKE-Fachgruppe »Rüstungsexporte«;
Javier Barajas und Ma Tránsito Piña, Eltern von Opfern, Menschenrechtsverteidiger*innen aus Guanajuato, Mexiko.
In der Nacht vom 26. auf den 27. September 2014 wurden 43 Studenten in Ayotzinapa im mexikanischen Bundesstaat Guerrero Opfer gewaltsamen Verschwindenlassens. Weitere wurden erschossen oder verletzt. Polizeikräfte setzten bei dem Angriff auch G36-Sturmgewehre des Oberndorfer Kleinwaffenherstellers »Heckler & Koch« ein, die nie nach Guerrero hätten gelangen dürfen. Die Podiumsteilnehmer*innen aus Mexiko werden über den Fall Ayotzinapa und weitere Fälle gewaltsamen Verschwindenlassens berichten: Was ihren Angehörigen widerfahren ist und wie sie selbst bei der Suche nach der Wahrheit bedroht werden. Anhand der Lage in Mexiko soll darüber gesprochen werden, welche Lehren die deutsche Bundesregierung aus dem Fall »Heckler & Koch« ziehen muss und wie das neue Rüstungsexportkontrollgesetz aussehen sollte.
Der Eintritt ist frei, die Veranstaltung wird simultan übersetzt.
Veranstalter: Katholische Betriebsseelsorge Diözese Rottenburg-Stuttgart, Evangelische Akademie Bad Boll, Ohne Rüstung Leben, »Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel!«, pax christi Rottenburg-Stuttgart, DFG-VK Baden-Württemberg, Zentrum für Entwicklungsbezogene Bildung (ZEB), RüstungsInformationsBüro, »Global Net – Stop the Arms Trade«.
Webseite der Veranstaltung: https://www.ohne-ruestung-leben.de/nachrichten/article/programm-katholikentag-2022-stuttgart-sicherheit-neu-denken-friedensethik-ruestungsexporte-mexiko.html


4. Video-Konferenz zum Ukraine-Krieg für alle DFG-VK-Mitglieder in Baden-Württemberg am 22. Juni 2022

Nach der erfolgreichen Video-Konferenz am 27. April wollen wir die interne Gesprächsreihe zum Ukraine-Krieg am Mittwoch, den 22. Juni von 19 bis 21 Uhr fortsetzen. Wie beim letzten Mal wird die Veranstaltung über die Plattform »Zoom« stattfinden. Genauere Informationen zu Thema, Referent*in und Anmeldung werden noch bekannt gegeben, aber Ihr könnt Euch den Termin bei Interesse schon einmal vormerken.


5. Zum Tod des Friedensaktivisten Henning Zierock (* 11.08.1951 † 11.05.2022)

Heute vor einer Woche ist der unermüdliche Friedensaktivist Henning Zierock im Alter von 70 Jahren nach einer Herzoperation in Homburg/Saar verstorben. Er war ein wichtiger und initiativreicher Mitstreiter der Friedensbewegung in Baden-Württemberg und darüber hinaus. Mit bewundernswerter Energie hat er sich jahrzehntelang für Frieden und Völkerverständigung eingesetzt, unter anderem als langjähriger Vorsitzender der »Gesellschaft Kultur des Friedens«, die er 1988 in Tübingen zusammen mit dem Komponisten Mikis Theodorakis, der Schriftstellerin Christa Wolf, den Tübinger Intellektuellen Walter Jens und Karola Bloch und anderen gegründet hatte. Wir werden ihn und sein Engagement in dankbarer Erinnerung behalten.
Die Trauerfeier mit anschließender Beerdigung auf dem Tübinger Stadtfriedhof wird am kommenden Montag, den 23. Mai um 12 Uhr in der Tübinger Stiftskirche stattfinden. Als Vertreter der DFG-VK Baden-Württemberg wird ihr Geschäftsstellenleiter daran teilnehmen.


6. Gendergerechte Sprache in den Veröffentlichungen der Geschäftsstelle der DFG-VK Baden-Württemberg

Zum Schluss noch eine Erklärung in eigener Sache:
Als Pazifist*innen sollten wir alle Formen von Gewalt bekämpfen. Dass auch mit und in der Sprache Gewalt verübt werden kann, hat z. B. Jürgen Habermas dargelegt: »Sprache ist auch ein Medium von Herrschaft und sozialer Macht. Sie dient der Legitimation von Beziehungen organisierter Gewalt.« Insofern kann eine bestimmte Menschengruppen ausschließende Sprache durchaus als gewaltvoll charakterisiert werden. Um dies zu vermeiden, wird der Verfasser dieses Newsletters künftig in den von ihm verantworteten Veröffentlichungen den Genderstern verwenden, da dieses typografische Zeichen, das der Computersprache entlehnt ist, in der es als Platzhalter für eine beliebige Zahl von Buchstaben fungiert, seines Erachtens am besten die ganze Vielfalt geschlechtlicher Identitäten einschließt. Zudem hat die »Überwachungsstelle des Bundes für Barrierefreiheit von Informationstechnik« in einer im vergangenen Jahr veröffentlichten Studie zu gendergerechter, digital barrierefreier Sprache empfohlen, den Genderstern zu verwenden, unter anderem aufgrund des Studienergebnisses, dass der Genderstern von Menschen mit psycho-sozialen und/oder motorisch-kognitiven Behinderungen bevorzugt verwendet wird, da er besser als andere Zeichen für gendergerechte Sprache wahrnehmbar ist (https://www.bfit-bund.de/DE/Publikation/empfehlung-gendergerechte-digital-barrierefreie-sprache-studie-koehler-wahl.html). Mit dieser Erklärung hofft der Verfasser auf Euer Verständnis für die redaktionelle Entscheidung zur Verwendung des Gendersternes.


