Am nächsten Wochenende findet in der Jugendherberge in Halle (Saale) der 24. Bundeskongress der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) statt. Die 1892 gegründete pazifistische Organisation ist mit rund 3.500 Mitgliedern eine der größten
Friedengruppen des Landes.
„Kriegsdienstverweigerung ist Menschenrecht! Weltweit!“ – unter diesem Motto treffen sich vom 4. bis 6. Oktober 2024 Mitglieder der DFG-VK zu ihrer zweijährlichen Mitgliederversammlung. Bereits um 15 Uhr werden die Mitglieder am Freitag (4. Oktober 2024) am „Steintor“ mit einer Kundgebung – die für alle Interessierten offen ist – in Empfang genommen: Ein großes aufblasbares zerbrochenes Gewehr sowie ein Infostand werden auf dem zentralen Platz aufgebaut sein. Am Freitagabend findet ab 20 Uhr die Vergabe des Ludwig-Baumann-Preises 2024 an von Verfolgung betroffene Kriegsgegner*innen aus Russland, Belarus und er Ukraine statt. Am Samstag (5. Oktober 2024) lädt die Bertha-von-Suttner-Stiftung der DFG-VK nach verbandsinternen Formalien von 10.45 bis 12 Uhr zu vier öffentlichen Input-Reden zum Thema des Kongresses ein:
- Rudi Friedrich von Connection e.V., einem Verein für internationale Kriegsdienstverweigerung,
wird über den aktuellen Stand der Politik und Rechtsprechung zu Militärdienstentzieherinnen und Deserteurinnen aus Russland, Belarus, der Ukraine aber auch anderen Ländern in Deutschland und der EU berichten. - Timofey Vaskin von der russischen „Bewegung der Kriegsdienstverweigerer“ (Движение
сознательных отказчиков) wird etwas über die Lage von Verweigererinnen und Deserteurinnen in dem Land erzählen. - Yurii Sheliazhenko von der Ukrainischen Pazifistischen Bewegung (Український Рух
Пацифістів) kann leider nicht nach Halle kommen, da Männern im wehrfähigen Alter die
Ausreise aus der Ukraine verboten ist – er ist mit einer Videobotschaft vertreten. - Olga Karatch vom internationalen Zentrum belarusischer Bürgerinitiativen „Unser Haus“ (Mūsų
Namai/Nash Dom) wird über die belarusische Unterstützung des russischen Angriffs auf die
Ukraine sowie den Widerstand dagegen berichten.
In der Mittagspause ist ein Gedenkspaziergang zum Ort des rechtsextremen Anschlags vom 9. Oktober
2019 geplant. Nach internen Arbeitsgruppen und Antragsberatungen endet der Samstag mit einem Input zum 50-jährigen Zusammengehen der „Deutschen Friedensgesellschaft“ (DFG) mit der „Internationalen der Kriegsdienstgegner“ (IdK). Den Sonntag bestimmen Wahlen sowie weitere Antragsberatungen.
Das Interesse am Bundeskongress ist groß: Mehr als 120 Delegierte planen nach Halle zu kommen – mehr als zu den letzten Kongressen. Das Engagement vieler Friedensbewegter ist gerade in der aktuell unfriedlichen Zeit groß: Neben dem Krieg in der Ukraine werden der Nahost-Konflikt und die absehbare
Reaktivierung der Wehrpflicht Hauptthemen des Kongresses sein. Es werden kontroverse Diskussionen erwartet – letztlich geht es darum den ältesten und größten pazifistischen Verband des Landes gut für
die nächsten zwei Jahre aufzustellen.
Bei Fragen stehen wir gerne zur Verfügung: Michael Schulze von Glaßer (politischer Geschäftsführer der DFG-VK), svg@dfg-vk.de, +40 176 23575236; Ralf Buchterkichen (DFG-VK Halle/Regionalgruppe Sachsen-Anhalt), buchterkichen@dfg-vk.de, +49 177 4592848
Pressemitteilung der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen, Stuttgart,
- September 2024.