Es sendet Euch pazifistische Grüße aus der Landesgeschäftsstelle
Thomas Tews


Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen e.V. (DFG-VK)
Landesverband Baden-Württemberg
Thomas Tews (Leiter der Geschäftsstelle)
Werastraße 10
70182 Stuttgart
Bürozeiten: Di. + Do. 9–12 und 13–16 Uhr
Telefon: 0711-51885601
Webseite: https://bawue.dfg-vk.de/
Facebook: https://www.facebook.com/DFG.VK.BaWue/

19. Mai 2022

Newsletter der DFG-VK vom 6. April 2022

Liebe Friedensfreund*innen,

mit diesem Newsletter wollen wir Euch über Aktuelles und Aktivitäten im DFG-VK-Landesverband Baden-Württemberg informieren:

1. Pressemitteilung der DFG-VK Baden-Württemberg zu Winfried Kretschmanns Pazifismuskritik
2. Baden-württembergische Delegation auf dem 23. DFG-VK-Bundeskongress vom 20. bis 22. Mai 2022 in Duisburg
3. Veranstaltungen unter Beteiligung der DFG-VK Baden-Württemberg im Rahmen des 102. Deutschen Katholikentages vom 25. bis 29. Mai 2022 in Stuttgart
4. Video-Konferenz zum Ukraine-Krieg für alle DFG-VK-Mitglieder in Baden-Württemberg am 22. Juni 2022

5. Zum Tod des Friedensaktivisten Henning Zierock (* 11.08.1951 † 11.05.2022)
6. Gendergerechte Sprache in den Veröffentlichungen der Geschäftsstelle der DFG-VK Baden-Württemberg


1. Pressemitteilung der DFG-VK Baden-Württemberg zu Winfried Kretschmanns Pazifismuskritik

Als Erwiderung auf die von Ministerpräsident Winfried Kretschmann in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (F.A.S.) vom 8. Mai 2022 geübte Kritik am Pazifismus hat der DFG-VK-Landesverband Baden-Württemberg eine Pressemitteilung veröffentlicht, die Ihr auf unserer Webseite findet (https://bawue.dfg-vk.de/erwiderung-auf-kretschmanns-pazifismuskritik/).


2. Baden-württembergische Delegation auf dem 23. DFG-VK-Bundeskongress vom 20. bis 22. Mai 2022 in Duisburg

An dem Ende dieser Woche in Duisburg stattfindenden 23. DFG-VK-Bundeskongress werden aus Baden-Württemberg 19 Delegierte für die DFG-VK-Orts-/Regionalgruppen Freiburg, Karlsruhe, Mittelbaden, Heidelberg, Mannheim-Ludwigshafen, Ludwigsburg und Stuttgart sowie sechs Delegierte für den DFG-VK-Landesverband Baden-Württemberg teilnehmen. Gestern kamen die baden-württembergischen Delegierten zu einem digitalen Vorbereitungstreffen zusammen, um die insgesamt 15 vorliegenden Anträge (https://buko2022.dfg-vk.de/dokumente/) zu diskutieren.


3. Veranstaltungen unter Beteiligung der DFG-VK Baden-Württemberg im Rahmen des 102. Deutschen Katholikentages vom 25. bis 29. Mai 2022 in Stuttgart

Donnerstag, 26. Mai, 14:00–15:30 Uhr
Werkstatt: »Netzwerker*innen des Friedens. Wie Kirche und Zivilgesellschaft Friedensbildung pushen«
Liederhalle, Ebene 2, Raum 2.2.03, Berliner Platz 1–3, 70174 Stuttgart
In der von Richard Bösch (pax christi Rottenburg-Stuttgart) moderierten Veranstaltung wird unser DFG-VK-Mitglied Ruth Scheel den von pax an!, dem DFG-VK-Landesverband Baden-Württemberg, pax christi Baden-Württemberg und der Evangelischen Landeskirche in Baden ausgeschriebenen Ulli-Thiel-Friedenspreis (https://www.ulli-thiel-friedenspreis.de/) vorstellen.
Webseite der Veranstaltung: https://www.katholikentag.de/programm/suche#session/1021626101/V.TB2-067

Samstag, 28. Mai, 16:30–18:00 Uhr
Podiumsgespräch: »G36-Exporte nach Mexiko. Der Zusammenhang von Waffenlieferungen und Menschenrechtsverbrechen«
Forum 3, Gymnasiumstraße 21, 70173 Stuttgart
Moderation: Carola Hausotter (Evangelische Akademie Bad Boll) und Charlotte Kehne (Ohne Rüstung Leben).
Eingeladene Podiumsteilnehmer*innen:
Sofía de Robina, Anwältin im Menschenrechtszentrum »Centro Prodh«, Mexiko;
Holger Rothbauer, Anwalt, Mitglied der GKKE-Fachgruppe »Rüstungsexporte«;
Javier Barajas und Ma Tránsito Piña, Eltern von Opfern, Menschenrechtsverteidiger*innen aus Guanajuato, Mexiko.
In der Nacht vom 26. auf den 27. September 2014 wurden 43 Studenten in Ayotzinapa im mexikanischen Bundesstaat Guerrero Opfer gewaltsamen Verschwindenlassens. Weitere wurden erschossen oder verletzt. Polizeikräfte setzten bei dem Angriff auch G36-Sturmgewehre des Oberndorfer Kleinwaffenherstellers »Heckler & Koch« ein, die nie nach Guerrero hätten gelangen dürfen. Die Podiumsteilnehmer*innen aus Mexiko werden über den Fall Ayotzinapa und weitere Fälle gewaltsamen Verschwindenlassens berichten: Was ihren Angehörigen widerfahren ist und wie sie selbst bei der Suche nach der Wahrheit bedroht werden. Anhand der Lage in Mexiko soll darüber gesprochen werden, welche Lehren die deutsche Bundesregierung aus dem Fall »Heckler & Koch« ziehen muss und wie das neue Rüstungsexportkontrollgesetz aussehen sollte.
Der Eintritt ist frei, die Veranstaltung wird simultan übersetzt.
Veranstalter: Katholische Betriebsseelsorge Diözese Rottenburg-Stuttgart, Evangelische Akademie Bad Boll, Ohne Rüstung Leben, »Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel!«, pax christi Rottenburg-Stuttgart, DFG-VK Baden-Württemberg, Zentrum für Entwicklungsbezogene Bildung (ZEB), RüstungsInformationsBüro, »Global Net – Stop the Arms Trade«.
Webseite der Veranstaltung: https://www.ohne-ruestung-leben.de/nachrichten/article/programm-katholikentag-2022-stuttgart-sicherheit-neu-denken-friedensethik-ruestungsexporte-mexiko.html


4. Video-Konferenz zum Ukraine-Krieg für alle DFG-VK-Mitglieder in Baden-Württemberg am 22. Juni 2022

Nach der erfolgreichen Video-Konferenz am 27. April wollen wir die interne Gesprächsreihe zum Ukraine-Krieg am Mittwoch, den 22. Juni von 19 bis 21 Uhr fortsetzen. Wie beim letzten Mal wird die Veranstaltung über die Plattform »Zoom« stattfinden. Genauere Informationen zu Thema, Referent*in und Anmeldung werden noch bekannt gegeben, aber Ihr könnt Euch den Termin bei Interesse schon einmal vormerken.


5. Zum Tod des Friedensaktivisten Henning Zierock (* 11.08.1951 † 11.05.2022)

Heute vor einer Woche ist der unermüdliche Friedensaktivist Henning Zierock im Alter von 70 Jahren nach einer Herzoperation in Homburg/Saar verstorben. Er war ein wichtiger und initiativreicher Mitstreiter der Friedensbewegung in Baden-Württemberg und darüber hinaus. Mit bewundernswerter Energie hat er sich jahrzehntelang für Frieden und Völkerverständigung eingesetzt, unter anderem als langjähriger Vorsitzender der »Gesellschaft Kultur des Friedens«, die er 1988 in Tübingen zusammen mit dem Komponisten Mikis Theodorakis, der Schriftstellerin Christa Wolf, den Tübinger Intellektuellen Walter Jens und Karola Bloch und anderen gegründet hatte. Wir werden ihn und sein Engagement in dankbarer Erinnerung behalten.
Die Trauerfeier mit anschließender Beerdigung auf dem Tübinger Stadtfriedhof wird am kommenden Montag, den 23. Mai um 12 Uhr in der Tübinger Stiftskirche stattfinden. Als Vertreter der DFG-VK Baden-Württemberg wird ihr Geschäftsstellenleiter daran teilnehmen.


6. Gendergerechte Sprache in den Veröffentlichungen der Geschäftsstelle der DFG-VK Baden-Württemberg

Zum Schluss noch eine Erklärung in eigener Sache:
Als Pazifist*innen sollten wir alle Formen von Gewalt bekämpfen. Dass auch mit und in der Sprache Gewalt verübt werden kann, hat z. B. Jürgen Habermas dargelegt: »Sprache ist auch ein Medium von Herrschaft und sozialer Macht. Sie dient der Legitimation von Beziehungen organisierter Gewalt.« Insofern kann eine bestimmte Menschengruppen ausschließende Sprache durchaus als gewaltvoll charakterisiert werden. Um dies zu vermeiden, wird der Verfasser dieses Newsletters künftig in den von ihm verantworteten Veröffentlichungen den Genderstern verwenden, da dieses typografische Zeichen, das der Computersprache entlehnt ist, in der es als Platzhalter für eine beliebige Zahl von Buchstaben fungiert, seines Erachtens am besten die ganze Vielfalt geschlechtlicher Identitäten einschließt. Zudem hat die »Überwachungsstelle des Bundes für Barrierefreiheit von Informationstechnik« in einer im vergangenen Jahr veröffentlichten Studie zu gendergerechter, digital barrierefreier Sprache empfohlen, den Genderstern zu verwenden, unter anderem aufgrund des Studienergebnisses, dass der Genderstern von Menschen mit psycho-sozialen und/oder motorisch-kognitiven Behinderungen bevorzugt verwendet wird, da er besser als andere Zeichen für gendergerechte Sprache wahrnehmbar ist (https://www.bfit-bund.de/DE/Publikation/empfehlung-gendergerechte-digital-barrierefreie-sprache-studie-koehler-wahl.html). Mit dieser Erklärung hofft der Verfasser auf Euer Verständnis für die redaktionelle Entscheidung zur Verwendung des Gendersternes.


Es sendet Euch pazifistische Grüße aus der Landesgeschäftsstelle
Thomas Tews


Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen e.V. (DFG-VK)
Landesverband Baden-Württemberg
Thomas Tews (Leiter der Geschäftsstelle)
Werastraße 10
70182 Stuttgart
Bürozeiten: Di. + Do. 9–12 und 13–16 Uhr
Telefon: 0711-51885601
Webseite: https://bawue.dfg-vk.de/
Facebook: https://www.facebook.com/DFG.VK.BaWue/


8. April 2022

Newsletter der DFG-VK vom 6. April 2022

Liebe Mitglieder der DFG-VK Baden-Württemberg,

mit diesem Newsletter wollen wir Euch darüber informieren, was im Landesverband läuft:

1. Krieg in der Ukraine

2. Video-Konferenz: Pazifistische Perspektiven in Kriegszeiten

3. Ostermärsche in Baden-Württemberg

4. Wechsel in der Geschäftsstelle

5. Veranstaltung: Otto Umfrid (1857-1920) – Pazifist und Visionär

6. Südwest-Kontakte 1/2022 erschienen4. Wechsel in der Geschäftsstelle

7. Unsere Homepage

1. Krieg in der Ukraine

Seit dem 24. Februar gibt es wieder Krieg in Europa. An diesem Tag gab der russische Präsident Putin den Befehl zu einem Angriffskrieg gegen die Ukraine. Seitdem sind tausende ukrainische und russische Soldaten und ZivilistInnen in der Ukraine getötet worden. Ukrainische Städte wurden zerbombt und Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer sind auf der Flucht. Ein Ende der Kampfhandlungen ist nicht in Sicht.

Die deutsche Bundesregierung hat diesen Krieg als Zeitenwende bezeichnet und stellt seitdem der Ukraine Waffen zur Verfügung. Bundeskanzler Scholz hat im Schnellverfahren ein 100-Milliarden-Euro Programm für die Bundeswehr verkündet. Davon sollen 35 F-35 Kampfjets für die überalterten Tornados angeschafft werden, mit denen im Kriegsfall Atombomben transportiert und abgeworfen werden können. Außenministerin Baerbock ist für nukleare Abschreckung angesichts der Drohungen Putins mit Atomwaffen. Für eine sog. EU-Eingreiftruppe mit 5.000 Soldaten, die spätestens 2025 einsatzbereit sein soll, wird Deutschland den Kern stellen. Alles Töne, die vor kurzer Zeit noch undenkbar waren.

Wir wurden von Putins Angriffskrieg ebenso überrascht wie viele andere. Viele stellten sich die Frage, ob damit ihre jahrzehntelange Friedensarbeit völlig umsonst war. Fakt ist, dass wir in unserer Arbeit um Jahrzehnte zurückgebombt wurden. Erinnerungen an 1979/80 mit dem NATO-Doppelbeschluss wurden wach. 

Wir halten jedoch an unserer Grundsatzerklärung fest: „Der Krieg ist ein Verbrechen an der Menschheit. Ich bin daher entschlossen, keine Art von Krieg zu unterstützen und an der Beseitigung aller Kriegsursachen mitzuarbeiten.“

Wir verurteilen diesen Angriffskrieg und sind solidarisch mit der ukrainischen Bevölkerung.

Wir haben am 13. März die große Kundgebung in Stuttgart mit 35.000 Teilnehmer:innen mitorganisiert, wo unser Bundessprecher Jürgen Grässlin als Redner aufgetreten ist. Jürgen sprach sich dabei gegen Rüstungsexporte aus und stellte den gewaltlosen Widerstand als die richtige Form des Widerstandes gegen den verbrecherischen russischen Krieg dar. Das stieß nicht überall auf Beifall, ein Mitglied teilte deshalb seinen Austritt mit. Andererseits traten zahlreiche Menschen unserer Organisation bei.

Im Landesverband haben wir ein Beratungs-Treffen organisiert, das am 14. März online als Video-Konferenz stattfand und bei dem wir uns darüber ausgetauscht haben, was der Krieg für uns und unsere Arbeit bedeutet; knapp 30 Personen haben an diesem Austausch teilgenommen. Ein Folge-Treffen findet am 27. April statt: 

2. Video-Konferenz für alle DFG-VK-Mitglieder in Baden-Württemberg zum Thema: Pazifistische Perspektiven in Kriegszeiten

Mittwoch, 27. April, 19-21 Uhr

Die Video-Konferenz findet über die Plattform „Zoom“ statt. 

Wir bitten um Anmeldung bis zum 26. April per E-Mail an: ba-wue@dfg-vk.de – Betreff: Video-Konferenz

3. Ostermarsch-Aktionen in Baden-Württemberg

Donnerstag, 14. April 

Freiburg: 17 Uhr;  Platz der alten Synagoge; Info: https://www.friedenskooperative.de/ostermarsch-2022/aufrufe/freiburg

Biberach an der Riß: 17 Uhr; Marktplatz; Info: https://www.friedenskooperative.de/termine/ostermarschaktion-2022-in-biberach

Samstag, 16. April

Stuttgart: 10:45 Uhr: Haupttor EUCOM in S-Vaihingen, von dort Fahrradkorso zur Innenstadt; 12 Uhr: Auftaktkundgebung, Oberer Schlossgarten; 12:30 Uhr: Ostermarsch durch Stuttgart; 13:30 Uhr: Kundgebung auf dem Schlossplatz; Info: https://www.friedenskooperative.de/termine/ostermarsch-baden-wuerttemberg-2022-in-stuttgart

Karlsruhe: Nimmt an Ostermarsch Stuttgart teil – Treffpunkt: 10.15 Uhr, HBF Karlsruhe, gemeinsame Fahrt nach Stuttgart; Info: https://www.friedenskooperative.de/termine/gemeinsame-fahrt-zum-landesweiten-ostermarsch-bawue-2022

Ellwangen: 10 Uhr: Bahnhof; 11 Uhr: Fuchseck; Info: https://www.friedenskooperative.de/termine/ostermarsch-2022-in-ellwangen

Ulm: 12 Uhr: Wilhelmsburg-Kaserne; 13.30 Uhr: Hans-und-Sophie-Scholl-Platz; Info: https://www.friedenskooperative.de/termine/ostermarsch-2022-in-ulm

Offenburg: 14 Uhr: ZOB Bahnhof Offenburg, anschließend Demo zum Lindenplatz Info: https://www.friedenskooperative.de/termine/ostermarsch-2022-in-offenburg

Mannheim: 12 Uhr: Kapuzinerplanken; 13.30 Uhr: Schillerplatz; Info: https://www.friedenskooperative.de/termine/ostermarsch-2022-in-mannheim

Oberndorf: 10 Uhr:  Werkstor von Heckler&Koch, anschließend Demo zum Mauserparkplatz vor Rheinmetall (Schildgesstraße); Info: https://www.friedenskooperative.de/termine/ostermarsch-2022-in-oberndorf

Heidelberg: 12 Uhr: Stadtbücherei Heidelberg, Poststraße 15, anschließend Demo zur Neckarwiese; Info: https://www.friedenskooperative.de/termine/ostermarsch-2022-in-heidelberg

Montag, 18. April 

Müllheim: 14 Uhr: Robert-Schumann-Kaserne, anschließend Demo zum Marktplatz; Info: https://www.friedenskooperative.de/termine/ostermarsch-in-muellheim-2022

Bregenz: 14 Uhr: Kornmarkt; Info: https://www.bodensee-friedensweg.org/Programm-2022.htm 

Eine besondere Form des Ostermarsches möchte Heidrun Hog-Heidel durchführen (und bittet dabei um Unterstützung): Ganz im Sinne der Oster-Friedensmärsche möchte sie am Karfreitag, 15. April um 9 Uhr an der Donauquelle in Donaueschingen mit einer Wanderung entlang der Donau starten. Die erste Tagesetappe soll bis Geisingen gehen. Am Samstag, 16. April, soll die Etappe Geisingen nach Tutuulingen gewandert werden, eine Fortsetzung entlang der Donau bis Sigmaringen und gerne auch weiter wäre eine tolle Sache. Ähnlich wie beim Salzmarsch von Gandhi erhofft sich Heidrun Mitwandernde, die jederzeit entlang der Strecke dazustoßen können. Sie sucht aber auch Unterstützer*innen, die in organisatorischen Dingen helfen könnten. Wer diesen Ostermarsch unterstützen will, der/die meldet sich bitte bei Heidrun Hog-Heidel, Telefon: 07704-6432.

4. Wechsel in der Geschäftsstelle

Neuer Mitarbeiter: Am 2. Mai nimmt Thomas Tews seine Arbeit als neuer Leiter der Geschäftsstelle der DFG-VK Baden-Württemberg in der Stuttgarter Werastraße 10 auf. Thomas ist in Waiblingen geboren, machte in Bietigheim-Bissingen Abitur, studierte in Frankfurt und kommt jetzt zurück. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit ihm. Er hat bereits an der Klausurtagung des LandesprecherInnenkreises teilgenommen und einen guten Eindruck von unserer Friedensarbeit gewonnen. Ihr werdet Thomas bald bei Treffen und Veranstaltungen persönlich kennenlernen. 

Wir haben ihn gebeten, sich hier im Newsletter kurz selbst vorzustellen:

Als magistrierter Archäologe weiß ich nicht zuletzt durch meine Teilnahme an Ausgrabungen kupfer- bis römerzeitlicher Befestigungen in Süddeutschland und Portugal, dass Krieg eine traurige Konstante in der Menschheitsgeschichte bildet. Manche Kolleg*innen versuchen gar, dieses Faktum biodeterministisch zu interpretieren, indem sie darauf verweisen, dass es auch zwischen benachbarten Gruppen von Schimpansen, den nächsten lebenden Verwandten des Menschen, zu kriegsähnlichen Auseinandersetzungen kommt. Dabei verkennen sie jedoch, dass wir Menschen uns durch unsere Fähigkeit zur Ratio (Vernunft) von der übrigen Tierwelt unterscheiden, wie schon der von mir als Lateinnachhilfelehrer sehr geschätzte römische Schriftsteller und Philosoph Cicero darzulegen wusste. 

Diese Vernunftbegabung sollte es uns ermöglichen, den bellizistischen Teufelskreis zu durchbrechen und ein für alle Male die Waffen niederzulegen, um die Namensgeberin unserer DFG-VK-Stiftung zu zitieren. So appellierte beispielsweise die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), deren Mitglied ich bin, in einem am 22. Februar veröffentlichten „Aufruf für den Frieden“ expressis verbis „an die Vernunft der Mächtigen“. Gerade in der gegenwärtigen Zeit, in der militaristische und bellizistische Logik eine neue Hochkonjunktur erleben, bedarf es einer klaren antimilitaristischen und pazifistischen Stimme. 

Dafür, dass wir diese Stimme hörbar erheben können, möchte ich als neuer Leiter der Geschäftsstelle des DFG-VK-Landesverbandes Baden-Württemberg in enger Zusammenarbeit mit den Landessprechern, dem Vorstand von pax an, meiner hauptamtlichen Kollegin Sarah Fontanarosa sowie Euch, den Mitgliedern, die das Fundament und Rückgrat unserer Organisation bilden, einen engagierten und tatkräftigen Beitrag leisten, wobei ich meine bisherige, in der DFG-VK-Gruppe Frankfurt und im Frankfurter Ostermarschbündnis gesammelte Erfahrung einbringen möchte. Zu meinen vorrangigen Zielen zählen dabei die Verbesserung unseres virtuellen Auftrittes (Webseite und soziale Medien), die Gewinnung neuer Mitglieder, vor allem auch solcher meiner Generation (Jahrgang 1989) oder noch jüngerer, sowie die Kooperation mit allen potenziellen Bündnispartner*innen, ganz gleich, aus welcher ideologischen Richtung sie kommen (mit Ausnahme menschenfeindlicher Ideologien). 

Zum Schluss möchte ich noch einen mir zu eigen gemachten Leitspruch von Willy Brandt zitieren, der zwar kein lupenreiner Pazifist war, aber nicht von ungefähr vor 51 Jahren den Friedensnobelpreis erhielt (und einer der Gründe ist, warum ich trotz so mancher Differenz seiner Partei angehöre): „Der Frieden ist nicht alles, aber alles ist ohne den Frieden nichts.“

Thomas Tews

Dank: Roland Blach ist am 31. März als hauptamtlicher Mitarbeiter ausgeschieden. Er hat 20 Jahre für den Verband gearbeitet und mit neuen Ideen die Arbeit der DFG-VK bereichert. Wir bedanken uns auch an dieser Stelle bei Roland für seine Arbeit. Es wird mit ihm punktuell eine weitere Zusammenarbeit geben, etwa beim diesjährigen Pacemakers-Radmarathon, den er in anderer Funktion mitorganisieren wird.

5. Veranstaltung: Otto Umfrid (1857-1920) – Pazifist und Visionär

Montag 09.05.2022, 19-20:30 Uhr (125 Jahre nach Umfrids Vortrag am 14. Februar 1897 in Münsingen); Ort: Zehntscheuer Münsingen, Zehntscheuerweg 11, 72525 Münsingen

Ablauf:

– Theaterszene: Otto Umfrid im Ochsen in Münsingen –  Inklusive Theatergruppe der Bruderhausdiakonie Buttenhausen- Begrüßung und Einführung in den Abend durch Dekan Norbert Braun- Kurzes Statement der DFG-VK durch Klaus Pfisterer- Vortrag Dr. Tobias Brenner: Otto Umfrid „Pazifist und Visionär“ –  Was geht uns sein „Münsinger Vorfall“ vor 125 Jahren heute an? – danach Fragen an den Referenten, Austausch und Diskussion; ModerationYannik KrebsVeranstalter: Stadt Münsingen + Evangelische Kirchengemeinde Münsingen in Zusammenarbeit mit der DFG-VK Baden-Württemberg.

Anmeldung unter Telefon: 07381/182-115 oder per E-Mail: stadtarchiv@muensingen.de

Es gelten die tagesaktuellen Coronaregeln.

Der in Nürtingen geborene und in Stuttgart als Stadtpfarrer tätige Otto Umfrid trat 1894 der Stuttgarter Ortsgruppe der Deutschen Friedensgesellschaft (DFG) bei. Die DFG war zwei Jahre zuvor von Bertha-von-Suttner und Alfred Hermann Fried gegründet worden und ist heute nach mehreren Fusionen in der DFG-VK aufgegangen.

Umfrid wendet sich entschieden gegen jeden Krieg und eckt damit in der evangelischen Kirche an. Für die DFG wird er zum Ende des vorletzten Jahrhunderts zu einer wichtigen Person. Unermüdlich reist er durchs Land und hält „flammende Vorträge“. Dadurch erfolgen in jener Zeit zahlreiche Gründungen von DFG-Ortsgruppen in Württemberg. Im Januar 1900 wird die Geschäftsstelle der DFG von Berlin nach Stuttgart verlegt, und vorübergehend ist Stuttgart damit das Zentrum des organisierten Pazifismus in Deutschland. 

Am 14. Februar.1897 hält Umfrid im Gasthaus Ochsen in Münsingen einen Vortrag über das Thema: „Die Friedensbewegung – eine weltbewegende Frage“. Darin wendet sich Umfrid auch gegen den im Sommer 1895 errichteten Schießplatz – der Vorläufer des früheren Truppenübungsplatzes – und zieht damit den Ärger vieler Münsinger auf sich.

Dr. Tobias Brenner geht in seinem Vortrag auf dieses Ereignis ein und widmet sich der Frage, was uns dieser Vorfall vor 125 Jahren heute angeht. Eine höchst aktuelle und sehr interessante Frage – gibt es doch sehr viele Parallelen zu heute, die hoffentlich viele Besucher:innen nach Münsingen locken wird.

6. Südwest-Kontakte 1/2022 erschienen

Die neue ZivilCourage ist im Moment in der Druckerei und geht nächste Woche in den Postversand. Wie jedes Mal enthält sie auch dieses Mal wieder als Beilage für alle baden-württembergischen DFG-VK-Mitglieder die Südwest-Kontakte. Bereits jetzt sind diese aber schon nachzulesen auf der Internet-Homepage unseres Landesverbandes. Darin befindet sich z.B. ein Bericht über die Landesmitgliederversammlung Ende Januar in Waiblingen.

7. Unsere Homepage

Ein Blick auf unsere Website lohnt sich ohnehin immer. Ganz aktuell wurde dort eine Rede online gestellt, die unser Mitglied Peter Grohmann letzte Woche bei der 606. Montagsdemo gegen Stuttgart 21 gehalten hat – und dabei pazifistische Inhalte, den Ukraine-Krieg und unsere Lebensweise zusammengebracht hat. Lesenswert!

Viele Grüße

von Klaus Pfisterer und Stefan Philipp für den DFG-VK-LandessprecherInnenkreis

DFG-VK-BaWü-Logo.pdf

DFG-VK-Landesverband Baden-WürttembergWerastraße 10, 70182 StuttgartTelefon: 0711-51885601E-Mail: ba-wue@dfg-vk.deInternet: https://bawue.dfg-vk.deFacebook: https://www.facebook.com/groups/DFG.bawue/

DFG-VK: Krieg stoppen
https://youtu.be/bZ6n3mVkuBU

Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK)
Landesverband Baden-Württemberg
Werastr. 10
70182 Stuttgart
Fon 0711-51885601
Mobil 0177-2507286
Mail ba-wue@dfg-vk.de
Web http://bawue.dfg-vk.de/
Facebook http://www.facebook.com/groups/DFG.bawue/

Friedlich denken allein ändert nichts.
Werde Mitglied in der DFG-VK
https://www.dfg-vk.de/mitglied-werden —

29. November 2021

Newsletter der DFG-VK vom 26. Nov. 2021

Liebe Mitglieder der und Interessierte an der DFG-VK Baden-Württemberg,

am vergangenen Mittwoch wurde der Koalitionsvertrag der ersten Ampel Deutschlands mit einem medialen Getöse vorgestellt, wie es ihn so vermutlich noch nie gegeben hat. Das mag auch daran liegen, dass nichts konkretes in den Wochen vorher an die Öffentlichkeit gedrungen ist. Und vermutlich so viele Verbände, Organisationen und Gruppen wie nie zuvor versucht haben, sich einzumischen. Auch alle Kampagnen und Projekte der Friedensbewegung haben sich wiederholt eingebracht.

Jetzt entscheiden die Mitglieder der Grünen sowie die Parteitage von SPD und FDP. Das Personaltableau bei den Grünen und bei der FDP ist schon klar.

Wie ist der Vertrag nun aus friedenspolitischer Sicht zu bewerten? Welche Hoffnungen und Erwartungen wurden erfüllt? Wo gibt es Enttäuschungen? An welchen Stellen war unser teils jahrelanges Wirken als zivilgesellschaftliche Akteure erfolgreich, wo können wir uns auf die Schultern klopfen? Was uns Mut gibt, weiter fokussiert zu arbeiten. An welchen Stellen können wir Bälle aufnehmen und sie in unsere strategischen Arbeit einbinden? Welche Themen müssen wir grundsätzlich und radikal verstärkt in den öffentlichen Raum einbringen und diskutieren?

Erste, teils sehr differenzierte Einschätzungen wurden in den letzten Tagen veröffentlicht. Wir dokumentieren sie im Folgenden. Sie sind auch eine wichtige Grundlage für tiefgreifendere Analysen und Bewertungen in den kommenden Wochen sowie die daraus abzuleitenden Konsequenzen. Darüber werden wir bei unserem Neujahrstreffen am 22. Januar als Schwerpunkt diskutieren.

  • DFG-VK Bundesverband, Wenig Lichtblicke, viele Kritikpunkte in der Außen- und Sicherheitspolitik, hier abrufbar
  • Aktion aufschrei – Stoppt den Waffenhandel!: Einsatz für Rüstungsexportkontrollgesetz, hier abrufbar.
  • „Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt“: Ampel schaltet auf Grün für nuklear bestückbare Kampfjets als Tornado-Ersatz, hier abrufbar.
  • ICAN: Koalitionsvertrag – Regierung lässt Spielräume offen, hier abrufbar.
  • IPPNW: Wegweisender Klimaschutz mit Militär und Atomenergie unvereinbar, hier abrufbar
  • Netzwerk Friedenskooperative: Wenig Licht und viel Schatten, hier abrufbar
  • Ohne Rüstung Leben: Die wichtigsten friedenspolitischen Inhalte aus dem neuen Ampel-Koalitionsvertrag, hier abrufbar.
  • terre des hommes:Positive Signale und offene Fragen bei Kinderrechten, hier abrufbar
  • „Unter 18 nie! Keine Minderjährigen in die Bundeswehr“: Keine Minderjährigen mehr bei der Bundeswehr, hier abrufbar.

Wir freuen uns über Eure, auch finanzielle, Unterstützung. Denn wir haben viel vor. In den kommenden Wochen und 2022.
Spendenkonto: Pax an .V., IBAN DE90 4306 0967 7021 1954 00, BIC GENODEM1GLS, Stichwort „Herbstspende Friedensarbeit“.

Es gibt keinen Weg zum Frieden. Frieden ist der Weg.

Viele Grüße

Roland Blach

DFG-VK: Krieg stoppen
https://youtu.be/bZ6n3mVkuBU

Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK)
Landesverband Baden-Württemberg
Werastr. 10
70182 Stuttgart
Fon 0711-51885601
Mobil 0177-2507286
Mail ba-wue@dfg-vk.de
Web http://bawue.dfg-vk.de/
Facebook http://www.facebook.com/groups/DFG.bawue/

Friedlich denken allein ändert nichts.
Werde Mitglied in der DFG-VK
https://www.dfg-vk.de/mitglied-werden —

11. November 2021

Newsletter der DFG-VK vom 11. Nov. 2021

Liebe Mitglieder der und Interessierte an der DFG-VK Baden-Württemberg,

gestern legten die Fachgruppen intern ihre Ergebnisse ihrer zweiwöchigen Beratungen vor. Es scheint sehr wenig nach außen zu dringen, was verabredet wurde. Und doch erlaubt uns zum Beispiel die Süddeutsche Zeitung einen Einblick in die Diskussionen zur Außen- und Sicherheitspolitik, einer der durchaus brisanten Fragen, mit dem Bericht „Wie sich die Ampelkoalition international positionieren will“.

Es bleibt spannend, welche unser Aktivitäten in den letzten Wochen im Verbund mit vielen Partnern Einfluss nehmen konnte oder noch nehmen wird.

Einfluss nehmen wir selbstverständlich weiterhin. 

Heute informierten wir die Presse über die Klage von Hermann Theisen vor dem Verwaltungsgericht Köln wegen dem US-Drohnenkrieg über Ramstein. Passend dazu wurde unlängst das äußerst hörenswerte ARD-Radiofeature Illegale Angriffe? – Deutschlands Rolle im US-Drohnenkrieg“ in verschiedenen ARD-Hörfunksendern ausgestrahlt (mit Link zum Sendemanuskript zum Nachlesen). Darin wird auch die viel wichtigere Rolle des in Stuttgart ansässigen US Africom für Drohnenmorde, als bisher angenommen, deutlich. 

Ein Offener Brief von KI-Wissenschaftler*innen in Deutschland und weltweit an die Koalitionäre machte kürzlich durchaus Furore und wird hoffentlich eine nachhaltige Wirkung entfalten. „Bewaffnete Drohnen sind der nächste Schritt zur technologischen Hochrüstung mit zunehmend autonomen Waffen, verbunden mit Konsequenzen und Gefahren, die gegenüber der Öffentlichkeit verschwiegen und verharmlost werden.“ meint Dr. Jakob Foerster, einer der Initiatoren des Briefes. Er ist designierter Assistant Professor der University of Toronto, und Experte für Computer Science, maschinelles Lernen sowie Lernen in Multi-Agenten-Systemen.

Neujahrs- und Planungstreffen DFG-VK Baden-Württemberg

Vor dem Hintergrund der aktuellen Regierungsbildung laden wir schon heute alle Mitglieder und Interessierten ein, zum Neujahrs- und Planungstreffen DFG-VK Baden-Württemberg und Teil II der Landesmitgliederversammlung am Samstag, 22. Januar 2022, 10-16:30 Uhr, Jugendherberge Stuttgart, Haußmannstraße 27 mit dem Titel „Rot-gelb-grün: Die neue Regierung. Schwarz: Die Perspektive für Frieden?

Aller Voraussicht nach wird das Land in den nächsten Jahren von einer sog. Ampel-Koalition aus SPD, Bündnisgrünen und FDP regiert werden. Aus friedenspolitischer Sicht vielleicht besser als eine Fortsetzung der „Groko“ oder eine Regierung unter Führung von CDU/CSU. Viele Friedensbewegte haben sich aber eine Regierung unter Beteiligung der Partei Die Linke gewünscht.

Als DFG-VK wollen wir bei dem Neujahrstreffen überlegen, wie wir die veränderten Rahmenbedingungen einschätzen, was sie für unsere pazifistische und antimilitaristische Arbeit bedeuten und wo wir Schwerpunkte setzen wollen.

Programm

9 Uhr 30: Ankommen bei Brezeln und Kaffee

10 Uhr: Musik mit Bernd Geisler

10 Uhr 10: Begrüßung, Ablauf vorstellen, Organisatorisches

10 Uhr 20: öffentliches Podiumsgespräch : „Rot-Gelb-Grün: Die neue Regierung – Schwarz: Die Perspektive für Frieden und Abrüstung. Herausforderungen für die Friedensbewegung in der kommenden Legislaturperiode“ Mit Jürgen Grässlin (DFG-VK), Karen Hinrichs (Evangelische Landeskirche in Baden), Florian Pfaff (Darmstädter Signal), Andreas Zumach (Journalist). Moderation: Ernst Rattinger (DFG-VK)

Anschließend Aussprache

11 Uhr 50: Pause

12 Uhr: kurze Vertiefung in Kleingruppen mit den ReferentInnen

12 Uhr 30: Musik mit Bernd Geisler

12 Uhr 45: Mittagspause, anschl. Kaffee

13 Uhr 45: Rückblick auf ein bewegtes Jahr 2021: Mit Videos und Fotos wollen wir unser Engagement im Ländle und darüber hinaus Revue passieren lassen. Mit Roland Blach

14 Uhr: Input und Diskussion „Sicherheit neu denken und unsere Rolle als DFG-VK Baden-Württemberg“ mit Sarah Fontanarosa

15 Uhr: Pause mit Kaffee und Kuchen

15 Uhr 15: Landesmitgliederversammlung: Formales und Strukturen mit Wahlen, Geschäftsordnung usw.

Wir bitten um frühzeitige Anmeldung per Mail an ba-wue@dfg-vk.de oder telefonisch 0711-51885601.

Es gibt keinen Weg zum Frieden. Frieden ist der Weg.

Viele Grüße

Roland Blach

DFG-VK: Krieg stoppen
https://youtu.be/bZ6n3mVkuBU

Deutsche Friedensgesellschaft –
Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK)
Landesverband Baden-Württemberg
Werastr. 10
70182 Stuttgart
Fon 0711-51885601
Mobil 0177-2507286
Mail ba-wue@dfg-vk.de
Web http://bawue.dfg-vk.de/
Facebook http://www.facebook.com/groups/DFG.bawue/

Friedlich denken allein ändert nichts.
Werde Mitglied in der DFG-VK
https://www.dfg-vk.de/mitglied-werden

  • Impressum
  • Datenschutz

Urheberrecht © 2023 · dfg-vk · Anmelden